Mehr Zellen untergebracht 10.05.2017, 07:57 Uhr

Übereinander gestapelte Batterien sollen 1.000 Kilometer Reichweite erzielen

Von München nach Rom: Das sind rund 1.000 Kilometer. Und die soll man bald schon mit dem Elektroauto fahren können, ohne unterwegs an die Stromtankstelle zu müssen. Fraunhofer Forscher wollen dafür hochstapeln und die Batterien im Auto übereinander statt nebeneinander schichten. 

Herstellung der Bipolar-Elektrode im Technikums-Maßstab:Die Suspension bringt das Fraunhofer IKTS im Rolle-zu-Rolle-Verfahren auf die Folie auf.

Herstellung der Bipolar-Elektrode im Technikums-Maßstab:Die Suspension bringt das Fraunhofer IKTS im Rolle-zu-Rolle-Verfahren auf die Folie auf.

Foto: Fraunhofer IKTS

Dass Elektroautos aktuell nur in Ausnahmefällen wie dem Tesla S weiter als 300 Kilometer mit einer Ladung kommen, liegt unter anderem daran, dass sich die Batterien nicht platzsparend im Auto unterbringen lassen. So stecken in Elektroautos je nach Modell Hunderte bis Tausende separate Batteriezellen. Jede einzelne ist von einem Gehäuse umhüllt, über Anschlüsse und Leitungen mit dem Auto verbunden und von Sensoren überwacht.

Kompakte Alternative

Diese Zusatzkomponenten nehmen mehr als die Hälfte des Raums ein. Auch entstehen an den Anschlüssen der kleinteilig aufgebauten Zellen elektrische Widerstände, die die Leistung reduzieren. Jetzt haben Fraunhofer Forscher um Mareike Wolter vom Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS) in Dresden eine kompakte Alternative entwickelt, mit der sie den zur Verfügung stehenden Platz optimal für die Autobatterie ausnutzen.

Hochstapeln nach dem Bipolar-Prinzip

Die Wissenschaftler haben unter dem Markennamen EMBATT das Bipolar-Prinzip, das von der Brennstoffzelle bekannt ist, auf die Lithium-Batterie übertragen: Dabei werden einzelne Batteriezellen nicht getrennt nebeneinander aufgereiht, sondern großflächig direkt übereinander gestapelt. Das Ergebnis: Es passen mehr Batterien in das Auto. Und das bringt mehr Reichweite.

Dafür haben die Dresdner eine Bipolar-Elektrode entwickelt. Das ist eine metallische Folie, die auf beiden Seiten mit keramischen Speichermaterialien beschichtet wird: „Die Rezeptur für diese Beschichtungen muss speziell entwickelt werden – jeweils angepasst für Vorder- und Rückseite der Folie“, erklärt Wolter.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Energietechnik - Umspannwerke/Hochspannungsfreileitung - Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Spezialistin oder Spezialist Faunistik (w/m/d) für den Bereich Brückenersatzneubau Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Energie und Wasser Potsdam GmbH-Firmenlogo
Energy-Analyst (m/w/d) Energie und Wasser Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH über Jacobi consulting GmbH-Firmenlogo
Leiter Netzbetrieb Gas (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH über Jacobi consulting GmbH
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
bayernweit Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fachkraft für Nah- und Fernwärme-Hausanschlüsse (m/w/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsseldorf Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Projektender Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Mannheim Zum Job 
RES Deutschland GmbH-Firmenlogo
Head of Engineering / Leitung technische Planung Wind- & Solarparks (m/w/d) RES Deutschland GmbH
Vörstetten Zum Job 
MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik MEWA Textil-Service SE & Co. Management OHG
Wiesbaden Zum Job 
KÜBLER GmbH-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur / Fachplaner / TGA (m/w/d) Heizungstechnik und Elektro KÜBLER GmbH
Ludwigshafen Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Vertragsmanager*in Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
naturenergie hochrhein AG-Firmenlogo
Projektentwickler kommunale Energielösungen (m/w/d) naturenergie hochrhein AG
Rheinfelden (Baden) Zum Job 
Stadtwerke Augsburg Energie GmbH-Firmenlogo
TGA-Planer*in / Ingenieur*in / Techniker*in (m/w/d) technische Gebäudeausrüstung Stadtwerke Augsburg Energie GmbH
Augsburg Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Abteilungsleitung Deponien und Altablagerungen (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Ingenieur / Materialwissenschaften (m/w/d) Kromberg & Schubert Automotive GmbH & Co. KG
Abensberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) für Geotechnik, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Senior - Projektleiter Elektrotechnik Betriebsanlagen (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung-Firmenlogo
Technische Referentin / Technischer Referent (w/m/d) Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung
Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS betreibt anwendungsorientierte Forschung für Hochleistungskeramik. Die drei Standorte in Dresden und Hermsdorf (Thüringen) formen gemeinsam das größte Keramikforschungsinstitut Europas.

