Energiewende nimmt Fahrt auf 04.07.2023, 07:00 Uhr

Starke Windkraft: Rekordanteil der Erneuerbaren am Strommix

Regelmäßig veröffentlicht das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE Daten zur Nettostromerzeugung. Im ersten Halbjahr 2023 trugen die Erneuerbaren Energien so viel zum Strommix in Deutschland bei wie noch nie zuvor: 57,7 Prozent. Den Löwenanteil lieferte die Windenergie.

Windkraft- und Solarenergieenergieanlagen

Es werden immer mehr: Der Anteil von Windkraft und Sonnenenergie lieferte im ersten Halbjahr eine rekordverdächtige Menge Strom in Deutschland.

Foto: panthermedia.net/elxeneize

Der Anteil erneuerbarer Energien am Strommix muss weiter steigen. Das hängt nicht nur mit dem erklärten Ziel der Energiewende zusammen. Demnach will die Bundesregierung es schaffen, bis 2045 eine vollständige Klimaneutralität in Deutschland zu erreichen. Bis 2030 sollen 80 Prozent des erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien stammen. Hinzu kommt, dass nun der von der vorherigen Bundesregierung beschlossene Atomausstieg vollzogen wird. Die letzten Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckar-Westheim 2 sind im April 2023 endgültig vom Netz gegangen und produzieren keinen Strom mehr. Bis 2030 kommt der Kohleausstieg noch hinzu. All diese Mengen müssen perspektivisch von Sonne, Wind, Wasserkraft & Co. erzeugt werden.

Heizungen: 65 Prozent Erneuerbare ab 2024?

Insgesamt wurden im ersten Halbjahr 2023 225 Terrawattstunden (TWh) Strom erzeugt, das sind 27 TWh weniger als im ersten Halbjahr 2022. Der sinkende Trend setzt sich also fort. Das liegt einerseits auch an den europäischen Nachbarländern, da in Frankreich die Atommeiler nach etlichen Monaten Stillstand wieder Strom produzieren und die Schweiz sowie Österreich inzwischen ihre Eigenerzeugung erhöhen konnten.

Windkraft trug maßgeblich zum Rekord der Erneuerbaren bei

Während sich der Anteil der fossilen Energien an der Stromerzeugung in Deutschland reduzierte, legten die erneuerbaren einen neuen Rekord hin: 57,7 Prozent leisteten sie und übertrafen damit den Wert aus dem Vorjahr von 51,8 Prozent. Wichtigste Energiequelle war die Windenergie. Sie lieferte in der ersten Jahreshälfte 2023 67 TWh – ähnlich viel wie auch 2022 im ersten Halbjahr (rund 68 TWh). Da der Februar ein unerwartet schwacher Windmonat war, fiel das Ergebnis etwas geringer aus als zuvor erhofft.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landschaftspflege und Umwelt (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
UGS GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Integritätsbewertung (m/w/d) UGS GmbH
Mittenwalde, deutschlandweiter Einsatz Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Junior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Stadt Fellbach-Firmenlogo
Projektleitung Wärmeplanung (m/w/d) Stadt Fellbach
Fellbach Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) für Transformatoren IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Staatlich geprüfter Techniker (w/m/d) Elektrotechnik & Verkehrsüberwachung Die Autobahn GmbH des Bundes
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München-Firmenlogo
Underwriter Downstream / Energy (m/f/d)* Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München
München Zum Job 
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Ingenieur der Elektro- oder Energietechnik als Leiter Planung und Netzbetrieb Strom (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Baukoordination und Qualitätssicherung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektierung Netze Strom / Gas (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (w/m/d) Müllheizkraftwerk Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Bruno Bock Group-Firmenlogo
Project Manager (m/w/d) Energy Management Bruno Bock Group
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums (m/w/d) für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsselodrf Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Pfisterer Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) Pfisterer Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 

Für die Sonnenenergie war der März der schwächste Monat. Das war auch der Grund dafür, weshalb sie mit 30 TWh etwas weniger als im vorherigen Jahr (rund 31 TWh) beisteuern konnte. Insgesamt lag der Anteil von Photovoltaik-Anlagen bei 12,5 Prozent an der öffentlichen Nettostromerzeugung. Zulegen konnte der Strom aus Wasserkraft: Er lieferte 9,3 TWh Strom und damit 1,1 TWh mehr als im ersten Halbjahr 2022. Der Anteil der Biomasse an der gesamten Stromerzeugung blieb auf dem Niveau des Vorjahres und lag bei 21 TWh. Dadurch steuerten die erneuerbaren Energien zu dem Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, rund 57,7 Prozent bei.

Mit den Erneuerbaren muss auch die Speicherkapazität wachsen

Dass die erneuerbaren Energien eine so starke Leistung schafften, hat zwei Gründe:

Erstens: Es gingen im ersten Halbjahr 2023 auch mehr Anlagen ans Netz. Die Photovoltaik-Leistung verzeichnete in den ersten fünf Monaten dieses Jahres ein Wachstum von 5 Gigawatt (GW). Das Ziel für 2023 liegt bei insgesamt 9 GW, das wohl erreicht wird. Beim Wind gab es deutlich weniger neue Anlagen: Es kamen in der Größenordnung von 1 GW Anlagen an Land hinzu. Hier liegt das Ziel bei 4 GW für 2023. Offshore kamen sogar nur 0,23 GW hinzu.

Zweitens: Parallel zum Ausbau der erneuerbaren Energien geht der Anteil fossiler Energien am Strommix zurück. Aus Braunkohle wurden 21 Prozent weniger Strom produziert, aus Steinkohle 23 Prozent, aus Erdgas 4 Prozent und bei der Kernenergie sogar 57 Prozent aufgrund des Atomausstiegs.

Ebenfalls zum Erfolg der Erneuerbaren trägt der Ausbau der Speicherkapazität bei: 2,4 GWh kamen in der ersten Jahreshälfte 2023 hinzu, so dass aktuell nun eine Kapazität in Höhe von 8,3 GWh in Deutschland vorhanden ist. Bis zum Ende dieses Jahres soll sie noch auf insgesamt 11 GWh gesteigert werden. Batteriespeicher sind parallel zum Ausbau der erneuerbaren Energien extrem wichtig, da sie zum Beispiel Sonnen- und Windstrom aufnehmen können, wenn dieser gerade nicht im Netz benötigt wird, und wieder abgeben können, wenn er gebraucht wird. Damit spielen die Speicher auch im Zuge der Energiewende eine bedeutende Rolle für die Stabilität der Stromnetze in Deutschland.

Mehr zum Thema erneuerbare Energien:

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.