Know-how aus Flugzeugbau 24.09.2014, 13:49 Uhr

Rotoren von Windrädern passen Form blitzschnell dem Wind an

Den Windradflügel der Zukunft entwickeln derzeit Fluzeugingenieure des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR): Er verstellt seine Kanten blitzschnell und passt sie den jeweiligen Strömungsverhältnissen an. Das soll in Zukunft noch größere und leistungsstärkere Anlagen möglich machen. 

Rotoren großer Windräder sind bis zu 90 Meter lang und reagieren entsprechend empfindlich auf sich schnell wechselnde Luftströmungen. Die Idee der Ingenieure: Die Kanten passen sich blitzschnell dem Wind an. 

Rotoren großer Windräder sind bis zu 90 Meter lang und reagieren entsprechend empfindlich auf sich schnell wechselnde Luftströmungen. Die Idee der Ingenieure: Die Kanten passen sich blitzschnell dem Wind an. 

Foto: dpa

Ruppigen Wind mögen die Flügel von Windenergieanlagen überhaupt nicht. Vor allem die der jüngsten Generation, die fast 90 Meter lang sind und bei jeder Umdrehung eine Fläche überstreichen, die mehrere Fußballfelder groß ist, reagieren empfindlich auf wechselnde Strömungsrichtung und Windstärke. Das geht zu Lasten des Ertrags.

Der Forschungsverbund Windenergie will das ändern. Intelligente Flügel sollen sich in Windeseile an die aktuellen Windverhältnisse anpassen. Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) bringt deshalb sein Know-how aus dem Flugzeugbau ein. Deren Flügel haben zwar weniger mit wechselnden Winden zu kämpfen. Trotzdem müssen sie sich an veränderte Situationen anpassen – bei der Landung etwa die Flügelklappen ausfahren, um bei geringer Geschwindigkeit noch genügend Auftrieb zu haben.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
ProMinent GmbH-Firmenlogo
Geschäftsführer (m/w/d) ProMinent GmbH
Heidelberg Zum Job 
BG ETEM-Firmenlogo
Dipl.-Ing. (Uni/TU/TH), M. Sc./Eng. (m/w/d) im Bereich Fachkompetenzcenter Elektrische Gefährdungen BG ETEM
BG ETEM-Firmenlogo
Referent/in (m/w/d) mit Zusatzaufgaben im Bereich Fachkompetenzcenter Gefahrstoffe BG ETEM
ProMinent Deutschland GmbH-Firmenlogo
Leiter Service (m/w/d) ProMinent Deutschland GmbH
Heidelberg Zum Job 
RS Ingenieure GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner (m/w/d) RS Ingenieure GmbH & Co. KG
Staatliches Bauamt Nürnberg-Firmenlogo
Projektleitungen (m/w/d) im Radwegebau Staatliches Bauamt Nürnberg
Nürnberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleiter (w/m/d) im Projektteam Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
Stadt Göppingen-Firmenlogo
Fachbereichsleitung Technische Infrastruktur (w/m/d) Stadt Göppingen
Göppingen Zum Job 
ONTRAS-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) ONTRAS
Leipzig Zum Job 
MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Normungsingenieur (m/w/d) MENNEKES Elektrotechnik GmbH & Co. KG
Kirchhundem Zum Job 
Stadt Mannheim-Firmenlogo
Architekt*in oder Ingenieur*in (Bauherrenvertretung) (m/w/d) Stadt Mannheim
Mannheim Zum Job 
ProMinent GmbH-Firmenlogo
Initiativbewerbung Kundenservice Spezialist (m/w/d) ProMinent GmbH
Heidelberg Zum Job 
ProMinent GmbH-Firmenlogo
Initiativbewerbung Projektmanager (m/w/d) ProMinent GmbH
Heidelberg Zum Job 
ProMinent GmbH-Firmenlogo
Initiativbewerbung Ingenieure (m/w/d) ProMinent GmbH
Heidelberg Zum Job 
ProMinent GmbH-Firmenlogo
Initiativbewerbung Vertriebsmitarbeiter (m/w/d) ProMinent GmbH
Heidelberg Zum Job 
ProMinent GmbH-Firmenlogo
Initiativbewerbung Techniker (m/w/d) ProMinent GmbH
Heidelberg Zum Job 
Niersverband-Firmenlogo
Abteilungsleitung Gewässer (w/m/d) Niersverband
Viersen Zum Job 
Diehl Aerospace GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Entwicklung Diehl Aerospace GmbH
Nürnberg, Überlingen, Frankfurt am Main, Rostock Zum Job 
Stadt Mannheim-Firmenlogo
Architekt*in oder Bauingenieur*in (Projektsteuerung) (m/w/d) Stadt Mannheim
Mannheim Zum Job 
Stadt Tettnang-Firmenlogo
Amtsleitung des Tiefbauamtes (m/w/d) Stadt Tettnang
Tettnang Zum Job 

