Roboterfertigung geplant 25.03.2014, 14:29 Uhr

Siemens baut in England neues Zentrum für riesige Windkraftanlagen

Siemens baut im englischen Hull für 371 Millionen Euro eine neue Fabrik für Rotorblätter von Windkraftanlagen auf See. Sie soll 2016 in Betrieb gehen und bereits ein Jahr später ausgelastet sein. Um Herstellungskosten weiter zu senken, experimentiert der deutsche Technologiekonzern zeitgleich mit Robotertechnologie. 

Produktion eines 55 Meter langen Rotorblatts in der Siemens-Fabrik im dänischen Aalborg: Jetzt baut Siemens ein neues Werk im englischen Hull, wo 75 Meter lange Rotorblätter hergestellt werden. Roboter sollen dort die riesigen Formen automatisch mit Glasfasermatten und Balsaholz auslegen. 

Produktion eines 55 Meter langen Rotorblatts in der Siemens-Fabrik im dänischen Aalborg: Jetzt baut Siemens ein neues Werk im englischen Hull, wo 75 Meter lange Rotorblätter hergestellt werden. Roboter sollen dort die riesigen Formen automatisch mit Glasfasermatten und Balsaholz auslegen. 

Foto: Siemens

Um das Geschäft mit Windkraftanlagen anzukurbeln, baut der deutsche Technologiekonzern Siemens im englischen Hull eine neue Fabrik für Rotorblätter. „Unsere Entscheidung, in England eine Fertigung für Offshore-Windenergieanlagen zu bauen, ist Teil unserer weltweiten Strategie: Wir investieren in Märkte mit zuverlässigen Rahmenbedingungen, die für ausgelastete Fabriken sorgen“, erklärt Siemens-Vorstandsmitglied Michael Süß. „Die britische Energiepolitik schafft klare Rahmenbedingungen zum Ausbau der Offshore-Windenergie und würdigt insbesondere das Potential der Windkraft auf See für das Gesamtportfolio der Energieerzeugung.“

Englands Windkraftmarkt birgt für Siemens enormes Potential

Dass sich Siemens auf den Windmarkt in Großbritannien stürzt, liegt an den starken Wachstumszahlen der letzten Jahre. So hat sich in England die Windkraftkapazität innerhalb von nur zwei Jahren auf rund zehn Gigawatt verdoppelt. Bis 2020 will man auf See Offshoreanlagen mit einer Leistung von 14 Gigawatt installieren, Projekte über 40 Gigawatt befinden sich in langfristiger Planung. Bereits heute ist Siemens führender Lieferant für Windkrafttechnik. Das Unternehmen hat in England mittlerweile über 2200 Turbinen mit mehr als 5000 Megawatt installiert.

Die englische Stadt Kingston upon Hull, kurz Hull, liegt am Nordufer der Flussmündung des Hull Rivers. Hier baut Siemens eine neue Fabrik für Rotorblätter mit angeschlossenem Logistikzentrum.

Die englische Stadt Kingston upon Hull, kurz Hull, liegt am Nordufer der Flussmündung des Hull Rivers. Hier baut Siemens eine neue Fabrik für Rotorblätter mit angeschlossenem Logistikzentrum.

Quelle: Siemens

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Servicetechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Techniker in der Tunnelüberwachung und Verkehrssteuerung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik LV (m/w/d) IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Berlin-Marzahn Zum Job 
Mall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Wasserwirtschaft / Umweltwissenschaft (m/w/d) Mall GmbH
Donaueschingen Zum Job 
Stadtwerke Bad Vilbel GmbH-Firmenlogo
Regulierungsmanager in Teilzeit/Vollzeit (m/w/d) Stadtwerke Bad Vilbel GmbH
Bad Vilbel Zum Job 
VGH Versicherungen-Firmenlogo
Energiemanager (m/w/d) VGH Versicherungen
Hannover Zum Job 
Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieurin / Dipl.-Ingenieur (m/w/d) oder Bachelor / Master (m/w/d) Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Sachgebietsleitung (m/w/d) Deponietechnik Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Landespflege, Landschaftsplanung oder vergleichbar (planungsorientierte Ausrichtung) Regierungspräsidium Freiburg
Bad Säckingen, Donaueschingen, Singen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 

Der Bau der neuen Fabrik in Hull kommt auch dem englischen Arbeitsmarkt zugute. Insgesamt sollen 1000 neue Arbeitsplätze entstehen. Der Produktionsstart ist für 2016 geplant, bereits ein Jahr später soll die Fabrik voll ausgelastet sein. Partner des 371 Millionen Euro teuren Projekts ist das britische Unternehmen Associated British Ports (ABP). Zum Projekt gehört auch der Bau eines Logistik- und Servicezentrums.

Roboter sollen in Zukunft Rotorblätter bauen

Technologisch hat sich Siemens für die zukünftige Fertigung der Windkraftanlagen hohe Ziele gesteckt. Schon jetzt stellt der Konzern als einziger Anbieter weltweit die bis zu 75 Meter langen Rotorblätter aus einem Guss her. Sie haben keine Nähte, sind somit laut Unternehmensangaben frei von Schwachstellen und können mindestens 20 Jahre lang Wind und Wetter widerstehen. Einziger Knackpunkt ist die relativ aufwendige Fertigung. Mitarbeiter legen die Formen der Rotorblätter derzeit von Hand mit Glasfasermatten und Balsaholz aus und vergießen sie anschließend mit Epoxidharz.

Die Größe der Rotorblätter, die in Hull produziert werden, können sogar mit einem Airbus A380 mithalten. 75 Meter lang ist das längste Rotorblatt der Welt. Es ist Teil der Windturbine SWT-6.0, die schon im dänischen Høvsøre mit einer Leistung von sechs Megawatt im Testbetrieb läuft. Eine einzige Anlage kann bis zu 6.000 Haushalte mit sauberem Strom versorgen.

Die Größe der Rotorblätter, die in Hull produziert werden, können sogar mit einem Airbus A380 mithalten. 75 Meter lang ist das längste Rotorblatt der Welt. Es ist Teil der Windturbine SWT-6.0, die schon im dänischen Høvsøre mit einer Leistung von sechs Megawatt im Testbetrieb läuft. Eine einzige Anlage kann bis zu 6.000 Haushalte mit sauberem Strom versorgen.

Quelle: Siemens

In Zukunft könnten Roboter diesen Job erledigen, ist Felix Ferlemann, Geschäftsführer der Windsparte bei Siemens, überzeugt: „Sie können vollautomatisch die Form entlang fahren und schaffen pro Sekunde drei Meter. So ließe sich die Produktionszeit von 300 auf 150 Stunden halbieren, wodurch wir pro Jahr 30 Millionen Euro Herstellungskosten sparen könnten.“

Noch in diesem Jahr sollen Tests in einer Fabrik im dänischen Aalborg stattfinden, wo Siemens 55 Meter lange Rotorblätter produziert. „Wir setzen dafür konventionelle Industrieroboter ein, die unsere Experten speziell für die Rotorblattproduktion programmieren“, sagt Jan Rabe, Strategiechef der Siemens Wind Power. „Damit sind wir der Konkurrenz weit voraus.“ 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.