Forschungsprojekt FabriGen 28.05.2014, 09:50 Uhr

Sechseinhalb Meter langes flexibles Solarmodul entwickelt

Forscher aus vier Nationen haben Solarzellen und Textilgewebe kombiniert. Daraus sollen Strom erzeugende Dächer für Wartehäuschen, Carports und andere Gebäude hergestellt werden.

Organische Photovoltaik: Mit der Rolle-zu-Rolle Beschichtungsanlage am Fraunhofer ISE lassen sich Produktionsgeschwindigkeiten von mehreren Metern pro Minute erreichen. 

Organische Photovoltaik: Mit der Rolle-zu-Rolle Beschichtungsanlage am Fraunhofer ISE lassen sich Produktionsgeschwindigkeiten von mehreren Metern pro Minute erreichen. 

Foto: Fraunhofer ISE/Thomas Klink

Zeltdächer in Fußballstadien, Campingzelte und Hausfassaden werden zu Kleinkraftwerken, wenn es nach den Partnern des europäischen Forschungsprojekts „FabriGen“ geht. Ziel ist die Herstellung von großflächigenTextilgeweben mit integrierten organischen Solarzellen, das sind Kleinkraftwerke auf Kunststoffbasis. Ein erstes Rekordergebnis haben die Forscher aus Deutschland, Großbritannien, Bulgarien und Tschechien jetzt auf der Fachmesse Lopec in München vorgestellt: Ein sechs Meter langes und 50 Zentimeter breites flexibles Solarmodul, das fest mit einer Textilmembran verbunden ist.

Strom spendendes Kunststoffband von Fraunhofer Forschern hergestellt

Das Strom spendende Kunststoffband, das Herz des Moduls, haben Forscher am Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) in Freiburg hergestellt. Der Kunststofffolien-Rohling ist zu einer Rolle gewickelt, ähnlich wie Küchentücher aus Papier. In der Beschichtungsanlage, durch die er kontinuierlich gleitet, werden die elektrisch aktiven Schichten aufgebracht.

Ausschnitt der fertigen organischen Solarmodule (rötliche Streifen) auf der Membranfolie (weiß). 

Ausschnitt der fertigen organischen Solarmodule (rötliche Streifen) auf der Membranfolie (weiß). 

Quelle: Vladimir Kozhukharov/UCTM

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Fernwärme Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Energieberater (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Landespflege, Landschaftsplanung oder vergleichbar (planungsorientierte Ausrichtung) Regierungspräsidium Freiburg
Bad Säckingen, Donaueschingen, Singen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur*in in den Bereichen Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Projektingenieur*in für die Bearbeitung des HORIZON Förderprojektes "SpongeWorks" Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 

Am Ende wird der fertige Solarzellenstreifen wieder aufgerollt. Die so hergestellten Zellen sind „potenziell besonders kostengünstig“, so das ISE.

Britischer Forschungspartner Inside2Outside

Die beschichteten Folien landeten beim britischen Forschungspartner Inside2Outside, der Folie und Textilgewebe miteinander vereinigte. Das Unternehmen will Wartehäuschen an Bus- und Bahnhaltestellen mit flexiblen Solarzellen abdecken, die gleich den Strom für Werbetafeln und Fahrplananzeigen liefern könnten. Robert Carpenter, Projektkoordinator bei Inside2Outside, denkt unter anderem auch an Dächer von Carports.

Deutsche Hersteller Heliatek und Konarka

Organische Solarzellen sind eine Domäne der Europäer, vor allem der Deutschen. Mit Heliatek in Dresden und Konarka in Nürnberg gibt es gleich zwei Unternehmen, die derartige Zellen herstellen und an Pilotkunden verkaufen. Sie sind, wenn sie einmal in Großserie hergestellt werden, wegen der geringen Materialkosten weitaus billiger als klassische Solarzellen. Und sogar billiger als Glasabdeckungen.

Auch im Kleinen haben derartige Zellen eine große Zukunft. Es gibt bereits Prototypen von Handy-Ladegeräten mit organischen Solarzellen.

Aufrollbares Ladegerät.

Aufrollbares Ladegerät.

Quelle: BMBF

Im Ruhezustand stecken sie  eingerollt in einer Schutzhülle. Wenn Handy, Laptop oder andere elektrische Kleingeräte schwächeln wird die Folie einfach herausgezogen.

Ziel: Zehn-Prozent-Marke knacken

Organische Solarzellen haben allerdings einen entscheidenden Nachteil: Während beispielsweise Siliziumzellen auf mehr als 20 Prozent kommen, erreichen organische Zellen kaum fünf Prozent. ISE-Forscher sind jedoch sicher, dass sich die Zehn-Prozent-Marke knacken lässt. 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.