Erneuerbare Energien 15.01.2010, 19:44 Uhr

Sonne schafft Aufwind – eine vernachlässigte Alternative  

Die Nutzung der Sonnenenergie für die zukünftige Wärme-, Strom- und Kraftstoffbereitstellung ist nicht mehr nur durch eine einzige Technologie, wie die gegenwärtig intensiv popularisierten Solarrinnenkraftwerke, zu lösen. Für Professor Franz Adolf Sturm stellt die bereits in den 80er-Jahren in Spanien erprobte Technologie eines solaren Aufwindkraftwerkes eine der Energietechniken der Zukunft dar, wie er im nachstehenden Artikel erläutert. VDI nachrichten, Hamburg, 15. 1. 10, swe

Die weitere Entwicklung der solaren Energietechnik erfordert vordringlich intensive Aktivitäten durch Forschung, Technik und Überführung für die reale Nutzung auf vielen unterschiedlichen Gebieten. Dazu gehört unter anderem die Vorbereitung neuer Energiewandlungsverfahren in Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte in Asien und Afrika.

Es gilt die Nutzung der Solareinstrahlung für Solarenergieanlagen bei hoher Sonneneinstrahlung, unbegrenzten Flächen in Wüsten und wüstennahen Territorien zu entwickeln. Hinzu kommt die Entwicklung umgebungsbezogener Energiespeicherverfahren für die Solarenergie.

Für die praktische Umsetzung benötigt man die Bereitstellung ausgereifter, instandhaltungsarmer, möglichst einfacher Technologien der Sonnenenergienutzung. Dies muss in einer Aus- und Weiterbildung von Fachkräften aus Entwicklungsländern für die Solarenergienutzung münden.

Ein Beispiel zur Lösung einer solchen Aufgabe ist die technische Überführung der Idee eines Aufwindkraftwerkes. Ein erstes Aufwindkraftwerk wurde in den 80er-Jahren als Funktionsmodell im spanischen Manazanares mit einem 200 m hohen Turm durch den Bauingenieur und damaligen Professor an der Universität Stuttgart, Jörg Schlaich, errichtet.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Valmet GmbH-Firmenlogo
Sales and Service Manager in the area of Energy, Recovery and Environmental Services (m/f/d) Valmet GmbH
Darmstadt, Langenfeld, Magdeburg, Oberhaching, Berlin Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Straßenplaner/in (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektleiterinnen / Projektleiter Energiewirtschaft (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Expert*in Verkehrssteuerung Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurgeologe/in als Sachbearbeiter/in Abfall (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Sales Manager (m/w/d) Smart Grid Operation Plattform VIVAVIS AG
Ettlingen Zum Job 
VIVAVIS AG-Firmenlogo
Partner-Manager Metering (m/w/d) VIVAVIS AG
Koblenz, Home-Office Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur oder Projektleitung (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Stadt Heidelberg-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur oder Naturwissenschaftlerin / Naturwissenschaftler für den Gewässerschutz (m/w/d) Stadt Heidelberg
Heidelberg Zum Job 
Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH-Firmenlogo
Referent Kommunale Wärmeplanung (m/w/d) Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH
Bayreuth Zum Job 
Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Projektkommunikation und -koordination Rückbau BER II Helmholtz-Zentrum Berlin für Materialien und Energie
Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung-Firmenlogo
Technische*r Mitarbeiter*in bzw. Ingenieur*in (m/w/d) der Fachrichtung Chemie, Physik, Verfahrenstechnik, Umweltingenieurwissenschaften oder vergleichbar Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung
Berlin-Steglitz Zum Job 
Abwasserverband Fulda-Firmenlogo
Ingenieur | Master (m/w/d) Wasserwirtschaft | Umwelt | Tiefbau Abwasserverband Fulda
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Bauingenieurwesen, Infrastruktur, Umweltingenieurwesen oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Offenburg Zum Job 

Das Prinzip: Die Sonne erwärmt die Luft. Diese erwärmte Luft wird durch Auftrieb in einem Schlot in höhere Luftschichten transportiert. Windturbinen am Fuß des Schlotes betreiben mit dieser erwärmten Luft elektrische Generatoren. Strom wird in vorhandene oder zu errichtende elektrische Netze gespeist.

