Herkunft unklar 06.05.2015, 12:08 Uhr

US-Forscher finden Fracking-Chemikalien im Trinkwasser

Eine Untersuchung der Universität Pennsylvania scheint die Gefahr für das Trinkwasser durch Fracking zu bestätigen. Bei einer Untersuchung von Brunnen im Einzugsbereich des Fracking-Gebietes Bradford County haben sie Chemikalien im Wasser gefunden. Woher genau die nachgewiesene Substanz kommt, ist allerdings nicht sicher.

Fracking-Gebiet in Wyoming: In den USA werden täglich rund drei Millionen Barrel (169 Liter) Erdöl durch Fracking gefördert. 

Fracking-Gebiet in Wyoming: In den USA werden täglich rund drei Millionen Barrel (169 Liter) Erdöl durch Fracking gefördert. 

Foto: Bruce Gordon/EcoFlight/Simon Fraser University

Rund drei Millionen Barrel (169 Liter) Erdöl pro Tag werden inzwischen in den USA allein durch Fracking gefördert. Bei dem umstrittenen Verfahren, bei dem Öl und Gas unter dem Einsatz eines Chemikaliengemischs unter hohem Druck aus tiefen Gesteinsschichten gelöst wird, sind die USA Vorreiter. Umweltschützer warnen schon seit Jahren, dass die Chemikalien ins Grundwasser eindringen und so auch Trinkwasser verunreinigen könnten. Eine neue Studie der Universität Pennsylvania facht die Diskussion neu an.

Die Forscher nahmen Proben aus mehreren privaten Hausbrunnen in der Nähe eines aus Schiefergestein bestehenden Fördergebietes, dem Marcellus Shale. Dort gibt es bereits 8000 Bohrungen, aus denen Öl und Gas gefördert wird. Mithilfe der Gas-Chromatographie entdeckten die Forscher in den Wasserproben 2-Butoxyethanol, ein organisches Gemisch, das im Verdacht steht, Krebs zu erregen.

Demonstration in New York gegen Fracking: Auch in den USA ist die Methode umstritten. Jetzt hat die Universität Pennsylvania Chemikalen in Brunnen im Frackinggebiet Bradford County festgestellt und die Diskussion neu angefacht.

Demonstration in New York gegen Fracking: Auch in den USA ist die Methode umstritten. Jetzt hat die Universität Pennsylvania Chemikalen in Brunnen im Frackinggebiet Bradford County festgestellt und die Diskussion neu angefacht.

Quelle: Adam Welz/CREDO Action

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
VH-7 Medienküche GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur / Umweltingenieur oder Ingenieur Umweltschutztechnik (M/w/d) VH-7 Medienküche GmbH
Stuttgart Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Pfisterer Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) Pfisterer Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektleiterinnen / Projektleiter Energiewirtschaft (w/m/d) Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur (m/w/d) Elektrotechnik/Energietechnik für die Niederspannung bzw. Hochspannung Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Strategische Netzplanung (m/w/d) für Strom, Datennetze, Infokabel, 450 MHz Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
(Junior) Ingenieur Quartiersentwicklung Anschlussservice (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Landschaftspflege und Umwelt (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
UGS GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Integritätsbewertung (m/w/d) UGS GmbH
Mittenwalde, deutschlandweiter Einsatz Zum Job 
ENGIE Deutschland GmbH-Firmenlogo
Projektmanager Vertrieb Energiedienstleistungen (m/w/d) ENGIE Deutschland GmbH
Frankfurt oder Stuttgart, bundesweit Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Ingenieur der Elektro- oder Energietechnik als Leiter Planung und Netzbetrieb Strom (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW-Firmenlogo
Ingenieurinnen / Ingenieure bzw. Technikerinnen / Techniker oder Meisterinnen / Meister der Elektrotechnik (w/m/d) Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW
Münster Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Baukoordination und Qualitätssicherung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektierung Netze Strom / Gas (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Naturwissenschaftler/in oder Ingenieur/in als Experte für Immissionsschutz (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
Energie und Wasser Potsdam GmbH-Firmenlogo
Senior-Mehrsparten-Projektbearbeiter (m/w/d) Realisierung Energie und Wasser Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH-Firmenlogo
Ingenieur/in / Umweltwissenschaftler/in im Bereich Energie und Emissionshandel (w/m/d) DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle GmbH
naturenergie hochrhein AG-Firmenlogo
Projektentwickler (m/w/d) Technischer Vertrieb naturenergie hochrhein AG
Rheinfelden (Baden), Schallstadt, Donaueschingen Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Betriebsingenieurin / Betriebsingenieur (w/m/d) Müllheizkraftwerk Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)

