Keine Risikotechnologie 26.09.2014, 12:44 Uhr

Regierungsgutachter: Fracking in Deutschland ist beherrschbar

Der wissenschaftliche Leiter der Fracking-Studie des Umweltbundesamtes, Uwe Dannwolf, hat sich erneut zu Wort gemeldet und die Umdeutung des Gutachtens kritisiert. „Das Gutachten zeigt, dass Fracking in Schiefergas-Lagerstätten im Vergleich zu der herkömmlichen Erdöl- und Erdgasgewinnung in Deutschland keine signifikant höheren Risiken aufweist“, sagte Dannwolf den VDI nachrichten. 

Demonstration gegen Fracking in Saal in Mecklenburg-Vorpommern: Der Regierungsgutachter Uwe Dannwolf hält Fracking nicht für gefährlicher als die normal Öl- und Gasförderung in Deutschland. Die Technologie sei beherrschbar.

Demonstration gegen Fracking in Saal in Mecklenburg-Vorpommern: Der Regierungsgutachter Uwe Dannwolf hält Fracking nicht für gefährlicher als die normal Öl- und Gasförderung in Deutschland. Die Technologie sei beherrschbar.

Foto: dpa/Jens Büttner

„Damit ist Fracking keine Risikotechnologie“, urteilt der Geschäftsführer des Beratungsunternehmen Riskcom. „Das Gutachten zeigt, die Risiken sind bei gleichzeitiger Umsetzung unserer Handlungsempfehlungen beherrschbar.“

Die Präsidentin des UBA, Maria Krautzberger, und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks hatten Fracking anlässlich der Veröffentlichung des mehr als 600 Seiten starken Gutachtens als Risikotechnologie abgelehnt. Ihre Schlussfolgerungen flossen in die Erarbeitung eines Fracking-Gesetzes ein, das die Technologie in Deutschland zunächst weitgehend verbieten soll.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Fracking ist bei hohen Standards beherrschbar

Natürlich müssten beim Fracking hohe Standards eingehalten werden. „Wir empfehlen, hohe Standards zu setzen, einzuhalten und zu überwachen“, betont Dannwolf. „ Eine Schwachstelle bislang ist die Bohrung. Die Bohrdurchmesser sollten künftig größer gewählt werden, damit der Ringraum zwischen Verrohrung und dem Gebirge sicher und vollständig auszementiert werden kann.“ Die Qualität des Grundwassers müsse stetig vor, während und nach dem Bohren und Fracken überwacht werden.

Erdgasprobebohrung des Energieerzeugers ExxonMobil in Lünne im Emsland: Schon seit den 1990er Jahren wird Fracking in Deutschland genutzt, um in Niedersachsen Gas aus Sandsteinschichten zu gewinnen.

Erdgasprobebohrung des Energieerzeugers ExxonMobil in Lünne im Emsland: Schon seit den 1990er Jahren wird Fracking in Deutschland genutzt, um in Niedersachsen Gas aus Sandsteinschichten zu gewinnen.

Quelle: dpa

Das Gutachten liefere die Basis dafür, wichtige Gesetze wie das Wasserhaushaltsgesetz und die Verordnung über die Umweltverträglichkeitsprüfung bergbaulicher Vorhaben nachzubessern. „Zum Schutz seltener und empfindlicher Arten und Biotope sollten diese Verordnungen erneut rechtlich überprüft werden.“

IEA sieht nur wenige Chancen für Fracking in Europa

Die Internationale Energieagentur in Paris sieht angesichts massiver Widerstände allerings keine Zukunft für eine größere Nutzung der Frackingtechnologie in Europa. „Bis auf Polen und Großbritannien sind wir für Europa sehr pessimistisch. Wir schätzen, dass mindestens bis 2035 rund 75 % der Vorräte an Shalegas dort im Boden bleiben“, sagte Laszlo Varro, Leiter des Bereichs Gas, Kohle und Strom der IEA in Paris, den VDI nachrichten. „Daran ändert auch die Furcht vor zu hoher Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen nichts.“

Dagegen entwickle sich die Gewinnung von Schiefergas in Nordamerika deutlich schneller als von der IEA erwartet. „Ganz klar, die Entwicklung beispielsweise bei Shalegas in Nordamerika geht inzwischen noch schneller als erwartet, und wenn erst die Exportterminals in Betrieb sind und Gas in größeren Mengen nach Fernost fließen kann, gibt das weitere Impulse“, so Varro. „Die großen Handelsströme verändern sich jetzt schon.“

Boom bei Shalegas erreicht spätestens 2025 auch China

Eine Zukunft für Schiefergasförderung sieht die IEA auch in China, allerdings werde der Aufschluss von Vorkommen noch dauern. „Das liegt teils an geologisch schwierigeren und schwerer zugänglichen Lagerstätten, teils aber auch daran, dass staatliche Großkonzerne einfach nicht so schnell und flexibel sein können wie die miteinander im Wettbewerb stehenden vielen Privatunternehmen in Nordamerika“, erklärt Energieexperte Varro. „Aber bis spätestens 2025 kommt der Boom bei Shalegas auch nach China.“

 

Ein Beitrag von:

  • Axel Mörer-Funk

    Axel Mörer-Funk ist Gesellschafter der Medienagentur S-Press in Bonn. Nach einem Volontariat beim Bonner Generalanzeiger und dem Besuch der Journalistenschule Hamburg arbeitete er u.a. als freier Journalist für dpa, Bunte und Wirtschaftswoche.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.