Wasser im Boden unter der Wüste speichern
Überschüssiges Wasser speichern, damit Menschen auch in trockenen Zeiten Wasser zur Verfügung haben: Das wollen Darmstädter Forscher ermöglichen. Sie arbeiten an Techniken mit denen dies selbst in Bodenschichten unter der Wüste gelingt.
Der Mittelmeerraum wird künftig extrem unter Wasserknappheit leiden. Das ist absehbar. Vor diesem Hintergrund ist das Projekt „MARSOL“ entstanden.
Aquiferen für die Wasserspeicherung nutzen
Für größere Wassermengen gibt es bisher noch nicht genügend Speichermöglichkeiten. Die Wissenschaftler der Universität Darmstadt wollen dazu künftig sogenannte „Aquiferen“ nutzen. Das sind Gesteinskörper in den Bodenschichten mit Hohlräumen, die Grundwasser halten können. Aquiferen gibt es auch in Wüstengebieten. „Wir wollen mit „MARSOL“ zeigen, dass die Speicherung in Aquiferen möglich ist und dass sie auch sicher anwendbar ist. Sie kann deutlich zur Entspannung der Wasserknappheit beitragen“, sagt Projektleiter Christoph Schüth.
In Israel gibt es Zeiten, in denen es mehr regnet als in den Meerwasser-Entsalzungsanlagen gespeichert werden kann. „Das gute Süßwasser war verloren“, so Schüth.
Forschungen an acht Standorten
.Insgesamt forschen die Darmstädter an acht verschiedenen Standorten in Spanien, Malta, Griechenland, Portugal, Italien und Israel. Dort wollen sie Techniken entwickeln, um Wasser aus unterschiedlicher Herkunft in den Boden zu infiltrieren. Dazu gehören aufbereitetes Abwasser, Flusswasser und entsalztes Meerwasser. Aufgabe des „MARSOL“-Projektes ist es auch, Fragen zur Wasserqualität, zu Risiken und zur technischen Umsetzbarkeit zu beantworten. Zur Realisierung dieses Projektes beziehen die Forscher alle Möglichkeiten der Wassergewinnung und -speicherung in ihre Untersuchungen ein.
Gemeinsam mit 20 Einrichtungen und Unternehmen aus sieben Ländern forscht die TU Darmstadt in verschiedenen Projekten an der Möglichkeit, Ländern die von Dürre und Trockenheit betroffen sind, mit Wasser zu versorgen. EU-Forschungskommissarin Máire Geoghegan-Quinn: „Die Erhaltung der Wasserqualität und der Kampf gegen den absehbaren Mangel ist eines der „derzeit dringendsten Probleme.“EU fördert drei Jahre lang
Die Europäische Kommission fördert das Projekt „MARSOL“ drei Jahre lang mit insgesamt 5,2 Millionen Euro. Insgesamt gibt es EU-weit elf Projekte zum Thema Wasserknappheit. Laut Schüth will die EU die erforschten Methoden später in großem Umfang einsetzen.
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