Dieser Stoff ist einer der Hauptbestandteile des Cocktails, der beim Fracking eingesetzt wird. Allerdings ist er auch in zahllosen gewöhnlichen Produkten enthalten, von Farben und Oberflächenbeschichtungen über handelsübliche Reinigungsmittel bis hin zur Kosmetik.

2-Butoxyethanol in äußerst geringer Konzentration

Die Wissenschaftler fanden das 2-Butoxyethanol „in einer Nanogramm-pro-Liter-Konzentration“, also äußerst geringen Konzentration, wie sie im Fachblatt PNAS berichten. Die wahrscheinlichste Erklärung für die Verunreinigung sei, dass die Substanz über eine Strecke von einem bis drei Kilometer bis zu höheren Gesteinsschichten getragen wurde. Bis in diese grundwasserführenden Schichten, so genannte Aquifere, reichten die Brunnen, aus denen die Wasserproben entnommen wurden.

Die genaue Quelle konnten die Forscher aber nicht ermitteln, weil ihnen keine entsprechenden Daten zur Verfügung standen. Sie vermuten, dass die Belastung auf ein Leck im nächstgelegenen Lagebecken für benutzte Bohrflüssigkeiten zurückgeht, über das in der Zeit vor der Probenentnahme berichtet worden war.

Die Chemikalien, die für die Fracking-Technik ins Erdreich gepresst werden, kommen wieder an die Oberfläche und werden wie hier in Kern County in Kalifornien auch in offenen Teichen aufgefangen. Beim Weg aus den Tiefen der Erde an die Oberfläche könnten die Chemikalien durch Undichtigkeiten ins Trinkwasser geraten.

Die Chemikalien, die für die Fracking-Technik ins Erdreich gepresst werden, kommen wieder an die Oberfläche und werden wie hier in Kern County in Kalifornien auch in offenen Teichen aufgefangen. Beim Weg aus den Tiefen der Erde an die Oberfläche könnten die Chemikalien durch Undichtigkeiten ins Trinkwasser geraten.

Quelle: Sarah Craig/Faces of Fracking

Die Autoren der Studie sind entsprechend vorsichtig mit Schlussfolgerungen, fordern aber, Daten aus den Bohrungen systematisch zu sammeln, um möglicherweise „ein besseres Management für die weltweit expandierende Fracking-Industrie“ zu erreichen. Die könnten in schärferen Vorschriften für die Abdichtung von Lagerbecken und Bohrlöchern bestehen.

Auch Methan drang aus undichten Bohrlöchern

Während Umweltschützer die Studie als Beleg für die Gefahren durch Fracking sehen, weist die Industrie dies zurück. Sie verweist darauf, dass die Studie eben keinen Beleg dafür liefere, dass Chemikalien direkt aus den tiefen Erdschichten bis in die Aquifere dringe. In Bradford County, wo die Verunreinigung festgestellt wurde, soll die Betreiberfirma die Abdichtung ihrer Anlagen indes bereits verbessert haben.

Die Diskussion um die möglichen Gefahren wird regelmäßig neu befeuert. Schon im vergangenen Jahr hatte eine Studie in den USA gezeigt, dass offenbar Methan durch undichte Bohrlöcher aufsteigen kann. In Deutschland ist der Einsatz der Technik weiterhin umstritten.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.