Siemens erprobt große Windkraftanlagen in Dänemark
Der Siemens-Konzern hat in Dänemark das weltgrößte Forschungs- und Testzentrum für Windkraftanlagen eröffnet. Künftig können Anlagen und Rotorblätter in Aalborg und Brande auf ihre Belastungsgrenzen geprüft werden.
27.000 Quadratmeter überdachte Fläche stehen der Siemens Energy in den zwei neuen Testzentren zur Verfügung.Im dänischen Brande sollen künftig sämtliche Großkomponenten der Siemens-Windturbinen sowie Generatoren, Hauptlager und ganze Maschinenhäuser geprüft werden. In den drei Testständen in Brande wird auch die sechs Megawatt starke, neue getriebelose Windenergieanlage auf Herz und Nieren geprüft. Ausgelegt wurde die Testanlage jedoch auch schon für noch leistungsstärkere Anlagen.
Rotorblatt doppelt so groß wie der Flügel des A380
In Aalborg werden auf sieben Testständen Rotorblätter geprüft. Die Teststände sind so groß, dass dort auch die größten Rotorblätter der Welt Platz finden. Auf seine Belastungsgrenzen wird dort beispielsweise das größte von Siemens entwickelte, 75 Meter lange Rotorblatt B75 aus Faserverbundkunststoff erprobt. Das Rotorblatt ist etwa doppelt so lang wie der Flügel eines Airbus A380. Sogar noch längere Rotorblätter sollen bald in Aalborg geprüft werden können.
„Unsere Investitionen in Testeinrichtungen werden sich für unsere Kunden direkt auszahlen“, meint Felix Ferlemann, CEO der Wind Power Division von Siemens Energy. „Mit umfassenden Tests aller Großkomponenten unserer Windturbinen können wir das Risiko von technischen Fehlern im Feld deutlich reduzieren.“
Höchstbelastungen über sechs Monate hinweg
Sämtliche Komponenten der Windturbinen werden über einen Zeitraum von bis zu sechs Monaten einer Höchstbelastung ausgesetzt, die weit über die Last auf dem Feld hinausgeht. Beispielsweise werden die Rotorblätter mit extrem hohen Amplituden in Schwingungen versetzt, die es am Standort normalerweise nicht gibt.
Neben der Siemens-Anlage gibt es aber auch noch andere, sehr große Prüfstände. So können im Kompetenzzentrum Rotorblatt des Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES) in Bremerhaven Rotorblätter mit einer Länge von bis zu 90 Metern auf ihre Belastungsfähigkeiten überprüft werden. So wurde in Bremerhaven der 83,5 Meter lange Flügel der dänischen Firma SSP Technology erprobt.
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