Offshore-Windgenerator an Land montiert
Das spanische Unternehmen Esteyco hat einen Turm für die Errichtung von Offshore-Windenergieanlagen gebaut. Die spanische Innovation soll die Montagekosten um stolze 35 % senken. Die Premiere erfolgt auf den Kanarischen Inseln.
Bei Sturm und hohem Seegang haben die Monteure von Offshore-Windenergieanlagen Pause. Die Arbeiten sind dann gefährlich und die Präzision, mit der die teils tonnenschweren Bauteile zusammengefügt werden müssen, leidet.
Die Monteure des spanischen Turmbauunternehmens Esteyco aus Madrid sind vom Wetter weitgehend unabhängig. Ob Regen oder starker Wind: Die Arbeiten gehen zügig voran. Ort des Geschehens ist ein Hafengewässer in Arinaga auf den Kanarischen Inseln. Als erstes gießen sie einen gewaltigen Trog aus Beton. Das ist der Schwimmkörper. Darauf errichten sie den Turm aus vorgefertigten Halbschalen. Der besteht eigentlich aus drei Teilen, die ineinander stecken. Später werden sie ausgefahren, wie die Beine eines Stativs, wie es vor allem Hobbyfotografen nutzen.
„Schwimmflügel“ für den Windgenerator
Sie krönen ihre Arbeit mit der Montage der Gondel, die den Generator beherbergt, den das deutsch-spanische Unternehmen Siemens Gamesa lieferte. Zum Schluss werden die Flügel montiert, fertig ist die Fünf-Megawatt-Mühle. Im Hafen soll sie natürlich nicht bleiben. Aus diesem Grund nähert sich ein schwimmendes Gitter, das sich um die Mühle legt. Vergleichbar ist es mit Schwimmflügeln, die Kinder tragen, wenn sie noch nicht schwimmen können.
Schlepper bringt die Mühle zu ihrem Standort
Derart gegen das Umkippen gesichert zieht ein Schlepper die Mühle zum Bestimmungsort. Dort wird der Windgenerator auf den Meeresgrund abgesenkt. Dazu fluten die Ingenieure den runden Schwimmkörper. Zum Schluss werden die beiden innen liegenden Turmsegemente ausgefahren, bis die Gondel die vorgesehene Höhe erreicht hat. Nach der Montage der elektrischen Anschlüsse ist die Mühle betriebsbereit.
Gemeinsam mit dem TÜV Süd, der an der Entwicklung beteiligt war, präsentierten die Spanier ihre technische Lösung, Elisa genannt, auf der 16. Hamburg Offshore Wind Conference. Da außer der Schwimmhilfe keine Spezialschiffe und -kräne benötigt werden und der Aufbau weitgehend wetterunabhängig ist, sind die Kosten um 35 % niedriger als bei der gängigen Montagetechnik auf hoher See, sagt das Unternehmen. Die erste Mühle dieser Art ist jetzt vor Arinaga im Meer stationiert worden.
Computersimulationen können Sie sich hier ansehen.
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