WindEnergy in Hamburg 24.09.2014, 14:29 Uhr

Trend Onshore: Windkraftanlagen auch mitten im Wald

1200 Aussteller aus 30 Ländern stellen noch bis zum Freitag auf der Messe WindEnergy ihre Produkte und Dienste rund um die Windenergie vor. Erstmals in Hamburg. 

Ein über 60 Meter langes Rotorblatt eines Windrads wird in Hamburg vor den Messehallen aufgestellt. Die Messe WindEnergy endet am 26. September. 

Ein über 60 Meter langes Rotorblatt eines Windrads wird in Hamburg vor den Messehallen aufgestellt. Die Messe WindEnergy endet am 26. September. 

Foto: dpa/Axel Heimken

Weil der Ausbau der Windenergie auf hoher See stockt, setzt die Branche wieder verstärkt auf „Onshore“. Neue Anlagen, die derzeit auf der Leitmesse vorgestellt werden, sollen die Erzeugung auch in Regionen mit schwachem Wind wirtschaftlich machen.

Schwachwindgebiete. Das ist ein Wort, das auf der „WindEnergy“ in Hamburg sehr häufig fällt. Die Branche rechnet damit, dass mindestens 90 Prozent der zusätzlichen Windparkanlagen in den nächsten Jahren an Land gebaut werden. Der Ausbau auf hoher See scheitert häufig an technischen und rechtlichen Hürden, und so konzentrieren sich Anlagenhersteller und Windparkbetreiber wieder stärker auf das Festland. Aber wohin mit den Windrädern, gegen die sich häufig Anwohner und Bürgerinitiativen wehren, weil sie eine „Verspargelung“ der freien Landschaft fürchten? Im Zweifel direkt in den Wald. Mitten hinein.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 
WindEnergy Hamburg: Ein Techniker arbeitet in den Messehallen an einem Getriebe einer Windkraftanlage. 

WindEnergy Hamburg: Ein Techniker arbeitet in den Messehallen an einem Getriebe einer Windkraftanlage.

Quelle: dpa/Axel Heimken

Hersteller werben auf der internationalen Leitmesse, die erstmals in den Hamburger Messehallen stattfindet, für neue Entwicklungen, die das Potenzial an Land ausreizen sollen. Enercon beispielsweise bietet jetzt eine Anlage mit einem geteilten Rotorblatt an. Sie könne ohne großen Rodungsbedarf auch an Standorte mit wenig Platz transportiert werden, verspricht der deutsche Marktführer. Windräder mitten im Wald werden so möglich, auch weil die Türme teils bis zu 150 Meter hoch sind – die Räder drehen sich über den Wipfeln.

Rotorflächen werden immer größer

Um die unstetige Energiequelle auch an solchen Orten optimal ausnutzen zu können, entwickeln die Hersteller ihre Anlagen stetig weiter. Nordex beispielsweise präsentiert auf der Messe die N131/3000, die gezielt auf niedrige Windgeschwindigkeiten ausgelegt ist. Der Rotordurchmesser ist mit 131 Metern um 14 Meter gegenüber dem Vorgänger erweitert. Das bedeute eine um 25,8 Prozent gesteigerte „überstrichene Rotorfläche“ und soll eine entsprechend höhere Nennleistung von drei Megawatt bringen. Die höhere Stromausbeute wird auch durch neue Baumaterialien erreicht. Kohlefaser-Verbundstoffe etwa ermöglichen hohe Steifigkeit der Rotoren bei geringem Gewicht.

Anlagen für jedes Klima

Ältere Onshore-Anlagen haben meist nur eine Leistung von zwei Megawatt. Das gilt zwar auch für das neue Windrad, das Produzent AMSC in Hamburg präsentiert. Aber es ist speziell für Schwachwindregionen ausgelegt. Weiterer Vorteil laut Hersteller: Es ist „für alle Klimabedingungen  verfügbar“. Auch dies ist ein wichtiger Trend in der Branche. Bei Eiseskälte wie bei starker Hitze sollen die Anlagen einwandfrei funktionieren.

Hohen Ertrag auch in Gebieten mit schwachem Wind versprechen Anlagen wie die neue Serie Delta von Nordex.

Hohen Ertrag auch in Gebieten mit schwachem Wind versprechen Anlagen wie die neue Serie Delta von Nordex.

Quelle: Nordex

Für den Einsatz bei bis zu 40 Grad Celsius präsentiert zum Beispiel der Hersteller Senvion in Hamburg Anlagen mit zusätzlichen Belüftungsaggregaten. In der Kaltklima-Version bis minus 30 Grad halten Heizelemente die aerodynamisch wichtigsten Flächen der Rotorblätter frei von Eis. An Möglichkeiten, Leistungsverlust durch Eisbildung unter anderem an Windkraftanlagen zu verhindern, wird jetzt übrigens auch im neuen Vereisungs-Windkanal in Bremen geforscht.

Ohne staatliche Hilfe wirtschaftlich

Bei der Eröffnung der Messe sprach der ehemalige Umwelt- und heutige Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel von einer „fulminanten Entwicklung“, die die Windenergie in den vergangenen Jahren vor allem in Deutschland genommen habe. Nach einigen schwächeren Jahren hat die Windkraft in Deutschland 2013 wieder einen Boom erlebt. Aus energiepolitischer Sicht ist wohl vor allem die Entwicklung fulminant, die Roland Schanze vom Projektentwickler WKN zu Beginn der Messe beschrieb: „Verbesserungen an der Windturbinen-Technologie und geringer werdende Aufwendungen für Betrieb und Wartung haben zu einer Kostenreduktion geführt, die Windstrom auf einigen Märkten – selbst ohne gesetzgeberische Vergütungssysteme – bereits konkurrenzfähig macht.“ Windkraft also, die ohne garantierte Preise wirtschaftlich ist, die sich selbst trägt. Sogar über Baumwipfeln.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.