Das Fraunhofer-Institut für Keramische Technologien und Systeme IKTS betreibt anwendungsorientierte Forschung für Hochleistungskeramik. Die drei Standorte in Dresden und Hermsdorf (Thüringen) formen gemeinsam das größte Keramikforschungsinstitut Europas.

Quelle: Fraunhofer IKTS

Das dünne Metallband ist auf beiden Seiten mit pulverförmiger Keramik, Polymeren und leitfähigen Materialien beschichtet. Die Keramik fungiert dabei als Medium zum Speichern der Energie. Eine Seite wird dadurch zur Anode, die andere zur Kathode.

So müssen die Elektroden nicht wie sonst üblich mit Kabeln verbunden werden, sondern haben dicht zusammengepackt direkten Kontakt. Der Strom fließt über die gesamte Fläche der Batterie. Und das reduziert den elektrischen Widerstand erheblich – es kommt mehr Leistung in die Fahrzeuge. Außerdem können diese Elektroden Energie sehr schnell abgeben und wieder aufnehmen.

Mittelfristig 1.000 Kilometer Reichweite

„Durch unser neues Packaging-Konzept hoffen wir mittelfristig, die Reichweite von Elektroautos auf bis zu 1.000 Kilometer zu steigern“, sagt Wolter. Erste Tests im Labor haben positive Ergebnisse gebracht. Wolter: „Wir nutzen unser Know-how bei keramischen Technologien, um die Elektroden so zu designen, dass sie möglichst wenig Platz benötigen, viel Energie speichern, einfach herzustellen sind und lange halten.“

Doch wollen die Forscher die Beschichtung der Folien noch weiter optimieren. Partner sind ThyssenKrupp System Engineering und IAV Automotive Engineering. Im nächsten Schritt ist dann geplant, größere Batteriezellen zu entwickeln und in Elektroautos einzubauen. Erste Tests im Fahrzeug streben die Partner bis 2020 an. ThyssenKrupp System Engineering fertigt die Batterien, IAV Automotive Engineering integriert sie in Elektrofahrzeuge.

Redox-Flow-Batterien für große Reichweiten

Mit einem ganz anderen Verfahren ist schon heute das Liechtensteiner Unternehmen NanoFlowCell dabei, Reichweiten von 1.000 Kilometern und mehr zu erreichen. Bei Flusszellenbatterien werden einfach nur die Elektrolytflüssigkeiten ausgetauscht.

Quant FE von NanoFlowCell: Das Elektroauto hat Flügeltüren und lässt sich dank Redox-Flow-Batterie innerhalb von Minuten wieder voll aufladen.

Quant FE von NanoFlowCell: Das Elektroauto hat Flügeltüren und lässt sich dank Redox-Flow-Batterie innerhalb von Minuten wieder voll aufladen.

Quelle: NanoFlowCell

Es gibt keine langen Ladezeiten, die Energie ist nach dem Austausch sofort verfügbar. Und die Technik funktioniert, wie Sie hier lesen können.

Aktuelle Elektroautos

Er hat zwar nur eine Reichweite von 130 Kilometern, ist dafür aber das günstigste Elektroauto Deutschlands: der e.Go Life. Er kostet nur 16.000 Euro und wird schon 2018 ausgeliefert. Entwickelt haben das Auto Ingenieure der RWTH Aachen.

Das Elektroauto e.Go Life wurde an der RWTH Aachen entwickelt und wird im März nächsten Jahres in Serie gehen. Mit knapp 16.000 Euro Kaufpreis ist es das günstigste Elektroauto Deutschlands.

Das Elektroauto e.Go Life wurde an der RWTH Aachen entwickelt und wird im März nächsten Jahres in Serie gehen. Mit knapp 16.000 Euro Kaufpreis ist es das günstigste Elektroauto Deutschlands.

Quelle: e.Go Mobile AG

Und hier finden Sie die 10 beliebtesten Elektroautos der Deutschen.

 

 

Ein Beitrag von:

  • Martina Kefer

    Diplom-Medienpädagogin und Ausbildung zur Journalistin beim Bonner General-Anzeiger

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.