Die Verfügbarkeit der elektrischen Leistung über 24 h wird durch Wärmespeicherung realisiert. Unterhalb des Glasdachkollektors sind Wärmespeicher angeordnet. Sie bestehen aus mit Wasser gefüllten, elastischen, schwarzen Schläuchen oder Behältern. Auch die Erde unterhalb der Speicherschläuche ist Wärmespeicher.

Die Gesamtkosten dieser Technologie werden durch die zu wählende Leistung, durch die klimatischen Bedingungen des Landes und die jeweiligen spezifischen Kosten für die Investitionen, Lohnkosten und Instandhaltungskosten bestimmt.

Für den Service und die Instandhaltung dieser Anlagen sind neue Randbedingungen zu beachten. Besonders ist zu nennen der Nachweis vernachlässigbarer Abnutzung infolge von Klimaeinflüssen tropischer und subtropischer Regionen an Komponenten.

Hinzu kommt die Frage, inwieweit Verschleiß von Glasdachkollektoren durch Sandstürme in wüstennahen Regionen bei einer erwarteten Lebensdauer von 20 bis 30 Jahren auszuschließen ist.

Die Möglichkeit einer Korrosion durch große Tag-Nacht-Temperaturschwankungen infolge Schwitzwasserbildung ist zu klären. Materialermüdung durch unterschiedliche Temperaturwirkung tags und nachts auf der Sonnen- und Schattenseite von Türmen durch Biegung des Schaftes bei großen Turmhöhen von 500 m bis 1000 m gilt es zu ermitteln.

Instandhaltungszyklen, Nutzungsdauer und Lebensdauer sind für die zu erwartenden Klimaverhältnisse nachzuweisen. Die Instandhaltung an rotierenden Maschinen für den ununterbrochenen Betrieb erfordern Präzisionsarbeiten.

Für Services und Instandhaltung an Solarenergieanlagen geschultes Personal ist in den Ländern der Dritten Welt nicht vorhanden. Nicht alle anspruchsvollen Servicearbeiten und Instandhaltungsarbeiten können wegen hoher Lohn- und Anreisekosten von Spezialisten der Ausrüstungshersteller durchgeführt werden. Präzise Anlagendokumentation für alle instandzuhaltenden Ausrüstungen ist erforderlich. Instandhaltungsdokumentation ist für technisch nicht ausgebildetes, nur eingewiesenes Personal zu erarbeiten. Sie sollte vom Lieferer der Ausrüstungen bereitgestellt werden. Es gilt Schulungsmaterial und Vor-Ort-Schulungen vorzubereiten.

Was spricht nach zwei Jahrzehnten für die Wiederaufnahme der Realisierung dieser kühnen, aber praktikablen Technologie eines Aufwindkraftwerks? Zuvorderst steigt der Energiebedarf der Welt, insbesondere der Strombedarf, weiter an. Seine Verdopplung ist in den nächsten Jahrzehnten zu erwarten.

Die Technologiekosten haben sich seit den 80er-Jahren merklich reduziert. Theoretische Untersuchungen und Begutachtungen von Studien zu Aufwindkraftwerken versprechen inzwischen akzeptable Amortisationszeiträume. Technische Entwicklungen und neue Technik haben in den vergangenen Jahrzehnten in Drittländern unverkennbar Anwendung und Nutzung gefunden.

Die Investitionskosten für Aufwindkraftwerke sind nach wie vor hoch. Der Ertrag aus der Nutzung eigener Ressourcen kann aber für die Entwicklungsländer zu nutzbarem Kapital für Investitionen von zusätzlichen Aufwindkraftwerken im eigenen Land werden. FRANZ ADOLF STURM

Dieser Artikel berücksichtigt Ideen und Projekte von Prof. Dr.-Ing. Jörg Schlaich, Stuttgart/Berlin, Prof. Dipl.-Ing. Volkwin Marg, Hamburg, Prof. Dr. Franz Adolf Sturm, Hamburg.

Ein Beitrag von:

  • Franz Adolf Sturm

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.