Energiequelle Meer 18.03.2013, 14:25 Uhr

Strömungskraftwerke vor britischer Küste erreichen Grundlastqualität

Vor den Küsten von Wales und Schottland entstehen die größten Meeresgezeiten-Kraftwerke der Welt. Anders als Wind- und Solargeneratoren laufen die Rotoren im Meer rund um die Uhr. Entwickelt wurden die Anlagen von Siemens.

Die Anlage SeaGen liegt direkt im Naturhafen von Strangford Lough. Dort herrscht eine anhaltende Strömung von mehr als fünf Knoten.

Die Anlage SeaGen liegt direkt im Naturhafen von Strangford Lough. Dort herrscht eine anhaltende Strömung von mehr als fünf Knoten.

Foto: Siemens

Wie gut sich Kraftwerke im Meer bewähren, die mit ihren Rotoren die Meeresströmung nutzen, zeigt das 2008 vom britischen Unternehmen Marine Current Turbines mit Sitz in Bristol gebaute Meereskraftwerk SeaGen. Mit einer Leistung von 1,2 Megawatt ist es bislang eines der größten Meeresgezeiten-Kraftwerke der Welt. Bisher war es mehr als 25 000 Stunden lang in Betrieb und versorgte 1500 Haushalte mit Strom.

SeaGen steht mitten im 30 Meter tiefen Naturhafen Strangford Lough in einer Meerenge. Die Rotorblätter der Turbine werden von der stetigen Wasserströmung angetrieben, die im Durchschnitt bei mehr als fünf Knoten, umgerechnet 2,4 Meter pro Sekunde, liegt. Mit jeder Flut strömen etwa 18.000 Kubikmeter Wasser durch die Meerenge.

Kraftwerk SeaGen erreicht Rekordmarken

Im vergangenen Jahr registrierten die Betreiber gleich drei Rekorde: SeaGen erzeugte 22,53 Megawattstunden Strom an einem Tag, eine Gigawattstunde in 68 Tagen und bisher insgesamt sechs Gigawattstunden. Bestmarken für Strömungskraftwerke.

Das überzeugte den Münchner Technologie-Konzern Siemens, der das britische Unternehmen vor rund einem Jahr übernahm und das Kraftwerk auf zwei Megawatt Leistung verbesserte. Doch die verbesserte Anlage mit dem Namen SeaGen S ist nur der Auftakt.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landschaftspflege und Umwelt (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
UGS GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Integritätsbewertung (m/w/d) UGS GmbH
Mittenwalde, deutschlandweiter Einsatz Zum Job 
ILF Beratende Ingenieure GmbH-Firmenlogo
Junior Ingenieur Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik (m/w/d) ILF Beratende Ingenieure GmbH
München Zum Job 
Stadt Fellbach-Firmenlogo
Projektleitung Wärmeplanung (m/w/d) Stadt Fellbach
Fellbach Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik (m/w/d) für Transformatoren IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Staatlich geprüfter Techniker (w/m/d) Elektrotechnik & Verkehrsüberwachung Die Autobahn GmbH des Bundes
Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München-Firmenlogo
Underwriter Downstream / Energy (m/f/d)* Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft Aktiengesellschaft in München
München Zum Job 
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Ingenieur der Elektro- oder Energietechnik als Leiter Planung und Netzbetrieb Strom (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Baukoordination und Qualitätssicherung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektierung Netze Strom / Gas (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Klinikverbund Südwest-Firmenlogo
Strahlenschutzbeauftragter (m/w/d) Klinikverbund Südwest
Sindelfingen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (w/m/d) Müllheizkraftwerk Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Bruno Bock Group-Firmenlogo
Project Manager (m/w/d) Energy Management Bruno Bock Group
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums (m/w/d) für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsselodrf Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Pfisterer Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) Pfisterer Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 

Zwei neue Kraftwerkparks geplant

Die walisische Regierung hat jetzt fünf Anlagen dieses Typs vor der walisischen Küste genehmigt. Die fünf Anlagen sollen 2015 in Betrieb gehen und rund 10 000 Haushalte mit umweltfreundlichem Strom versorgen. Vier weitere Anlagen mit zusammen acht Megawatt Leistung sind in einer Meerenge zwischen dem schottischen Festland und der Insel Skye vorgesehen.

Vor den Küsten von Wales und Schottland sind solche Gezeitenkraftwerke von Siemens in Planung.

Vor den Küsten von Wales und Schottland sind solche Gezeitenkraftwerke von Siemens in Planung.

Quelle: Siemens

Die neuen Kraftwerke bestehen aus einem auf dem Boden im Meer verankerten Stahlturm, an dem der Tragarm mit den Rotoren befestigt ist. Die Rotoren erreichen einen Durchmesser von 20 Metern. Die neu geplanten Anlagen werden sogar drei statt ursprünglich zwei Flügel aufweisen. Sie drehen sich 10 bis 15 Mal pro Minute. Von den neuen Rotoren versprechen sich die Siemens-Experten eine bessere Verteilung des Strömungsdrucks, sodass der Verschleiß verringert wird und das Kraftwerk eine längere Lebensdauer hat und seltener gewartet werden muss. 

Während des Betriebs befinden sich die Rotoren natürlich unter Wasser. Wenn Reparaturen nötig oder Wartungsarbeiten fällig sind, fahren die Tragarme, die sich hydraulisch bewegen lassen, aus dem Untergrund heraus, sodass alle Arbeiten leicht erledigt werden können.

Ausnutzungsgrad von 90 Prozent

Generatoren, die von Unterwasserströmungen angetrieben werden, haben einen großen Vorteil: Da die Strömung relativ konstant ist, kommen derartige Kraftwerke auf einen Ausnutzungsgrad von 80 Prozent. Damit haben sie, ähnlich wie Kohle- und Kernkraftwerke, nahezu Grundlastqualität.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.