Wärmetauscher ersetzt alte Gastherme
Alte Gasthermen können auf einfache Weise ausgemustert werden.
Zur Warmwasserbereitung sind in den neuen Bundesländern noch viele alte Gasthermen im Einsatz. Diese können durch neue ausgetauscht werden, oder man montiert in der Küche, im Flur oder Bad einen kleinen Wärmetauscher, der die Wärme des Heizungswassers für die Brauchwassertemperierung nutzt. Das spart Platz, Energiekosten und gestattet den Verzicht auf eine Gasleitung in der Wohnung, von der sich viele Bewohner liebend gern trennen möchten.
Gasexplosionen haben in der Tat in jüngster Zeit manche Mieter von betagten Mehrfamilienhäusern aufgeschreckt, und sie möchten eingentlich „weg vom Gas“. Eine unbegründete Furcht, betonen die kommunalen Gasversorger, denn die Sicherheitsstandards für gasbetriebene Kochstellen und Heizungen sind kaum irgendwo strenger als in der Bundesrepublik.
Gleichwohl verschwinden seit einiger Zeit immer mehr alte Gasherde und Gasthermen aus den Mehrfamilienhäusern, die in der Nachkriegszeit schnell hochgezogen wurden. Aus Komfortgründen werden die Gebäude auf Zentralbeheizung umgerüstet und bekommen einen modernen Kessel. Der wird in der Regel zwar wieder mit Gas befeuert, aber die Gasleitung führt nur noch ein kurzes Stück in den Heizungskeller. Das verzweigte Verteilernetz und die vielen Einzelgasanschlüsse in den Wohnungen fallen dafür weg.
Mieterfrage in Altbauten: „Wer erzeugt das Warmwasser, wenn die Gasthermen verschwinden?“ Antwort: Entweder übernimmt das der Heizkessel mit (dann sind zusätzliche Steigleitungen notwendig), oder es werden in den Wohnungen elektrische Boiler oder Durchlauferhitzer installiert.
Einen ganz neuen Weg geht in diesem Zusammenhang die Leipziger Firma Logotherm. Die alte Gastherme ließe sich durch einen kleinen Wärmeaustauscher ersetzen, der vom warmen Heizungswasser durchströmt wird, erläutert der Anbieter. Bei Bedarf gebe die Heizung einen Teil der Wärme an das Brauchwasser zum Baden, Duschen und Geschirrspülen ab. „Das kann nur indirekt über den Wärmetauscher geschehen,“ betont Logotherm-Projektleiter Dieter Wick, weil Heizungs- und Brauchwassernetz getrennt sein müßten.
„Thermen-Austauschgeräte“ nennt der Anbieter seine Apparate, die mittlerweile in zahlreichen sanierten Plattenbauten der ehemaligen DDR installiert sind, für die sich jetzt aber auch Bauherren in Westdeutschland interessieren. Das kompakte Austauschgerät finde in einer kleinen Nische in der Wohnung Platz, versichert Wick. Es beanspruche also nicht den Raum der alten Therme.
„Die Lösung, das Brauchwasser in jeder Wohnung vom ohnehin vorhandenen Heizungszulauf erwärmen zu lassen, erspart dem Bauherrn ein ganzes Leitungsnetz,“ ergänzt der Anbieter. Indes: Der Kessel muß auch im Sommer, wenn kein Heizbedarf herrscht, in Betrieb sein. Das aber sei – erinnert Wick – beim klassischen Kombi-Kessel mit integriertem Boiler auch der Fall.
P. G.
Warmes Wasser: Dank Wärmetauscher in der Küche, im Flur oder Bad.
Wärmetauscher: Erspart Bauherrn ein ganzes Leitungsnetz.
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