Verbesserte Aerodynamik 11.09.2013, 12:47 Uhr

Neue Wirbelgeneratoren für Windkraftanlagen steigern die Stromerzeugung

Eine neue Generation von Wirbelgeneratoren soll die Aerodynamik und damit die Effizienz von Windkraftanlagen steigern. Die Anlagen werden dadurch leiser und ihre Energieleistung könnte jährlich um bis zu fünf Prozent steigen.

Eine neue Generation von Wirbelgeneratoren haben das  Ravensburger Unternehmen Smart Blade, der Technologiekonzern 3M und die TU Berlin entwickelt. Aufgeklebt auf die Flügel von Windrädern verbessern sie die Aerodynamik und steigern die Stromerzeugung.

Eine neue Generation von Wirbelgeneratoren haben das  Ravensburger Unternehmen Smart Blade, der Technologiekonzern 3M und die TU Berlin entwickelt. Aufgeklebt auf die Flügel von Windrädern verbessern sie die Aerodynamik und steigern die Stromerzeugung.

Foto: 3M

Ein durch die Luft fliegender Golfball wird von ihr umgeben, ebenso ein Flugzeug am Himmel und die Rotoren einer Windkraftanlage in Bewegung: Die Rede ist von der sogenannten Grenzschicht. Jedes massive Objekt, das sich durch die Luft bewegt, wird von dieser dünnen Luftschicht umhüllt.

Wirbelgeneratoren zögern den Abriss der Grenzschicht hinaus

Bei hohen Geschwindigkeiten, wie im Falle des Golfballs, des Flugzeugs und der Rotorblätter, trennen sich jedoch die Wege von Objekt und Grenzschicht. Diese ist langsamer, bleibt zurück und löst sich schließlich vom Objekt. Die dadurch entstehende Strömung bremst das Objekt ab.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Das bedeutet geringere Abschlagsweiten für den Golfer und einen höheren Energieaufwand für das Flugzeug, um den Auftrieb zu halten. Golfbälle haben aus diesem Grund die runden Dellen auf ihrer Oberfläche. Durch sie entstehen kleinere Turbulenzen, die der Grenzschicht mehr Energie geben. Sie bewegt sich schneller und kann dem Objekt länger folgen. Die sogenannten Wirbel- oder Vortexgeneratoren auf Flugzeugen und Windkraftanlagen haben denselben Zweck wie die Dellen im Golfball. Sie zögern den Abriss der Grenzschicht so lange wie möglich heraus.

Die kleinen Wirbelgeneratoren werden mit einem Spezialkleber auf die Flügel aufgeklebt. Sie verzögern den Abriss der Grenzschicht der Luft und verbessern damit die Aerodynamik.

Die kleinen Wirbelgeneratoren werden mit einem Spezialkleber auf die Flügel aufgeklebt. Sie verzögern den Abriss der Grenzschicht der Luft und verbessern damit die Aerodynamik.

Quelle: 3M

Mit zunehmender Bedeutung der Windindustrie wird auch die Entwicklung von Wirbelgeneratoren vorangetrieben, denn ihr gezielter Einsatz kann die Leistung der Anlagen deutlich steigern. An den kleinen, meist dreieckigen Elementen entstehen Wirbel, die die Durchmischung der äußeren Strömung und der Grenzschichtströmung erhöhen. Wenn die Strömungsablösung dadurch verzögert oder gar verhindert werden kann, macht sich das ebenfalls positiv bemerkbar auf die Geräuschentwicklung der Anlage. Sie arbeitet wesentlich leiser.

Häufig tritt die Strömungsablösung im Innenbereich der Rotorblätter auf, weil dort der Anstellwinkel am größten ist. Hier ist Erfahrung und Fingerspitzengefühl gefragt. „Die Eigenschaften einzelner Rotorblätter sind sehr unterschiedlich“, erklärt Christian Claus von der Sparte Wind Energy des Technikkonzerns 3M. „Form, Größe, Anzahl und Position der Wirbelgeneratoren müssen auf jeden Anlagentyp individuell angepasst werden, um so entsprechend die Leistung der Windenergieanlage zu steigern.“ 3M hat nun eine neue Generation von Wirbelgeneratoren auf den Markt gebracht.

Belastungstests im Windkanal der TU Berlin

Als Forschungspartner hatte 3M die Ingenieure des Ravensburger Unternehmens Smart Blade mit ins Boot geholt. Dort wurden die eigentlichen Wirbelgeneratoren entwickelt und unter Realbedingungen im großen Windkanal der Technischen Universität Berlin getestet. Für die Tests verwendete Smart Blade mehrere Testflügel, deren Profile standardmäßig in Windkraftanlagen eingesetzt werden. Die Modelle wurden dann auf einer digitalen Waage, die vom Windkanal entkoppelt ist, montiert. Damit wurden alle auftretenden Luftkräfte präzise gemessen.

Als Experte für innovative Kunst- und Klebstoffe entwickelte 3M dazu einen besonders witterungsbeständigen Kunststoff als Material für die Generatoren sowie einen enorm haltbaren Spezialklebstoff, um die Wirbelgeneratoren dauerhaft auf dem Rotorblatt zu befestigen. Durch die richtige Platzierung auf dem Rotorblatt werden mögliche Turbulenzen verhindert und somit der Energie-Ertrag erhöht. Die Steigerung der Energieleistung soll je nach Anlage zwischen zwei bis fünf Prozent liegen.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.