Löscht in 0,4 Sekunden 20.01.2017, 12:08 Uhr

Neuer Brandschutz für Lithium-Ionen-Akkus

Hilfe, mein Smartphone brennt: Spätestens seit der Handy-Katastrophe von Samsungs Galaxy Note 7 wissen Verbraucher, dass Lithium-Ionen-Akkus Feuer auslösen können. Jetzt melden US-Forscher die Lösung: Ein Bauteil, das bei Überhitzung ein Flammschutzmittel freisetzt, soll künftig Explosionen verhindern. 

Lithium-Ionen-Akkus werden immer leistungsfähiger. Bislang besteht aber immer noch ein nicht zu unterschätzendes Risiko, dass sie bei Überhitzung in Brand geraten. US-Forscher haben jetzt einen neuen Brandschutz entwickelt.

Lithium-Ionen-Akkus werden immer leistungsfähiger. Bislang besteht aber immer noch ein nicht zu unterschätzendes Risiko, dass sie bei Überhitzung in Brand geraten. US-Forscher haben jetzt einen neuen Brandschutz entwickelt.

Foto: Empa TV

Überhitzte Lithium-Ionen-Akkus können brennen und im schlimmsten Fall sogar explodieren. Schuld daran sind die brennbaren Elektrolyte, über die der Elektronenaustausch zwischen Kathode und Anode abläuft. Und dabei stecken Lithium-Ionen-Batterien in Smartphones, Tablets und Kameras, aber auch in Elektroautos.

Brandrisiko besteht trotz Schutzmechanismen weiter

Das Problem ist den Herstellern bekannt, und sie setzen seit Jahren verschiedene Schutzmechanismen ein, um das Risiko von Akkubränden zu reduzieren. So gibt es integrierte Frühwarnsysteme, automatische Ausschalter oder es wird Flammschutzmittel zum Elektrolyt zugegeben. Trotzdem: „Ein Brandrisiko besteht noch immer“, erklärt Kai Lui von der Stanford University.

Verbundgewebe aus zweischichtigen Mikrofasern.

Verbundgewebe aus zweischichtigen Mikrofasern.

Quelle: Liu et al./ Science Advances

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Servicetechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Techniker in der Tunnelüberwachung und Verkehrssteuerung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik LV (m/w/d) IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Berlin-Marzahn Zum Job 
Mall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Wasserwirtschaft / Umweltwissenschaft (m/w/d) Mall GmbH
Donaueschingen Zum Job 
Stadtwerke Bad Vilbel GmbH-Firmenlogo
Regulierungsmanager in Teilzeit/Vollzeit (m/w/d) Stadtwerke Bad Vilbel GmbH
Bad Vilbel Zum Job 
VGH Versicherungen-Firmenlogo
Energiemanager (m/w/d) VGH Versicherungen
Hannover Zum Job 
Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieurin / Dipl.-Ingenieur (m/w/d) oder Bachelor / Master (m/w/d) Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Sachgebietsleitung (m/w/d) Deponietechnik Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Landespflege, Landschaftsplanung oder vergleichbar (planungsorientierte Ausrichtung) Regierungspräsidium Freiburg
Bad Säckingen, Donaueschingen, Singen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 

Jüngstes Beispiel sind die Smartphones der Marke Galaxy Note 7, die nicht in den Griff zu bekommen waren. Samsung musste die Produktion seines Flagschiff-Handys stoppen und bereits verkaufte Geräte zurückrufen.

Lui und sein Team haben nach eigenen Angaben „ein neuartiges, raffiniertes Batteriebauteil entwickelt“. Dieser Separator reagiert sofort, wenn die Batterien überhitzen, indem er das Flammschutzmittel Triphenylphosphat (TPP) ausschüttet. Das Besondere: Im Gegensatz zu bisherigen Schutzmechanismen wird im Normalbetrieb die Leistung des Akkus nicht beeinträchtigt.

Dafür setzen die Forscher ein poröses Verbundgewebe aus zweischichtigen Mikrofasern ein. Es enthält nur im Kern TPP. Außen schirmt eine Polymerschicht mit niedrigem Schmelzpunkt das Flammschutzmittel vom Elektrolyt ab.

Flammen in Sekundenbruchteilen gelöscht

Wird der Akku zu heiß und der – niedrige – Schmelzpunkt des Polymers erreicht, schmelzen die Mikrofasern und das zuvor eingekapselte TTP tritt aus, beschreiben die Forscher den Vorgang in der Fachpublikation Science Advanced.

Spätestens bei Temperaturen von 160 °C wurde das Flammschutzmittel TTP bei den Laborversuchen komplett in das Elektrolyt ausgeschüttet. Selbst als die Forscher im Experiment das Ganze noch anzündeten, wurden die Flammen rasend schnell gelöscht: innerhalb von 0,4 Sekunden.

Bei normalem Betrieb ist das Flammschutzmittel als Kern in den Separatorfasern eingeschlossen. Überhitzt der Akku schmilzt die Hülle und das TPP macht den Elektrolyt unbrennbar.

Bei normalem Betrieb ist das Flammschutzmittel als Kern in den Separatorfasern eingeschlossen. Überhitzt der Akku schmilzt die Hülle und das TPP macht den Elektrolyt unbrennbar.

Quelle: Liu et al./ Science Advances

Für die Wissenschaftler steht fest: Mit ihrer Erfindung lässt sich die Gefahr brennender Akkus in den Griff bekommen. „Mit diesem smarten und anpassungsfähigen Separator müssen wir zudem keine Kompromisse mehr eingehen zwischen der elektrochemischen Leistung der Batterie und einem Schutz vor der Entflammbarkeit des Elektrolyts.

Smartphone nicht im Bett aufladen

Aber auch die Nutzer selbst können etwas dafür tun, dass Smartphone, Tablet und Co. nicht in Brand geraten: indem sie zum Beispiel ihre Handys nicht im Bett aufladen.

Mit solchen Bildern warnte die New Yorker Polizei davor, Handys im Bett aufzuladen. Die Akkus können wegen des Hitzestaus unter einem Kissen explodieren. 

Mit solchen Bildern warnte die New Yorker Polizei davor, Handys im Bett aufzuladen. Die Akkus können wegen des Hitzestaus unter einem Kissen explodieren.

Quelle: NYPD

Davor warnte sogar die New Yorker Polizei schon über Twitter.

 

Ein Beitrag von:

  • Martina Kefer

    Diplom-Medienpädagogin und Ausbildung zur Journalistin beim Bonner General-Anzeiger

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.