Solarhauptstadt: Die Top 5 Städte des Photovoltaikausbaus
Solarenergie in Deutschland: Welche Städte liegen im Vergleich vorn und welche Schlusslichter gibt es? Eine neue Untersuchung eines Berliner Solar-Start-Ups gibt Aufschluss. Erfahren Sie hier, welche Stadt ist die Solarhauptstadt Deutschlands. Ist auch Ihre Stadt dabei?
Internationaler Tag der Sonne
Der 3. Mai ist nicht nur der Tag der Pressefreiheit, sondern auch der Internationale Tag der Sonne. Und wann, wenn nicht gerade jetzt, sollte man an die Kraft der Sonne denken und an die Energie, die sie uns täglich schenkt?
Der Internationale Tag der Sonne wird jedes Jahr am 3. Mai gefeiert, um das Bewusstsein für die Vorteile der Solarenergie zu schärfen und die Bedeutung der Sonne als erneuerbare Energiequelle zu würdigen.
Die Sonne ist eine erneuerbare Energiequelle, die seit Jahrtausenden von Menschen genutzt wird. Schon in der Antike wurden Gebäude so gebaut, dass sie das Sonnenlicht effektiv nutzen konnten, um Wärme zu erzeugen. Heute wird die Sonne als Energiequelle genutzt, um Strom zu erzeugen, Wasser zu erwärmen und Gebäude zu heizen und zu kühlen.
Million Datensätze des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur ausgewertet
Zum Anlass des Internationalen Tags der Sonne hat das Berliner Solar-Start-Up Enpal eine Studie durchgeführt und dabei verschiedene deutsche Städte hinsichtlich ihres Ausbaus der Solarenergie verglichen. Hierfür wurden mehr als eine Million Datensätze des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur ausgewertet, die sämtliche Einträge neuer Solaranlagen der letzten fünf Jahre enthalten.
In den letzten Jahren hat der jährliche Zubau von Solaranlagen in Deutschland deutlich zugenommen. Im Vergleich zum Vorjahr lässt sich ein deutlicher Trend nach oben feststellen: Im Jahr 2018 wurden knapp 75.000 neue Solaranlagen installiert, seitdem ist die Anzahl jährlich gestiegen und hat sich im Jahr 2022 mit etwa 380.000 neuen Anlagen mehr als verfünffacht. Im vergangenen Jahr wurden somit 61,6 Prozent mehr PV-Anlagen gebaut als im Jahr zuvor. Der Anstieg ist wesentlich stärker als in den Jahren zuvor: Von 2020 auf 2021 betrug das Wachstum im Vergleich lediglich etwa 25 Prozent.
Paderborn ist der Spitzenreiter
Die Ergebnisse der Untersuchung des Berliner Solar-Start-Ups Enpal sind äußerst interessant. Berlin liegt mit lediglich 2,6 PV-Anlagen pro 1.000 Einwohner seit 2018 im Vergleich der 20 größten Städte auf dem vorletzten Platz, wenn es um die Photovoltaik geht. Im Gegensatz dazu hat Münster mit einer Quote von 9,7 Anlagen pro 1.000 Einwohnern mehr als dreimal so viele Solaranlagen.
Doch welche Städte gehören zu den Spitzenreitern in Sachen Solarenergie in Deutschland? Die Untersuchung ergab, dass Paderborn, Gütersloh und Oldenburg an der Spitze der Rangliste stehen. Die Sonne scheint in Paderborn mit etwa 2.230 Stunden pro Jahr nicht nur vergleichsweise häufig, sondern ihre Energie wird auch äußerst effektiv genutzt. In den letzten fünf Jahren wurden in Paderborn mit einer Quote von 15 Solarinstallationen pro 1.000 Einwohner die meisten Photovoltaikanlagen in Deutschland errichtet. Gütersloh, das ebenfalls in Ostwestfalen liegt, belegt den zweiten Platz im Ranking mit 14,7 Solarinstallationen pro 1.000 Einwohner seit 2018. Die Bronzemedaille geht an Oldenburg in Norddeutschland mit 2.228 in Betrieb genommenen Photovoltaikanlagen und einer Quote von 13,1. Die Top Fünf werden durch Erlangen, Wolfsburg und Ingolstadt vervollständigt.
Mittelgroße Städte schneiden besser ab
Die Auswertung zeigt, dass es den Großstädten Deutschlands bei der Förderung der Solarenergie schwerfällt. Die Photovoltaik-Quote liegt in Metropolen wie Berlin, Hamburg, München, Bremen und Frankfurt am Main unter drei installierten Anlagen pro 1.000 Einwohnern. Allerdings ist auch hier ein zunehmender Trend bei der Installation von Solaranlagen zu erkennen, wenn auch etwas langsamer als in kleineren Städten. Im Gegensatz dazu weisen mittelgroße Städte (mit 50.000 bis 100.000 Einwohnern) deutlich höhere Quoten auf als die Großstädte.
Das könnte damit verbunden sein, dass in Großstädten tendenziell mehr Menschen in einem Gebäude als in kleineren Städten leben, was sich auf die Installationsquote von Solaranlagen auswirkt. Da jedoch nur eine Solaranlage pro Haus installiert werden kann, ist die Quote in Metropolen wie Berlin, Hamburg oder München niedriger als in Städten
Enormes Entwicklungspotenzial vorhanden
Dr. Wolfgang Gründinger, Chief Evangelist bei Enpal, kommentierte die Ergebnisse der Untersuchung: „Deutschlands Solarhochburgen sind über die gesamte Republik verteilt. Das ist erstmal ein gutes Zeichen für die Energiewende“, sagte er und wies darauf hin, Für Privathaushalte seit Januar 2023 für die Lieferung und die Installation von Photovoltaikanlagen keine Umsatzsteuer mehr anfällt. Das zeige teilweise zwar Wirkung, liefere insgesamt aber immer noch zu wenig Anreiz. Dabei betonte er, dass es noch enormes Entwicklungspotenzial vorhanden ist. „Erst kürzlich gab die Bundesnetzagentur bekannt, dass der Zubau im Februar nur die Hälfte dessen betrug, was durchschnittlich pro Monat nötig wäre, um die Klimaziele für 2030 zu erreichen. Vor allem in den Millionenstädten ist der Anteil an Anlagen pro Einwohner vergleichsweise gering. Hier braucht es noch mehr Initiative, damit auch unsere Metropolen den Wechsel auf Solarenergie schaffen”, plädierte Dr. Wolfgang Gründinger.
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