Omni Processor von Janicki 08.01.2015, 15:13 Uhr

Von Bill Gates unterstützt: Maschine macht aus Gülle Trinkwasser

Mit einer von Microsoft-Gründer Bill Gates finanzierten großtechnischen Anlage sollen Milliarden Menschen in Entwicklungsländern Zugang zu sauberem Wasser bekommen. Erfunden hat den Omni Processor die Ingenieursfirma Janicki Bioenergy. Die erste dieser Maschinen, die auch Strom erzeugt, wird im senegalesischen Dakar aufgebaut.

Bill Gates (re.) testet das aus Gülle gewonnene Trinkwasser aus dem Omni Processor.

Bill Gates (re.) testet das aus Gülle gewonnene Trinkwasser aus dem Omni Processor.

Foto: billgatesnotes

Bill Gates, Milliardär und Menschenfreund, will mit einer großtechnischen Anlage das Trinkwasserproblem in der Dritten Welt lösen. Ein von seiner Stiftung finanzierter Prototyp ist in Sedro-Woolley im US-Bundesstaat Washington, dem Sitz von Janicki Bioenergy in Betrieb, das die Maschine entwickelte. Im Februar soll der Bau des ersten kommerziellen Omni Processor, wie die Anlage genannt wird, in der senegalesischen Hauptstadt Dakar beginnen. Pro Tag produziert sie mehr als 10.000 Liter Trinkwasser, dazu noch Strom, der teilweise ins Netz eingespeist werden soll. Rohstoff für die Trinkwasser- und Stromerzeugung ist Abwasser. Aus einem Liter stellt die Maschine 0,8 Liter Trinkwasser her.

Kostenpunkt: 1,5 Millionen Dollar

Geeignet ist der Omni Processor vor allem für bereits weiter entwickelte Regionen, die über ein Abwassersystem verfügen. Die schmutzige Brühe, die oft in nahegelegene Flüsse oder Seen geleitet wird, soll dann im Omni Processor landen. In ländlichen Regionen müssten Tankwagen die Gülle sammeln und zur „Wundermaschine“ transportieren, wie manche Medien sie überschwänglich nennen. Dort wird sie erhitzt, sodass Hochdruckdampf entsteht. Der treibt einen Turbogenerator zur Stromerzeugung an.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Projektmanagement Hochspannung (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg-Firmenlogo
Bauingenieur TGA (m/w/d) im Bereich der Gebäudesanierung und Instandhaltung Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Stuttgart Zum Job 
Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Vakuumfüller Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb-Firmenlogo
Professur (m/w/d) für Maschinenbau (Schwerpunkt: Versorgungs- und Energiemanagement) DHBW Duale Hochschule Baden-Württemberg Stuttgart Campus Horb
Horb am Neckar Zum Job 
Kreis Pinneberg-Firmenlogo
Ingenieur*in / Fachplaner*in für Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) Kreis Pinneberg
Elmshorn Zum Job 
Stadtwerke Leipzig GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Apparatetechnik Stadtwerke Leipzig GmbH
Leipzig Zum Job 
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Controls Engineer (m/w/d) - Hourly Cummins Deutschland GmbH
Marktheidenfeld Zum Job 
CoorsTek GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur / Ingenieur (m/w/d) Produktion CoorsTek GmbH
Mönchengladbach Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Spezialist für Steuerungen im intelligenten Stromnetz mittels Smart Meter (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten (Allgäu) Zum Job 
Herrenknecht AG-Firmenlogo
Projektcontroller (m/w/d) Herrenknecht AG
Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH-Firmenlogo
Senior Entwicklungsingenieur (m/w/d) Mechanik Collins Aerospace HS Elektronik Systeme GmbH
Nördlingen Zum Job 
Bohle Isoliertechnik GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Isoliertechnik Bohle Isoliertechnik GmbH
Pastetten Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Verkehrsingenieur:in im Bereich Behörden-Genehmigungsmangement (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie-Firmenlogo
Manager/in Automotive und Mobilität 4.0 (w/m/d) ZVEI e. V. Verband der Elektro- und Digitalindustrie
Berlin, Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Nord-Micro GmbH & Co. OHG-Firmenlogo
Production Engineer (m/w/d) Nord-Micro GmbH & Co. OHG
Frankfurt am Main Zum Job 
Südzucker AG-Firmenlogo
Trainee Verfahrenstechnik / Chemieingenieurwesen / Chemie / Maschinenbau (m/w/d) Südzucker AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Omni Processor von Janicki: Pro Tag produziert die Anlage mehr als 10.000 Liter Trinkwasser, das aus Abwasser gewonnen wird. 

Omni Processor von Janicki: Pro Tag produziert die Anlage mehr als 10.000 Liter Trinkwasser, das aus Abwasser gewonnen wird. 

Quelle: Janicki

Wenn er seine Arbeit getan hat, passiert der Dampf einen Filter, der Feststoffe zurückhält. Keime und andere Krankheitserreger werden bereits beim Erhitzen der Gülle abgetötet. Zum Schluss kondensiert der Dampf zu Wasser, das mit Mineralien angereichert wird. Die zurückbleibende Asche lässt sich als Dünger nutzen. Pro Tag verarbeitet der Omni Processor bis zu 14 Tonnen Abwässer. Gut zwei Milliarden Menschen, die keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser haben, könnten von diesen Maschinen profitieren, glaubt Gates. Sie kosten jeweils 1,5 Millionen Dollar. „Wenn tausende dieser Anlagen in der Dritten Welt aufgebaut würden, wäre sichergestellt, dass die Menschen dort gesund aufwachsen“, so Gates.

Gates: „So gut wie Wasser aus der Flasche“

Der Omni Processor soll sich, so denkt Gates, durch den Verkauf von Wasser und Strom profitabel betreiben lassen. Ob allerdings die Feststoffe, die von den Fäkalien übrig bleiben, genügend Wärmeenergie liefern, ist nicht gesichert. Das sieht auch Peter Janicki so. Für den nächst größeren Omni Processor plant er zusätzlich den Einsatz von Biomasse ein.

Gates hat das Wasser vor laufenden Kameras getrunken, um zu zeigen, dass er Vertrauen hat in die Entwicklung. Sein Urteil: „Das ist so gut wie jedes Wasser aus der Flasche.“

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.