Photovoltaik 16.03.2012, 11:59 Uhr

Preisverfall macht Solarstrom in Spanien konkurrenzfähig

Der massive Preisverfall bei der Photovoltaik macht Solarstrom in einstrahlungsreichen Regionen wie Südspanien auch ohne politische Förderung wettbewerbsfähig. Das zeigt ein Schweizer Ingenieurbüro auf.

Im südspanischen Murcia scheint anders als in vielen Regionen Deutschlands im März oft die Sonne von einem wolkenlosen Himmel herab. Das zieht nicht nur mitteleuropäische Urlauber in die Mittelmeerstadt. Auch für Solarstromproduzenten ist das ein Segen. Denn mit dem Preisverfall der Photovoltaikanlagen ist Solarstrom aus sonnenverwöhnten Regionen Europas überraschend schnell konkurrenzfähig geworden.

„Unter optimalen Bedingungen können wir die Kilowattstunde (kWh) in einem großen Photovoltaik-Kraftwerk im Süden Spaniens für 7 Cent bis 9 Cent erzeugen“, sagt Stefan Roth, Projektleiter der Züricher Ingenieursfirma Jendra Power.

An der Börse ist der Strom zwar im Durchschnitt mit 5 Cent/kWh bis 6 Cent/kWh noch günstiger, doch die regenerative Energie ist im Gegensatz zum indifferenten Börsenstrom CO2-frei – ein Vorteil, der sich über Ökostromzertifikate verkaufen lässt. 2 Cent/kWh bis 3 Cent/kWh Verkaufserlös seien dabei drin, so Roth. „Unter dem Strich lässt sich der Strom an der Börse für  5 Cent/kWh bis 6 Cent/kWh verkaufen.“

Photovoltaik-Großprojekte in Spanien lassen sich nur noch über freien Markt verwirklichen

Die Firma hat in Spanien in den letzten Jahren ein halbes Dutzend noch staatlich geförderter Solaranlagen für Schweizer Energieversorger installiert, so die Berner Stadtwerke ewb. Mittlerweile ist Spanien aber vollständig aus der Einspeiseförderung für Solarstrom aus Neuanlagen ausgestiegen. Die einzige Möglichkeit, solare Großprojekte zu verwirklichen, ist damit der freie Markt.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Forschungszentrum Jülich GmbH-Firmenlogo
Teamleiter:in - Integrierte Ressourcenbewertung (w/m/d) Forschungszentrum Jülich GmbH
Jülich bei Köln Zum Job 
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur / Materialwissenschaften (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Genehmigungsplaner (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Kiel, Stockelsdorf Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsleiterin / Betriebsleiter (w/m/d) Biogasanlage Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin-Ruhleben Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Ingenieur als Projektleiter Leitungsbau (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Stadt Oldenburg-Firmenlogo
Technische/r Sachbearbeiter/in / Ingenieur/in (w/m/d) in der Unteren Immissionsschutzbehörde Stadt Oldenburg
Oldenburg Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Energietechnik - Umspannwerke/Hochspannungsfreileitung - Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Spezialistin oder Spezialist Faunistik (w/m/d) für den Bereich Brückenersatzneubau Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Advanced Energy Solutions Chemische Fabrik Kreussler & Co. GmbH
Wiesbaden Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung Strom Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH
Gronau (Leine) Zum Job 
Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für den Einsatz im Arbeitsschutz / Umweltschutz / Verbraucherschutz (Bachelor of Science / Bachelor of Engineering / Diplom / FH) Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen
verschiedene Standorte Zum Job 
Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen-Firmenlogo
Ingenieur / Naturwissenschaftler (m/w/d) für den Einsatz im Arbeitsschutz / Umweltschutz / Verbraucherschutz (Master, Diplom Uni) Staatliche Gewerbeaufsicht Niedersachsen
verschiedene Standorte Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Vertragsmanager*in Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Senior - Projektleiter Elektrotechnik Betriebsanlagen (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
naturenergie hochrhein AG-Firmenlogo
Projektentwickler kommunale Energielösungen (m/w/d) naturenergie hochrhein AG
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Energie GmbH-Firmenlogo
TGA-Planer*in / Ingenieur*in / Techniker*in (m/w/d) technische Gebäudeausrüstung Stadtwerke Augsburg Energie GmbH
Augsburg Zum Job 
WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Abteilungsleiter Gebäudeschadstoffe (m/w/d) WESSLING Consulting Engineering GmbH & Co. KG
Berlin-Adlershof Zum Job 
Hochschule Angewandte Wissenschaften München-Firmenlogo
Professur für Modellbildung und Simulation in der Energie- und Gebäudetechnik (W2) Hochschule Angewandte Wissenschaften München
München Zum Job 
TenneT-Firmenlogo
Asset Spezialist elektrische Eigenbedarfssysteme HVDC-Anlagen (m/w/d) TenneT
Lehrte, Bayreuth Zum Job 
Forschungszentrum Jülich GmbH-Firmenlogo
Teamleiter:in - Integrierte Ressourcenbewertung (w/m/d) Forschungszentrum Jülich GmbH
Jülich bei Köln Zum Job 
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur / Materialwissenschaften (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg Zum Job 
TenneT TSO GmbH-Firmenlogo
Genehmigungsplaner (m/w/d) TenneT TSO GmbH
Kiel, Stockelsdorf Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsleiterin / Betriebsleiter (w/m/d) Biogasanlage Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin-Ruhleben Zum Job 

