Wasserqualität: Enthärten, Filtern, Aufbereiten
Über die Qualität ihres Trinkwassers machen sich die Deutschen keine Sorgen: In einer Forsa-Umfrage gab jeder Dritte an, er habe noch nichts unternommen, um die Trinkwasserqualität in seinem Haus prüfen zu lassen.
Jeder Deutsche zapft täglich 29 l Trinkwasser aus der Wasserleitung. Das Wasser wird rein geliefert, wie aber steht es um Leitungen und Entnahmestellen? Ein Trinkwassercheck des Fachverbandes Sanitär, Heizung, Klima bringt Klarheit zu den Fragen: Ist der Hausanschluss intakt? Sind die Armaturen in technisch einwandfreiem Zustand? Sind die Rohrleitungen dicht, frei von Korrosion und Ablagerungen und somit hygienisch einwandfrei?
Auf seinem Weg von den Wasserwerken zum Verbraucher nimmt das Wasser unterschiedliche Partikel auf, wie Rost oder Sand. Damit dieses mit Feststoffen versetzte Wasser nicht in die Hausinstallation gelangt, müssen diese „laut DIN 1988 mit einem schützenden Filter ausgestattet werden“, erläutert Peter Weber von der Honeywell GmbH. „Der filtert aus dem Trinkwasser alle ungelösten Stoffe, ohne die Eigenschaften des Wassers zu beeinflussen.“
Die Judo Wasseraufbereitung GmbH, Winnenden, beispielsweise legt bei ihren Rückspülfiltern und Hauswasserstationen Wert auf den Keimschutz: Ein versilberter Dauerfilter-Siebeinsatz aus Edelstahl sorgt für optimale Keimschutzprophylaxe. Das spanische Gesundheitsministerium schreibt die Verwendung eines solchen Silbersiebs bereits per Gesetz vor.
„Entscheidend für die Qualität des Trinkwassers an der Entnahmestelle ist neben dem Zustand der hauseigenen Installation auch das verwendete Material“, betont Rupprecht Kemper, Vorsitzender des VDMA-Fachverbandes Armaturen. „Denn von den Werkstoffen dürfen keine negativen Auswirkungen auf die Wasserversorgung eines Gebäudes ausgehen.“ Der VDMA gründete deshalb im Jahre 2009 mit 25 führenden Unternehmen der deutschen Sanitärindustrie die Initiative „Blue Responsibility – Nachhaltige Sanitärlösungen“.
Die Trinkwassergüte wird gewährleistet durch die Verwendung hochwertiger Werkstoffe für die Systemkomponenten, wie Rotguss, Kupfer und Edelstahl. „Planung, Installation und Betrieb einer Trinkwasseranlage sind eine aufeinander aufbauende Qualitätskette“, hebt Dirk Gellisch hervor, Geschäftsbereichsleiter Vertrieb und Marketing der Viega GmbH, Attendorn.
„Die je nach Region unterschiedlich stark im Wasser gelösten Kalzium- und Magnesiumionen bilden unlösliche Verbindungen, vor allem Kalkstein und -seifen, die sich im Rohrnetz, in Hausgeräten und auf allen Kontaktflächen ansiedeln“, erläutert Watts Industries, Landau, die Ursache harten Wassers, das sich mit Enthärtungsanlagen beseitigen lässt. Dazu Peter Weber: „Die Ergebnisse sind unmittelbar zu erkennen: Die Ablagerungen in Haushaltsgeräten werden enorm reduziert und damit die Lebensdauer erhöht, der Putzaufwand sinkt, weil keine Kalkflecken mehr zu sehen sind, und der damit verbundene sinkende Verbrauch von Wasch- und Reinigungsmitteln belastet das Abwasser weniger. Die Reduzierung von Kalk kommt aber nicht nur der Umwelt zugute, auch der Mensch profitiert: Haut, Hände, Haare werden mit weichem Wasser spürbar geschmeidiger.“
Erhöhte mikrobiologische Belastungen im Trinkwasser sind nicht tolerierbar. Deshalb nennt Heinz Rötlich von der Grünbeck Wasseraufbereitung, Höchstädt, „Spülung, Desinfektion und die Einhaltung der Grundsätze sind wichtige Faktoren, um eine einwandfreie Trinkwasserhygiene zu gewährleisten.“ Er hebt die Legionellengefahr hervor, „die sowohl in öffentlichen Gebäuden als auch im Privathaushalt immer noch völlig unterschätzt wird. Menschen infizieren sich mit Legionellen meist beim Duschen, da die Bakterien über den Wasserdampf eingeatmet werden. Probleme mit erhöhten Legionellenkonzentrationen lassen sich sowohl durch richtigen Betrieb, Modernisierung des Leitungsnetzes als auch durch bedarfsgerechte Desinfektionen in den Griff bekommen.“
ECKART PASCHE
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