Großauftrag: Amperfied übernimmt Ladeinfrastruktur für SAP
Amperfied, eine Tochter von Heidelberger Druckmaschinen, betreibt künftig die Ladeinfrastruktur für SAPs Elektroautos. Mit 1700 Ladepunkten ein Megadeal.

Eine barrierefreie Ladesäule von Amperfied auf dem SAP-Firmenparkplatz in Walldorf: Amperfied, eine Tochter von Heidelberger Druckmaschinen, betreibt künftig die Ladeinfrastruktur für SAPs Elektroautos. Mit 1700 Ladepunkten ein Megadeal.
Foto: Heidelberger Druckmaschinen AG/Christian Lohmüller
Heidelberger Druckmaschinen hat über die Jahre mit seiner Tochter Amperfied das eigene Leistungselektronik-Know-how im Markt für Elektromobilität etabliert. Angefangen bei eigenen Wallboxen, betreibt die eigens dafür gegründete Tochter Amperfied inzwischen auch Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Am 26. März verkündete Heideldruck, dass Amperfied einen Großauftrag für E-Autoflotten gewonnen hat: Ab dem zweiten Quartal 2025 (also ab 1. April) betreibt das Unternehmen für SAP SE die Ladeinfrastruktur für deren Elektrofahrzeuge in Deutschland. Dann startet die Migration von 1720 bestehenden SAP-Ladepunkten in das Cloud-Backend von Amperfied. Ein weiterer Ausbau auf rund 3700 Ladepunkte ist geplant. Nur für SAP SE.
Heidelberger etabliert sich zunehmend als Player im Bereich Ladeinfrastruktur und Elektromobilität
Das ist ein dicker Brocken für Amperfied. Heideldruck gewinnt damit weiter an Bedeutung in diesem Markt. Zum Vergleich: Die EU gab erst vor einem Monat bekannt, dass sie 45 Mio. € für den Bau von 1400 öffentliche Ladepunkten in 13 EU-Ländern bis Ende 2027 zur Verfügung stellt. In Deutschland betreibt die Nummer eins im Bereich der öffentlichen Ladeinfrastruktur, EnBW Mobility, rund 8400 Ladepunkte, dahinter folgt Eon Drive mit knapp 4300. SAP als Großunternehmen will seine gesamte Fahrzeugflotte bis 2030 elektrifizieren, so erklärt sich der angekündigte weitere Ausbau auf 3700 Ladepunkte. Eine stattliche Anzahl.
Wie viele Ladepunkte Amperfied bisher schon für Kunden betreut und betreibt, wollte Heidelberger Druckmaschinen auf Nachfrage nicht sagen: „Zum jetzigen Zeitpunkt möchten wir hierzu keine Zahlen nennen. In unserem Backend verwalten wir Ladepunkte im In- und Ausland und beobachten derzeit eine steigende Nachfrage. Darüber hinaus wachsen wir mit unseren Bestandskunden, die oft schon nach kurzer Zeit den ursprünglichen Bestand erweitern“, heißt es aus der Pressestelle auf Nachfrage seitens VDI nachrichten.
Ladeinfrastruktur und Elektromobilität zentraler Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie von SAP
Der Auftrag für Amperfied umfasst die Verwaltung der Ladestationen im Backend, die Bereitstellung und Verwaltung von Zugangsmedien wie Ladekarten und eine App für aktuell rund 6500 Mitarbeitende mit Elektro- und Hybridfahrzeugen, umfassendes Reporting, den technischen Support und die Wartung sowie Maßnahmen zur Betrugsprävention. Hierbei kommt eine Cloud-basierte Softwareplattform zum Einsatz, die ein intelligentes Ladepunkt- und Prozessmanagement ermöglicht. Ziel der langfristig angelegten Partnerschaft zwischen Amperfied und SAP ist eine effiziente und sichere Verwaltung der Ladeinfrastruktur.
Ab April 2025 können SAP-Mitarbeitende ausschließlich elektrifizierte Fahrzeuge bestellen, ab 2026 nur noch vollelektrische Modelle, 2030 soll die Fahrzeugflotte emissionsfrei sein. „Um die wachsende Zahl elektrischer Fahrzeuge zu unterstützen, plant SAP die Ladeinfrastruktur kontinuierlich zu erweitern“, heißt es in einer Mitteilung von SAP und Heidelberger. Aktuell besteht der SAP-Fuhrpark aus 19.000 Fahrzeugen, davon sind ca. 4800 rein elektrisch und ca. 4400 hybride Fahrzeuge.
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