Flexible Kanten sorgen für erschütterungsfreie Rotation

Das DLR experimentiert im Flugzeugbau auch mit flexiblen Vorderkanten, um Turbulenzen zu verhindern, die den Luftwiderstand und damit den Treibstoffverbrauch erhöhen. Nach diesem Vorbild sollen auch die Windmühlenflügel der Zukunft gestaltet werden: Da sich vor allem bei böigen Winden ständig die Kräfte ändern, die auf den Rotor wirken, sollen diese ihre Vorder- und Hinterkanten bei jeder Umdrehung an unterschiedliche Strömungsverhältnisse anpassen können.

Von der Luftfahrt zur Windenergie: Ein in sich bewegliches Rotorblatt kann sich auf aktuelle Windgeschwindigkeiten einstellen. 

Von der Luftfahrt zur Windenergie: Ein in sich bewegliches Rotorblatt kann sich auf aktuelle Windgeschwindigkeiten einstellen.

Quelle: DLR

Den Anfang macht das DLR mit einem Flügel, dessen Hinterkante aktiv verstellbar ist. Je stärker der Wind weht, desto stärker verstellen sich auch die Elemente am Flügel, sodass der Anströmwinkel verändert wird, die einwirkende Kraft sich also verringert. Das trägt zu einer gleichmäßigen erschütterungsfreien Rotation bei und erhöht damit den Stromertrag. Das DLR präsentiert den innovativen Flügel bis zum 26. September auf der WindEnergy, einer Fachmesse in Hamburg.

Flügelspitzen erreichen Formel-1-Tempo

Ehe der intelligente Flügel eingesetzt werden kann, ist noch eine Menge an Entwicklungsarbeit zu leisten. So müssen die Stellmotoren sehr leicht sein, um das Flügelgewicht nicht übermäßig zu erhöhen, das die Hersteller mit allen Tricks und leichten Baumaterialien wie Balsaholz niedrig halten. Das verringert die Fliehkräfte, vor allem an den Flügelspitzen, die locker auf Formel-1-Geschwindigkeit kommen.

Rotoren großer Windräder sind bis zu 90 Meter lang. Bei einer Umdrehung überstreichen sie die Fläche mehrere Fußballfelder, die Spitzen erreichen dabei Formel-1-Tempo. Entsprechend anfällig sie die Giganten für Strömungen, die sich schnell ändern. 

Rotoren großer Windräder sind bis zu 90 Meter lang. Bei einer Umdrehung überstreichen sie die Fläche mehrere Fußballfelder, die Spitzen erreichen dabei Formel-1-Tempo. Entsprechend anfällig sie die Giganten für Strömungen, die sich schnell ändern.

Quelle: Siemens

Der Forschungsverbund Windenergie besteht seit 2013. Außer dem DLR sind die Universitäten Hannover, Bremen und Oldenburg sowie das Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik in Kassel beteiligt. Insgesamt arbeiten rund 600 Wissenschaftler an Technologie, die die Produktion von Windstrom wirtschaftlicher macht.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.