Noch existiert die Rechnung der Schweizer Ingenieure nur auf dem Papier. Roth erwartet aber, dass ein solches Projekt nicht mehr lange auf sich warten lässt. „Die Preise für Solarmodule sind so stark gefallen, dass Investoren im Falle eines 20-MW-Solarparks mit einer Gesamtkapitalrendite von 5,5 % rechnen können.“

Jendra Power kalkuliert mit einem Einkaufspreis für die Module von 63 Cent/W. „Wir setzen auf Qualitätsanbieter. Im Markt sind No-Name-Module teilweise sogar schon für 50 Cent/W zu haben“, sagt Roth. Vor Jahresfrist lagen die Preise noch bei deutlich über 1 €/W. Summa summarum ergebe sich je installiertem Kilowatt ein Investitionsbedarf von gut 1400 €. Erwartet wird eine Stromproduktion von 1550 kWh/kW. „Das ist konservativ. In der Region um Murcia werden Durchschnittswerte von 1600 kWh erreicht.“

Die Annahmen, räumt er ein, seien nicht auf alle Regionen des Landes mit hoher Einstrahlung übertragbar. Die Bereitschaft der Kommune, des Landes und des örtlichen Stromnetzbetreibers zur Kooperation sei nötig. „Es gibt auch Netzbetreiber, die einen Monate auf den Anschluss warten lassen.“

Solarkraftwerke rechnen sich mittelfristig auch ohne Grünstromzertifikate

Ohnehin sei ein solches Solarprojekt nur sinnvoll für ein Energieversorgungsunternehmen. „Schließlich gibt es keine garantierten Vergütungen mehr. Es geht dann um den optimalen Verkauf des Stroms an der Börse und die bestmögliche Vermarktung der Zertifikate. Mittelfristig aber werden sich die Solarkraftwerke wegen des anhaltenden Preisverfalls auch ohne Grünstromzertifikate rechnen.“

Sollten die Schweizer einen Investor für ihre Idee finden, wäre das wohl die erste große Solarstromanlage in Europa, die sich ohne finanzielle Unterstützung von Staat und Stromverbrauchern rechnen würde. Das könnte dem Ausbau der Solarstromerzeugung zumindest im Süden Europas in Zeiten knapper öffentlicher Kassen neuen Schub geben.

Auch gegenüber der solarthermischen Stromerzeugung, bei der Parabolspiegel das Sonnenlicht zur Dampf- und anschließenden Stromgewinnung konzentrieren, ist spanischer Solarzellenstrom nach Roths Rechnung nur noch halb so teuer. Auf 16 Cent/kWh bis 18 Cent/kWh schätzt das Deutsche Luft- und Raumfahrtzentrum (DLR) in Köln die Stromerzeugungskosten der mehrere Fußballfelder großen solarthermischen Kraftwerke, von denen in Spanien mehr als 20 Anlagen in Betrieb sind.

Solarthermie muss im Vergleich zu Photovoltaik billiger werden

Anders als die Photovoltaik läuft deren Förderung erst 2014 aus. Rund 40 Vorhaben mit einer Leistung von rund 1,5 GW sind in der Pipeline, von denen die meisten nach Industrieangaben im Bau sind.

„Bis 2015 müssen solarthermische Kraftwerke aber mindestens um 50 % billiger werden, um konkurrenzfähig zu sein“, räumt Joachim Ludwig, Vorstand vom Kraftwerkentwickler Ferrostaal, ein. Die Essener betreiben zusammen mit deutschen Energieversorgern eine solche Anlage in der Nähe von Granada. Sonst könnte es für die durch die Desertec-Vision propagierte Solarthermie im Vergleich zur billigen Photovoltaik trotz Sonnenreichtums im Süden Spaniens wirtschaftlich eng werden.

Ein Beitrag von:

  • Oliver Ristau

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.