US-Unternehmen Hypersciences 05.08.2015, 08:31 Uhr

Raumfahrtingenieur will Erdwärme mit Raketenbohrer erschließen

Ein amerikanischer Raumfahrtingenieur will mit einer Art Kanone tiefe Löcher in die Erde schießen, um Erdwärme erschließen zu können. Die Projektile erreichen Spitzengeschwindigkeiten von 2 km/s und bohren sich auch durch harte Steinschichten. Der Patentantrag läuft.

Kanone des Raumfahrtingenieures Mark Russel: Mit einem Ram-Jet-Antrieb beschleunigt sie Projektile auf 2 km/s.

Kanone des Raumfahrtingenieures Mark Russel: Mit einem Ram-Jet-Antrieb beschleunigt sie Projektile auf 2 km/s.

Foto: Hypersciences

Mark Russell ist Bohrtechniker und Raumfahrtingenieur und hat unter anderem bei Boeing und der Nasa gearbeitet. Mit seinem eigenen Unternehmen Hypersciences, das seinen Sitz im US-Bundesstaat Washington hat, will Russell durch eine völlig neue Bohrtechnik die Voraussetzungen dafür schaffen, dass Erdwärme schneller und billiger angezapft werden kann. Dafür hat er eine Kanone mit großer Durchschlagskraft entwickelt, die ihre Projektile mit Raketenantrieb in Richtung Erdinneres schießt. Der Patentantrag für den Raketenbohrer läuft.

Ram-Jet-Antrieb kommt sonst in Raketentriebwerken zum Einsatz

Geothermie, das ist für Mark Russell die bedeutendste Energiequelle der Zukunft. Vielleicht könne man damit eines Tages sogar ins All fliegen, glaubt der Raumfahrtingenieur. Bisher aber scheitert die Nutzung der Erdwärme oft genug daran, dass ihre Erschließung äußerst aufwändig und teuer ist, weil die notwendigen Bohrtiefen nur schwer zu erreichen sind. Seine Kenntnisse aus der Raumfahrttechnik hat Russell nun in die Entwicklung eines Bohrers gesteckt, der ein Projektil herausschleudert, das sich durch die Erde frisst.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 
Funktionsskizze des Raketenbohrers: Er soll zehn Mal schneller sein als herkömmliche Techniken.

Funktionsskizze des Raketenbohrers: Er soll zehn Mal schneller sein als herkömmliche Techniken.

Quelle: Hypersciences

Das Ganze funktioniert mit einem sogenannten Ram-Jet-Antrieb, der sonst in Raketentriebwerken zum Einsatz kommt. Dabei wird in eine längliche, mit einem Gasgemisch gefüllte Kammer ein Projektil abgefeuert. Mit dem entzündeten Gasgemisch als Treibstoff wird das Geschoss durch die Röhre mit einer Geschwindigkeit von bis zu 2 km/s gedrückt. Bei seinen Bohr-, beziehungsweise Schießversuchen in die Erde sei alles beim Aufprall mit der raketenartigen Kugel verglüht, inklusive der Kugel selbst, so Russell.

Neue Bohrmethode angeblich zehnmal schneller als herkömmliche Techniken

Bei einer Tiefenbohrung würden zahlreiche Projektile in das Bohrloch abgefeuert werden, solange bis die gewünschte Tiefe erreicht wäre. Russell glaubt, mit seiner neuen Methode zehnmal schneller sein zu können als mit herkömmlichen Bohrtechniken. Außerdem arbeite sein Bohrgerät umweltfreundlicher, weil toxische Schmier- und Ausspülstoffe wegfielen, und könne von einer kleinen Mannschaft gesteuert werden.

Bisher könne er eine Bohrtiefe von rund 3 km erreichen, sagt Russell. Mit seinem Team überlege er aber, die Projektile zum Beispiel mit Plastiksprengstoff zu bestücken, um die Wirkung zu erhöhen. Um die geothermische Energie am besten zu nutzen, müsse man rund 5 km tief in die Erde bohren.

Unterstützt wird die Bohrkanone von Russell von einer Reihe von Investoren. Darunter auch vom GameChanger-Programm von Shell, das Ideen zur Zukunft der Energie fördert und von dem eine Million $ an Zuschüssen kamen. Nun will Russell in den nächsten Wochen weitere Gelder einwerben, um in Demonstrationen die Wirksamkeit seiner Erfindung zu beweisen.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.