Für Reisende und Drittwelt-Bewohner 19.08.2013, 16:15 Uhr

Tassengroßer Filter für sauberes Trinkwasser

Gerade mal so groß wie eine Tasse ist ein Filter, der Wasser jeder Art in sauberes Trinkwasser verwandelt. Forscher in Singapur schafften das mit Nanoröhrchen aus Kohlenstoff.

Mehr als eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu einwandfreiem Wasser. Forscher in Singapur haben einen tassengroßen Filter entwickelt, der verunreinigtes Wasser in sauberes Trinkwasser verwandelt.

Mehr als eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu einwandfreiem Wasser. Forscher in Singapur haben einen tassengroßen Filter entwickelt, der verunreinigtes Wasser in sauberes Trinkwasser verwandelt.

Foto: dpa

Wenn die Poren eines Filters für verschmutztes Wasser kleiner werden reduziert sich auch die Durchlässigkeit. Dagegen hilft nur eins: Der Druck muss erhöht werden. Dadurch steigt der Energieverbrauch und damit wird auch die Herstellung von Trinkwasser aus Meer- oder Abwasser teurer. Viele Länder der Dritten Welt können sich das nicht leisten. Mehr als eine Milliarde Menschen haben keinen Zugang zu einwandfreiem Wasser.

Der scheinbar gesetzliche Zusammenhang zwischen Porengröße und nötigem Druck gilt – zum Erstaunen der Wissenschaftler – plötzlich nicht mehr, wenn die Poren im Nanobereich liegen, also nur noch wenige Millionstel Millimeter messen. Dann sind sie für Wasser bis zu 10 000 Mal durchlässiger als erwartet. Obwohl noch niemand diese Kuriosität schlüssig erklären kann, nutzen Wissenschaftler in aller Welt dieses Phänomen, um Trinkwasser preiswert herzustellen. Versuchsweise wird diese Technik bereits in verschiedenen Wasserwerken eingesetzt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektmanagement Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg-Firmenlogo
Bauingenieur TGA (m/w/d) im Bereich der Gebäudesanierung und Instandhaltung Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Stuttgart Zum Job 
Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Vakuumfüller Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb-Firmenlogo
Professur (m/w/d) für Maschinenbau (Schwerpunkt: Versorgungs- und Energiemanagement) DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb
Horb am Neckar Zum Job 
Kreis Pinneberg-Firmenlogo
Ingenieur*in / Fachplaner*in für Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) Kreis Pinneberg
Elmshorn Zum Job 
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Apparatetechnik Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Controls Engineer (m/w/d) - Hourly Cummins Deutschland GmbH
Marktheidenfeld Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Spezialist für Steuerungen im intelligenten Stromnetz mittels Smart Meter (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten (Allgäu) Zum Job 
Herrenknecht AG-Firmenlogo
Projektcontroller (m/w/d) Herrenknecht AG
Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH-Firmenlogo
Senior Entwicklungsingenieur (m/w/d) Mechanik Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH
Nördlingen Zum Job 
Bohle Isoliertechnik GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Isoliertechnik Bohle Isoliertechnik GmbH
Pastetten Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Verkehrsingenieur:in im Bereich Behörden-Genehmigungsmangement (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie-Firmenlogo
Manager/in Automotive und Mobilität 4.0 (w/m/d) ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Berlin, Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Production Engineer (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Südzucker AG-Firmenlogo
Trainee Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen / Chemie / Maschinenbau (m/w/d) Südzucker AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Der Filter mit Nanoporen hält Keime und Bakterien zurück, aber auch Mineralien. 

Der Filter mit Nanoporen hält Keime und Bakterien zurück, aber auch Mineralien. 

Quelle: sutd.edu.sg

Eins haben die Forscher allerdings schon herausgefunden. Nanoröhrchen aus Kohlenstoff haben nicht nur ausreichend große Poren, um Wasser durchzulassen. Sie wirken auch wie Magnete auf eine Vielzahl von Schadstoffen, sodass diese nicht passieren können. Das machen sich Forscher an der Singapore University of Technology and Design zunutze.

Sie haben ein mobiles Filtergerät entwickelt, das aus verschmutztem Wasser Trinkwasser macht. Es ist gerade mal so groß wie eine Tasse.

Entsprechend bescheiden ist der Durchsatz, über den sich die Entwickler allerdings ausschweigen. Er dürfte gerade mal für den Tagesbedarf eines Menschen reichen. Damit ist das kleine Gerät ein sinnvoller Begleiter auf Reisen in Regionen, in denen es keinen sicheren Zugriff auf sauberes Trinkwasser gibt. Es existiert bisher allerdings nur als Labormuster.

Beinahe destilliertes Wasser

Außer Schwermetallen, Salz und anderen gesundheitsgefährdenden Verunreinigungen halten die Nanoporen auch Keime sowie Bakterien zurück – und Mineralien. Das Wasser, das das Gerät verlässt, kommt nahe an destilliertes Wasser heran, das in großen Mengen über lange Zeit getrunken Gesundheitsschäden verursachen kann. Die Mineralien, die dem nanogefilterten Wasser fehlen, kann man allerdings zumischen. Dabei geht es um sehr kleine Mengen.

Nanoröhrchen haben allerdings einen Nachteil: Sie sind mechanisch nicht allzu stark belastbar. Deshalb wollen die Forscher aus Singapur gemeinsam mit anderen Forschern aus Asien und den USA jetzt prüfen, ob es auch mit Membranen auf Graphen funktioniert. Das sind gewissermaßen geplättete Nanoröhrchen aus Kohlenstoff, die ein Bienenwabenmuster formen, nur eine Atomlage dick sind und extrem fest.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.