FH Kiel 22.11.2024, 15:13 Uhr

Mehr Ausbeute bei Windparks durch nachträglich optimierte Rotorblätter

Die Energieausbeute in Offshore-Windparks lässt sich steigern – mit einfachen Hilfsmitteln, die nachträglich installiert werden können.

PantherMedia 9429566

Fette Ausbeute durch optimierte Rotorblätter. Mit nachträglich installierten Vorrichtungen können Betreiber mehr Energie in ihren Offshore-Windpars ernten.

Foto: PantherMedia / Tim Heusinger von Waldegge

Es ist eine Frage der Aerodynamik: Ein Team der FH Kiel hat die Gestaltung von Rotorblättern genauer untersucht. Ergebnis: Speziell im Übergangsbereich nahe der Nabe wurden die Rotoren bisher kaum optimiert. Die Forschenden entwickelten daraufhin neue Profile, die sich nachträglich an den Rotorblättern anbringen lassen. Diese verbessern den Wirkungsgrad – bei Anlagen der 10-MW-Klasse seien Ertragssteigerungen von bis zu 4 % möglich, heißt es aus Kiel. Für die Betreiber von Offshore-Windkraftanlagen könnte sich das also richtig lohnen.

Beim Design der Rotorblätter geht es vor allem um ein aerodynamisches Profil, mit Ausnahme der ersten 20 % nahe der Rotornabe. Diesen Bereich haben Ingenieurinnen und Ingenieure bisher ohne die Berücksichtigung aerodynamischer Gesichtspunkte entwickelt. „In diesem Bereich ist der Flügel vergleichsweise dick, was eine kompliziertere Umströmung mit sich bringt“, erklärt Projektleiter Alois Schaffarczyk von der FH Kiel. Im Forschungsprojekt „Entwicklung und Vermessung von sehr dicken aerodynamischen Profilen für Windturbinenblätter“ experimentierte er mit Änderungen des Profils im sogenannten Übergangsbereich von Rotorblättern. Mit von der Partie waren Zhong-Xia Wang, Gastwissenschaftler aus Beijing, und Brandon Lobo, Doktorand aus Indien.

Pro 10-MW-Anlage geht es um ca. 750 m² umstrichene Fläche

Sie forschten gemeinsam an einem Blatt der 10-MW-Klasse. Solche speziell für Offshore-Anwendungen konzipierte Windkraftanlagen haben eine Nabenhöhe von über 140 m. Der Rotordurchmesser liegt bei rund 200 m, die Rotorblätter sind über 90 m lang. Genauer unter die Lupe genommen haben die Kieler Forschenden den Bereich der an der Nabe anliegenden 15 m des Rotors, und damit eine umstrichene Fläche von rund 750 m².

Das neue Profil im Windkanal der Deutschen Windguard Engineering GmbH in Bremerhaven: Hier wurde im Modellmaßstab (Höhe des Modells ca. 600 mm) getestet.

Foto: Deutsche WindGuard Engineering/FH Kiel

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Servicetechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Techniker in der Tunnelüberwachung und Verkehrssteuerung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik LV (m/w/d) IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Berlin-Marzahn Zum Job 
Mall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Wasserwirtschaft / Umweltwissenschaft (m/w/d) Mall GmbH
Donaueschingen Zum Job 
Stadtwerke Bad Vilbel GmbH-Firmenlogo
Regulierungsmanager in Teilzeit/Vollzeit (m/w/d) Stadtwerke Bad Vilbel GmbH
Bad Vilbel Zum Job 
VGH Versicherungen-Firmenlogo
Energiemanager (m/w/d) VGH Versicherungen
Hannover Zum Job 
Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieurin / Dipl.-Ingenieur (m/w/d) oder Bachelor / Master (m/w/d) Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Sachgebietsleitung (m/w/d) Deponietechnik Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Landespflege, Landschaftsplanung oder vergleichbar (planungsorientierte Ausrichtung) Regierungspräsidium Freiburg
Bad Säckingen, Donaueschingen, Singen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 

Die Forscher entwarfen mehrere Profile und simulierten ihr Strömungsverhalten. Das Modell mit den besten Eigenschaften wurde dann tatsächlich gebaut, mit Unterstützung der Rendsburger Aerovide GmbH. Die Deutsche Windguard Engineering GmbH begleitete den Prozess und brachte ihr Know-how aus Untersuchungen an Rotorblättern im Freifeld und im Windkanal ein. Messungen wurden in deren Großwindkanal in Bremerhaven durchgeführt.

Verschiedene Modelle für die Strömungssimulation entworfen

Zusätzlich berücksichtigte das Projektteam aerodynamische Hilfsmittel wie sogenannte Vortex-Generatoren und Splitterplatten. Diese lassen sich nachträglich an den Rotoren anbringen. „Beim Einsatz dieser aerodynamischen Hilfsmittel konnten wir sogar zusätzliche signifikante Veränderungen der Auftriebs- und Widerstandseigenschaften beobachten und damit eine weitere Leistungssteigerung“, erklärt Nicholas Balaresque, Geschäftsführer der Deutschen Windguard Engineering GmbH in Bremerhaven. „Wir sind überzeugt davon, mit unserem Forschungsprojekt eine wichtige technologische Lücke geschlossen zu haben“, ergänzt Alois Schaffarczyk. „Es wäre wirklich bedauerlich, wenn Anlagenhersteller diese Chance zur Ertragssteigerung nicht nutzen würden.“

Ein Beitrag von:

  • Bettina Reckter

    Bettina-Reckter

    Redakteurin VDI nachrichten
    Fachthemen: Forschung, Biotechnologie, Chemie/Verfahrenstechnik, Lebensmitteltechnologie, Medizintechnik, Umwelt, Reportagen

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.