Solarindustrie 08.12.2023, 07:00 Uhr

Photovoltaik birgt für Baden-Württemberg enormes Potenzial

Baden-Württemberg verfügt über großes Know-how in der Solartechnologie. Daher könnten Photovoltaikanlagen künftig vollständig aus heimischer Produktion stammen und die Wirtschaft des Landes stärken. Das ist das Ergebnis einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE.

Bis 2037 müssen in Baden-Württemberg jedes Jahr Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 4000 Megawatt auf den Weg gebracht werden. Foto: PantherMedia /
Domartist

Bis 2037 müssen in Baden-Württemberg jedes Jahr Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 4000 Megawatt auf den Weg gebracht werden.

Foto: PantherMedia / Domartist

Photovoltaik (PV) nimmt eine Schlüsselrolle bei der Energiewende ein. Nach Einschätzung der Internationalen Energie Agentur (IEA) wird die installierte Stromerzeugungskapazität durch Photovoltaik die Kapazität durch Kohle bis 2027 übertreffen. Doch der Ausbau von Photovoltaik stellt Deutschland und seine Bundesländer vor neue Herausforderungen. Die Photovoltaik-Branche ist weltweit stark umkämpft, was zu einem hohen Wettbewerbsdruck führt. Unternehmen müssen viel in Forschung und Entwicklung investieren, da sich die PV-Branche ständig weiterentwickelt. Gleichzeitig wird die Entwicklung immer wieder von politischen Entscheidungen wie Änderungen von Förderprogrammen beeinflusst. Auch das Fehlen von Fachkräften, steigende Abhängigkeiten und Lieferengpässe bei bestimmten Rohstoffen stellt Deutschland beim Ausbau der erneuerbaren Energien vor Probleme.

Um sich von diesen Problemen zu befreien, muss Deutschland unabhängiger werden und stärker auf lokale Technologielieferanten und Wertschöpfungsketten setzen. Baden-Württemberg als Vorreiter in der Solartechnologie könnte hier eine wichtige Rolle einnehmen. Laut einer Studie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE wäre Baden-Württemberg grundsätzlich in der Lage, neue Solarzellen und PV-Modul-Produktionsstätten aufzubauen.

Photovoltaik: Baustein der Energiewende

Photovoltaik-Industrielandschaft in Baden-Württemberg

Baden-Württemberg verfolgt ehrgeizige Ziele bei der Energiewende. Um diese auch zu erreichen, müssen bis 2037 jedes Jahr Photovoltaikanlagen mit einer installierten Leistung von bis zu 4000 Megawatt angebracht werden. Aufgrund der technologischen Kompetenzen und hohen Dichte spezialisierter Unternehmen des Landes könnten die neu zu errichtenden Photovoltaikanlagen vollständig in Baden-Württemberg produziert werden. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie des ISE, die das Solar Cluster Baden-Württemberg in Auftrag gegeben hat.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur*in in den Bereichen Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Projektingenieur*in für die Bearbeitung des HORIZON Förderprojektes "SpongeWorks" Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) im Umwelt- und Verbraucherschutzamt Stadt Köln
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (FH/Bachelor) (m/w/d) Elektrotechnik, Physik, Medizintechnik, Informationstechnik im "Kompetenzzentrum Elektromagnetische Felder" der Abteilung "Wirkungen und Risiken ionisierender und nichtionisierender Strahlung" Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München) Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement Stadt Köln
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager Bahn (m/w/d) VIVAVIS AG
Berlin, Home-Office Zum Job 
Technische Universität Nürnberg-Firmenlogo
Bauingenieur/-in (m/w/d) Technische Universität Nürnberg
Nürnberg Zum Job 

„Der Aufbau von Produktionsstätten für Solarzellen und PV-Module sowie weiterer Komponenten wie Wechselrichter und Montagesysteme könnte von in Baden-Württemberg ansässigen Herstellern und Forschungseinrichtungen durchgeführt werden“, sagt Andreas Bett, Institutsleiter des Fraunhofer ISE.

