Tesla soll an Graphenbatterie für Reichweiten von 800 km arbeiten
Angeblich arbeitet der amerikanische Autohersteller Tesla an einer Batterie auf Graphenbasis. Wenn die Gerüchte zutreffen, soll der Energiespeicher eine Reichweite von bis zu 800 Kilometer ermöglichen.
So ein Elektroauto ist ja ganz nett – einfach an eine Steckdose anschließen, aufladen und losfahren. Blöd nur, dass man derzeit mit einer Tankfüllung Strom noch nicht wirklich weit kommt – spätestens nach 200 Kilometern ist momentan bei den meisten Autos Schluss mit E-Mobilität. Und Tanken geht im Vergleich zum Aufladen ja doch immer noch ein wenig schneller.
Model S schafft bereits fast 500 km Reichweite
Was also tun, um Autofahrer zum Umstieg auf Strom zu bewegen? Der kalifornische Elektroauto-Hersteller Tesla macht es vor. Das aktuelle Modell S schafft nach Angaben des Herstellers bereits jetzt knapp 500 Kilometer mit einer Ladung seiner 85 kWh-Batterie auf Lithium-Ionen-Basis, und an Schnelladestationen dauert es gerade mal 30 Minuten, bis das Fahrzeug wieder fahrbereit ist.
Doch es geht noch mehr: Nach Informationen der chinesischen Website China News Network arbeitet Tesla an einer Graphenbatterie, mit der bis zu 800 Kilometer am Stück möglich sein sollen. Tesla selbst hat sich dazu bislang nicht geäußert.
Die Tesla-Ingenieure wären nicht die einzigen, die Graphen für eine Batterie nutzen wollen. Auch die Universität Manchester und der Triebwerkshersteller Rolls Royce arbeiten an einer solchen Batterie mit hohen Reichweiten.
Graphenbatterien würde Elektroautos neuen Schub geben
Graphen, das eine solche Wunderbatterie möglich machen soll, wird als eine Art Wunderstoff für Energiespeicher gesehen. Es handelt sich um wabenförmig strukturierten Kohlenstoff mit nur einer Atomschicht – mehrere Schichten übereinander würden zumindest theoretisch Graphit ergeben. Obwohl es bereits 1859 beschrieben wurde, gilt Graphen als sehr junger Stoff, da seine Herstellung in absolut ebener Form erst 2004 gelang. Das wiederum wurde 2010 mit dem Physik-Nobelpreis für die russischen Wissenschaftler Konstantin Novoselov und Andre Geim bedacht.
Graphen ist beliebt, weil es unter anderem leichter und fester ist als andere Werkstoffe, Energie mit über 1700 Siemens pro Meter sehr gut leitet und eine Reihe weiterer interessanter Eigenschaften hat. Die Forschung geht davon aus, dass Batterien aus diesem Material länger halten und wegen der relativ großen Poren von Graphen auch schneller aufgeladen werden können als herkömmliche Energiespeicher.
Zudem sollen sie wegen der hohen Energiedichte des neuen Wunderstoffs bei Autos größere Reichweiten erzielen. Allerdings ist die Herstellung noch sehr teuer, so dass die bisherigen Gerüchte noch keinerlei Aussagen über mögliche Preise beinhalten.
Zweifel an der Richtigkeit der Meldung
Ob und für wann die Produktion von Graphen-basierten Batterien bei Tesla tatsächlich angestrebt wird, steht insgesamt noch in den Sternen. Brancheninsider hegen jedenfalls ihre Zweifel an der Richtigkeit der Meldung von China News Network.
Zwar sei es denkbar, dass Tesla mit dem Gedanken spiele, doch noch stecke die Graphenherstellung in den Kinderschuhen, sei extrem teuer und berge möglicherweise gesundheitliche Risiken, die es noch zu erforschen gelte, schreibt zum Beispiel das amerikanische Portal Clean Technica, das sich mit nachhaltigen Energien auseinandersetzt. Dass ausgerechnet eine chinesische Website diese Info exklusiv habe, erscheine ebenso merkwürdig, heißt es weiter.
Als sicher gilt dagegen, dass Tesla derzeit gemeinsam mit Panasonic an einer Gigafabrik baut. Dort sollen jedoch herkömmliche Lithium-Ionen-Batterien hergestellt werden, wie sie schon jetzt in Tesla-Fahrzeugen verwendet werden.
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