Einfache Montage 03.06.2014, 06:55 Uhr

Mit Wasser gefüllte Fundamente für Offshore-Anlagen stehen auf dem Meeresgrund

Die Fundamente, auf denen die Windräder im künftigen Windpark vor der Normandie stehen, haben es in sich: Sie sind gefüllt mit Wasser und stehen einfach auf dem Meeresgrund. Erfinder dieser Technik ist die norwegische Firma Seatower. Sie verspricht deutlich schnellere und günstigere Montage von Windkraftanlagen auf hoher See.

Fundament der Firma Seatower für den Windpark Fecamp vor der Küste der Normandie: Anfang 2015 wollen die Fundamente versenkt werden. Sie stehen aufgrund ihres Eigengewichtes stabil auf dem Meeresgrund.

Fundament der Firma Seatower für den Windpark Fecamp vor der Küste der Normandie: Anfang 2015 wollen die Fundamente versenkt werden. Sie stehen aufgrund ihres Eigengewichtes stabil auf dem Meeresgrund.

Foto: Seatower

Das Prinzip kennt man von der heimischen Terrasse: Der Ständer für den Sonnenschirm wird an der gewünschten Stelle platziert, mit Wasser oder Sand gefüllt und hält wegen seines tiefen Schwerpunktes die Position – auch bei stärkerem Wind. So einfach funktioniert auch das Fundament des norwegischen Unternehmens Seatower, das Anfang kommenden Jahres erstmals eingesetzt wird. Ein französisches Konsortium will die Technik im neuen Windpark Fécamp vor Le Havre nutzen.

Das Fundament der neuartigen Türme besteht aus Beton und Stahl. Weil es hohl ist, kann es von Schleppern an den gewünschten Standort gebracht und muss nicht von großen Schiffen und gewaltigen Kranen bewegt werden. Erst am Ziel wird das Fundament mit Sand und Wasser gefüllt und so versenkt.

Die an Land gebauten, innen hohlen Fundamente werden mit einem Schleppern an ihren Platz gebracht und dort in Position gebracht. Erst an Ort und Stelle werden die Fundamente mit Wasser gefüllt und auf den Boden gestellt.

Die an Land gebauten, innen hohlen Fundamente werden mit einem Schleppern an ihren Platz gebracht und dort in Position gebracht. Erst an Ort und Stelle werden die Fundamente mit Wasser gefüllt und auf den Boden gestellt.

Quelle: Seatower

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Fernwärme Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Energieberater (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Landespflege, Landschaftsplanung oder vergleichbar (planungsorientierte Ausrichtung) Regierungspräsidium Freiburg
Bad Säckingen, Donaueschingen, Singen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur*in in den Bereichen Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Projektingenieur*in für die Bearbeitung des HORIZON Förderprojektes "SpongeWorks" Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 

Die Technik soll deshalb nicht nur viel billiger sein, sondern auch schneller aufzubauen. „Unsere Technologie wird die Errichtung von Offshore-Windparks erleichtern und beschleunigen und dies zu einer Zeit, da Kostenreduktionen und Verringerung von Risiken erforderlich sind, um auch an schwierigeren Orten Windparks errichten zu können“, verspricht Patter Kral, CEO von Seatower. Für die bisher genutzten Fundamente, die im Meeresboden verankert werden müssen, brauchte man mehrere Tage ruhiges Wetter. Deshalb ist die Installation gerade in der rauen Nordsee oft heikel.

Zudem erzeugt das Einrammen der Fundamente konventioneller Anlagen in den Meeresboden einen enormen Lärm unter Wasser, der vor allem die Tierwelt schädigt.

Meeresboden muss tragfähig sein

Nach Angaben des Herstellers schont die neue Technik auch die Natur. Der Meeresboden und die Tierwelt würden weitaus weniger belastet als bisher, denn bei den meisten Anlagen werden Stahlpfeiler in den Boden gerammt. Ob sich die Entwicklung von Seatower durchsetzt, bleibt allerdings abzuwarten. Denn sie setzt eine besonders gute Tragfähigkeit des Meeresbodens voraus, die nicht überall gegeben ist. Außerdem muss der Boden vor dem Versenken entsprechend vorbereitet werden, damit es keine bösen Überraschungen etwa durch Absacken und Kippen der Konstruktion gibt.

Es existieren bereits ähnliche Fundamente anderer Hersteller, die beispielsweise in Dänemark eingesetzt werden, die aber mit teuren und wetterempfindlichen Schwimmkranen bewegt werden müssen. Als Nachteil dieser Technik gilt, dass die Betonhüllen in tiefem Wasser enorm groß dimensioniert sein müssen. Eine Alternative dazu sind schwimmende Fundamente, die auch mit Schleppern zum Standort gezogen werden können, dann aber nicht versenkt, sondern mit Stahlseilen im Boden verankert werden. Relativ kostengünstig sind auch so genannte Bucket-Fundamente: Offene Stahlkonstruktionen, die mittels Unterdruck in den Boden eingesaugt werden.

Günstige Serienfertigung der Fundamente aus Beton und Stahl

Seatower setzt indes vor allem auf das Kostenargument. Nur Beton und Stahl in Standardqualität seien notwendig, und die Fundamente könnten automatisiert und damit in großer Stückzahl hergestellt werden. Zudem werden die Betonfüße in der Nähe des Einsatzortes produziert. So stellt der französische Baukonzern Eiffage die Fundamente für den Windpark Fécamp vor der Normandie in Le Havre her.

Die Fundamente bestehen aus Beton und Stahl, sind aber innen hohl. Dadurch lassen sie sich einfach per Schlepper an ihren Standort bringen. Erst vor Ort werden sie mit Wasser gefüllt und stehen dann stabil auf dem Meeresgrund.

Die Fundamente bestehen aus Beton und Stahl, sind aber innen hohl. Dadurch lassen sie sich einfach per Schlepper an ihren Standort bringen. Erst vor Ort werden sie mit Wasser gefüllt und stehen dann stabil auf dem Meeresgrund.

Quelle: Seatower

Anfang 2015 werden Schlepper die Fundamente 13 Kilometer weit ins Meer ziehen. Während der Absenkung und Flutung der Fundamente in mehr als 30 Metern Wassertiefe werden die Windgeschwindigkeiten und andere Messdaten erhoben, um Daten für die Optimierung der Bautechnik zu gewinnen.

Die drei Unternehmen EDF Energies Nouvelles, Dong Energy und der Bremer Projektentwickler wpd bauen gemeinsam den neuen Windpark vor der Küste der Normandie. Er soll mit 83 Turbinen mit jeweils 6 MW eine Kapazität von 500 MW erreichen. Die Turbinen liefert der französische Alstom-Konzern. 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.