Von den 116 PV-Unternehmen in Baden-Württemberg haben sich 40 Firmen auf den Anlagebau und die Produktionstechnik spezialisiert. Im Bereich Materialien, Zellen und Module gibt es 20 Firmen, im Bereich Elektrotechnik und Elektronik 22 Firmen und im Bereich Montagetechnik und Unterkonstruktion sind 23 Firmen tätig. Weitere elf Firmen haben sich auf verschiedene Photovoltaik-Komponenten spezialisiert. Damit ist das Land bereits jetzt schon gut aufgestellt.

Wettbewerbsfähigkeit in der PV-Branche

Für den Ausbau einer Photovoltaikindustrie hat Baden-Württemberg als Standort einige Vorteile. Diese bestehen laut der Studie vor allem in dem Technologievorsprung und in der Spezialisierung von Solartechnologie. Ebenso punktet Baden-Württemberg mit Expertise im Maschinen- und Anlagebau, einem gut ausgebauten Recyclingsektor, einer guten Lage im europäischen Wirtschaftsraum und ausgeprägten Lösungskompetenzen in systemischen Fragestellungen im Bereich Photovoltaik und PV-Integration.

Um die Wettbewerbsfähigkeit des Landes in der PV-Branche weiter zu stärken, empfehlen die Studienautorinnen und -autoren verschiedene Maßnahmen wie beispielsweise den Ausbau von Netzanschlüssen, die Entwicklung von Planungskonzepten für besonders geeignete Standorte für Flächenanlagen oder den vollständigen Ausbau von PV-Anlagen auf bestehenden Industrieflächen und Fassaden. Vor allem sollte aber der Ausbau der Produktionskapazitäten im Fokus stehen.

Potenziale für Quereinsteiger in die PV-Industrie

Neben der Wettbewerbsfähigkeit der bereits bestehenden PV-Unternehmen in Baden-Württemberg, hat die Studie auch das Potenzial anderer, bereits bestehender Unternehmen entlang der Wertschöpfungskette untersucht. Dabei kam heraus, dass auch Unternehmen, die bislang nicht direkt etwas mit Photovoltaik zu haben, von der Photovoltaikindustrie profitieren können. Zum Beispiel die in Baden-Württemberg starke Automobilindustrie. Die Automobilhersteller könnten die vorhandenen Kompetenzen und Produktionsanlagen beispielsweise für die Herstellung von Getrieben und Dämpfern für Solartracker, Unterkonstruktionen und Rahmen für Solarmodule, Gehäusen und Halterungen für Wechselrichter sowie Elektronik für Wechselrichter und Control-Systeme für Hybridkraftwerke nutzen. Darüber hinaus eröffnet die PV-Branche aber auch Firmen aus der Elektrotechnik-, der Chemie- und Maschinenbausparte sowie der Verpackungsindustrie Möglichkeiten für einen Quereinstieg.

„Diese Bestandsaufnahme ist ermutigend und zeigt, dass in der Solarindustrie für Baden-Württemberg viel Potenzial steckt. Jetzt müssen politische Weichen für eine schnelle und massive Skalierung gestellt werden, um Investitionen attraktiver zu machen“, sagt Andreas Schlumberger, Geschäftsführer des Solar Clusters Baden-Württemberg. „Baden-Württemberg soll und kann künftig eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau einer europäischen Photovoltaik-Produktion in engem Schulterschluss mit der Bundesebene und der EU spielen. Auch lokale Produktionskapazitäten für PV-Module in Multi-Gigawatt-Skalen sind möglich und erstrebenswert.“

Ein Beitrag von:

  • Ines Klawonn

    Ines Klawonn

    Ines Klawonn hat als Redakteurin bei einem auf Energiekommunikation spezialisierten Medienunternehmen gearbeitet. Mittlerweile ist sie selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themenschwerpunkte sind Gesundheit, Energie und Technik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.