Netzanschluss 26.10.2012, 19:55 Uhr

Offshore-Windparks: Dong legt Projekt Riffgrund II auf Eis

Hinter den Kulissen arbeiten Spitzenvertreter aus Politik, Stromkonzernen und Infrastrukturbetreibern eifrig daran, die Planungszeiten beim Ausbau der Stromnetze deutlich zu verkürzen. So soll wieder Schwung in den Ausbau der Offshore-Windkraft kommen. Da es jedoch an einer klar koordinierten Roadmap mangelt, die Windenergie auf dem Meer zu vertretbaren Kosten und Risiken zu erschließen, rächen sich nun die Versäumnisse der Vergangenheit.

Offshore Windparks: Ehrgeizige Ziele nicht haltbar.

Offshore Windparks: Ehrgeizige Ziele nicht haltbar.

Foto: Siemens

Das staatliche dänische Energieunternehmen Dong hatte kürzlich angekündigt, zum neuen Marktführer bei Offshore-Windparks in Deutschland zu avancieren. Vor der Nordseeinsel Borkum baut das Unternehmen bereits den Windpark Riffgrund I, der rund 1,25 Mrd. € kosten soll. Nun stehen die Zeichen auf Sturm. Denn die Dänen haben ihre Ausbaupläne für den zweiten Bauabschnitt (Riffgrund II) vorerst auf Eis gelegt.

„Der Grund dafür liegt neben der mangelnden finanziellen Kompensation in der zeitlich nicht klaren Netzanbindungszusage“, erläutert Christoph Mertens, Geschäftsführer Dong Renewables Germany GmbH. Nun ziehe das Unternehmen erst einmal ein anderes Investitionsvorhaben in Großbritannien vor. Am deutschen Standort wolle man jedoch weiter festhalten.

Im Fokus der öffentlichen Debatte steht derzeit zweifellos der niederländische Netzbetreiber Tennet. Dessen deutsche Tochter Tennet TSO GmbH nimmt hierzulande eine zentrale Rolle ein, soll doch der Großteil der in der deutschen Nord- und Ostsee geplanten Windparks in sein Netz einspeisen.

Offshore-Windkraft: Tennet braucht zusätzliches Kapital für Netzausbau

Um die hohen Kosten zu stemmen, die mit dem Ausbau von Netz und Leitungen auf der See einhergehen, benötigt Tennet TSO vor allem zusätzliches Kapital. Völlig unklar sei jedoch, wie die grundsätzlichen Finanzierungsprobleme für die Regelzone der deutschen Tennet an Land und auf See kurzfristig lösbar seien, gibt Christoph Mertens zu bedenken.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur*in in den Bereichen Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Projektingenieur*in für die Bearbeitung des HORIZON Förderprojektes "SpongeWorks" Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Umwelt- und Verbraucherschutzamt Stadt Köln
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement Stadt Köln
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Technische Universität Nürnberg-Firmenlogo
Bauingenieur/-in (m/w/d) Technische Universität Nürnberg
Nürnberg Zum Job 

Als Kapitalgeber im Gespräch sind neben ausländischen Global Playern wie Mitsubishi oder dem US-Unternehmen Anbaric auch institutionelle Infrastruktur- und Energiefonds, um die Roadmap bei der Offshore-Windenergie auf eine neue Planungsgrundlage zu heben.

Tennet-TSO-Chef Lex Hartman bestätigte am Montag den Kontakt zum US-Unternehmen Anbaric, das Investoren bündelt. Bis zu 4 Mrd. € könnten diese für die Anbindung von Windfarmen bereitstellen.

Offshore Windkraft: Ausbauziele sind wohl nicht mehr realisierbar

Bis zum Jahr 2020 will man an der deutschen Küste immerhin rund 10 GW an neuer Windkapazität installieren. Nur ein Bruchteil dessen ist jedoch bislang mit dem Testgebiet Alpha Ventus auf den Weg gebracht. „Wir werden die ehrgeizigen Ausbauziele wohl nicht mehr halten können“, erklärt deshalb Jörg Kuhbier, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Offshore-Windenergie.

Um das Vertrauen in Industrie und Bevölkerung zurückzugewinnen, gelte es nun, das von der Bundesregierung auf 1 Mrd. € geschätzte Haftungsvolumen durch zusätzliche im Gesetz verankerte Maßnahmen zur Schadensminimierung auf die Hälfte zu reduzieren.

„Dazu eignen sich verschiedene Maßnahmen zur Risikominimierung, wie verbindliche Realisierungsfahrpläne, Netzanschlussmanagement, temporäre Anschlussvarianten und die Verbindung der Konverterstationen, die gesetzlich verankert werden müssten“, so Kuhbier weiter. Bis zum Jahresende sollen entsprechende Gesetzesvorhaben spruchreif sein.

Stiftung Offshore-Windenergie empfiehlt stärkeres Engagement der KfW

Darüber hinaus empfiehlt die Stiftung Offshore-Windenergie ein stärkeres Engagement der staatlichen Förderbank KfW bei der Finanzierung der nächsten drei bis vier Offshore-Netzanbindungssysteme. Mittel- und langfristig bedürfe es einer leistungsfähigen Organisationsstruktur, um die anstehenden Investitionen an Land und auf See technisch und finanziell sicherzustellen.

Für einige mittelständische Unternehmen, die bereits in die Zukunftstechnologie investiert haben, könnten neue Maßnahmen zum besseren Risikomanagement freilich zu spät kommen. So trat Mitte Oktober der Emdener Hersteller von Fundamenten für die Offshore-Windenergie, die Siag-Nordseewerke, den Gang zum Insolvenzrichter an. Dort stehen jetzt 700 Arbeitsplätze auf dem Spiel. 

Ein Beitrag von:

  • Lothar Lochmaier

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.