Zukunft der Windenergie 07.10.2014, 15:44 Uhr

Viermal höhere Stromausbeute: Altaeros testet fliegende Turbine

Eine schwebende Windturbine soll die Windbranche mächtig aufwirbeln. In Dänemark testen die Erfinder jetzt ein 200 Kilowatt-starkes fliegendes Exemplar, das in 700 Metern Höhe permanent etwa viermal soviel Energie erntet, wie Windräder am Boden.

Geparkt im Hangar wirkt die flugfähige Windturbine ganz schön mächtig.

Geparkt im Hangar wirkt die flugfähige Windturbine ganz schön mächtig.

Foto: Altaeros Energies

Eine bestechende Idee: Einfach die Hülle auf einen Lastwagen laden, zum Einsatzort fahren, mit Helium vollpumpen und fliegen lassen. Schon fließt kontinuierlich und zuverlässig Windstrom durch die Halteseile bis in die Bodenstation. Keine massigen Betonfundamente mehr, keine durch riesige Windräder verspargelte Landschaft – und trotzdem grüner Strom aus Wind. Altaeros Energies heißt die US-amerikanische Firma, die genau diese Idee nun in Dänemark im großen Maßstab testet.

Höhenwinde bieten gigantisches Energiepotential

1000 Kubikmeter Helium fasst der Riesen-Ringballon, in dessen Zentrum die 200 Kilowatt-Windturbine rotiert. Die Einsatzhöhe für die schwebende Windturbine beträgt bis zu 700 Meter. „Es gibt mehr als genug Energie in Höhenwinden, um die gesamte Menschheit einhundert mal vollständig mit der benötigten Energie zu versorgen“, sagt Professor Ken Caldeira, Klima-Forscher an der Stanford University.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

„Wir versuchen, den Einsatz der Windenergie zu erweitern“

Beim jetzt gestarteten Test in Dänemark steht die Haltbarkeit des patentierten Ringballons im Fokus. „Wir versuchen zu verstehen, wie haltbar das Material ist“, sagt Adam Rein, der mit Ben Glass Ataeros Energies im Jahre 2010 gegründet hat.

Gedacht ist die schwebende Windturbine zunächst einmal, um vom Stromnetz abgehängte abgelegene Gegenden, die derzeit ihren Energiebedarf mit Diesel-Generatoren decken, mit Grünstrom aus Wind zu versorgen. Eine erste kommerzielle Anlage wurde südlich von Fairbanks in Alaska errichtet. „Wir versuchen nicht, Windkraftanlagen zu ersetzen“, sagt Rein. „Wir versuchen, den Einsatz der Windenergie zu erweitern.“

Auch Antennen und Internet an Bord

Den Ring-Ballon wollen die Erfinder auch mit Antennen und kabellosen Internet-Modulen ausstatten, um einen Zusatznutzen vor Ort zu generieren. Stahlseile verbinden die Buoyant Airbone Turbine (BAT) mit einer Bodenstation, die auf einer Anhänger-Plattform für den einfachen Transport und Ortswechsel montiert ist. Diese Stahlseile erfüllen gleich zwei Funktionen: Zum einen stabilisieren sie die Turbine in der Luft. Und zum zweiten wird durch einen Kupferleiter der von der Turbine erzeugte Strom zur Bodenstation geleitet, wo er bis zur Netzeinleitung gespeichert wird.

Sicherer Betrieb bis Windgeschwindigkeit von 120 Stundenkilometern

Sensoren in der Bodenstation erfassen kontinuierlich die Windbedingungen in der Flughöhe der Turbine. Drei Winden an der Bodenstation sorgen dafür, dass die Turbine immer in der optimalen Flughöhe ist. Eine Windgeschwindigkeit von knapp 50 Kilometer pro Stunde ist für den Betrieb der Turbine optimal.

Die Windturbine kann bis zu einer Windgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometer sicher betrieben werden und wird von der Bodenstation automatisch optimal positioniert.

Die Windturbine kann bis zu einer Windgeschwindigkeit von 160 Stundenkilometer sicher betrieben werden und wird von der Bodenstation automatisch optimal positioniert.

Quelle: Altaeros Energies

Die Station ist in der Lage, die Turbine bis zu einer Windgeschwindigkeit von 160 km/h sicher zu positionieren. Im Fall von schweren Stürmen kann das System selbständig an die Bodenstation andocken und produziert von dort Strom.

Einsatz an temporären Baustellen oder Minen geplant

Es geht den Machern von Altaeros Energies auch darum, Windstrom an solchen Orten zu erzeugen, wo zum Beispiel nur vorübergehend Strom benötigt wird, etwa an großen Baustellen oder an Minen. Heute werden diese lokal mit Strom aus Dieselgeneratoren versorgt – eine besonders uneffektive Form der Energieerzeugung. Das will Adam Rein ändern: „Wir haben die Vision, unser Produkt dort einzusetzen für ein oder zwei Jahre, es dann einzupacken und zu einem neuen Kunden zu bewegen.“

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.