Wassersparender Duschkopf – lohnt sich das?
Strom, Gas, Wasser – alles wird teurer. Lohnt sich vor diesem Hintergrund ein wassersparender Duschkopf? Wir beantworten in unserem Ratgeber die wichtigsten Fragen rund um den Sparduschkopf.
In Zeiten steigender Energiepreise überlegen viele, wo sie Einsparungen in ihrem privaten Umfeld vornehmen können. Hier landen sie dann schnell beim Wasserverbrauch und bei der Dusche. Ein wassersparender Duschkopf verspricht jede Menge Einsparpotenzial. Doch lohnt sich ein solcher Sparduschkopf? Und wie funktioniert er? Kann jeder eine solche Duschbrause nutzen? Wie lässt sich zusätzlich Geld einsparen beim Duschen? Hier kommen Antworten zu den wichtigsten Fragen.
Was bedeutet wassersparender Duschkopf?
Eine genaue Definition für „wassersparender Duschkopf“ oder „Sparduschkopf“ gibt es nicht. Es kann daher jeder Hersteller behaupten, dass er solch einen Wassersparer verkauft. Es lohnt sich daher ein Blick auf das Kleingedruckte, heißt: Wie viel Liter laufen pro Minute durch den Duschkopf?
Bei einer Handbrause sind sechs bis sieben Liter pro Minute ein guter Wert. Kopfbrausen sind in der Regel größer und haben einen höheren Wasserverbrauch. Mehr als neun Liter sollten aber auch hier nicht durch die Leitung laufen, damit sie als wassersparend eingestuft werden können.
Ob wassersparende Technik verbaut ist, lässt sich häufig bereits anhand der Produktbezeichnung erfahren. Nehmen wir die großen deutschen Hersteller Hansgrohe und Grohe. Bei Hansgrohe bekommen die wassersparenden Duschbrausen den Zusatz „EcoJoy“, bei Grohe ist es „EcoSmart“.
Wie funktioniert ein Sparduschkopf?
Eigentlich ganz einfach: Pro Minute fließt weniger Wasser aus dem Duschkopf im Vergleich zu einer herkömmlichen Dusche. Es gibt jedoch Unterschiede, je nach Hersteller und Modell sind verschiedene Techniken im Einsatz:
- Besonders beliebt sind Duschköpfe, bei denen dem Duschstrahl Luft beigemischt wird. Das Duschgefühl unterscheidet sich nicht groß von dem einer Regenbrause, durch die viel Wasser fließt.
- Mit einem Durchflussbegrenzer lässt sich ebenfalls beim Duschen Wasser sparen. Ein solcher Begrenzer wird zwischen Duschschlauch und Duschkopf geschraubt. Das geht auch nachträglich. Allerdings sinkt dadurch auch der Duschspaß, da die Duschstrahlen mit weniger Druck aus der Leitung kommen.
- Sparduschköpfe haben in der Regel bereits einen fest integrierten Durchflussbegrenzter. Sie besitzen zudem weniger und feinere Düsen, so dass das Wasser kraftvoll aus dem Duschkopf kommt.
Kann jeder einen wassersparenden Duschkopf verwenden?
Prinzipiell kann jeder in seinem Badezimmer wassersparende Duschköpfe installieren. Zwei Einschränkungen gibt es jedoch:
- Bei niedrigem Wasserdruck ist der Einbau von Duschflussbegrenzern eher kontraproduktiv, denn dann kommt der Duschstrahl mit noch weniger Power aus dem Duschkopf.
- Vorsicht auch, wenn Sie einen hydraulischen Durchlauferhitzer verwenden: Nicht alle Sparduschköpfe funktionieren hier, da solche Durchlauferhitzer meist einen Mindestdurchfluss von acht Litern pro Minute verlangen.
Welche Einsparungen sind möglich?
Das lässt sich pauschal nicht so einfach sagen, denn jeder hat eine andere Ausgangsposition. Nutzen Sie bislang eine XXL-Regendusche mit 30 Liter Durchlauf, können Sie mit Einbau eines Sparduschkopfs ohne großen Aufwand den Wasserverbrauch um zwei Drittel senken. Das dürfte allerdings eher die Ausnahme sein. Meist liegen die Einsparungen deutlich darunter.
Der Austausch lohnt sich in der Regel meist dennoch, denn neben dem Wasserverbrauch senken Sie zusätzlich den Energiebedarf. Natürlich nur, wenn Sie warm duschen. Die wenigsten duschen wahrscheinlich jedoch nicht ausschließlich nur mit kaltem Wasser.
Während sich die Wassereinsparung relativ genau über den Wasserdurchlauf der Brause ermitteln lässt, ist es bei der Energieeinsparung ungleich schwieriger. Die Art der Wassererwärmung und deren Kosten unterscheiden sich erheblich. Das Wasser mit Strom zu erwärmen, ist nach wie vor am teuersten, mit Erdwärme kommen Sie besonders günstig davon.
Wieviel Euro bleiben mehr in der Tasche?
Bei dem Tempo, in dem sich die Strom- und Energiepreise im Herbst 2022 ändern, ist es ganz schwer zu sagen, wie viel Euro Sie am Ende des Jahres mehr im Portemonnaie haben, wenn Sie auf einen Sparduschkopf wechseln. Hier einige Beispielrechnungen, die mit dem Duschrechner der Verbraucherzentrale NRW durchgeführt wurden:
- Kosten für Wasser und Energie bei elektronischem Durchlauferhitzer
Duschbrause 13 Liter pro Minute: 511 Euro pro Jahr und Person
Duschbrause 6 Liter pro Minute: 236 Euro pro Jahr und Person
Ersparnis: 275 Euro pro Jahr und Person - Kosten für Wasser und Energie bei Brennwertkessel Erdgas
Duschbrause 13 Liter pro Minute: 378 Euro pro Jahr und Person
Duschbrause 6 Liter pro Minute: 175 Euro pro Jahr und Person
Ersparnis: 203 Euro pro Jahr und Person - Kosten für Wasser und Energie bei Wärmepumpe
Duschbrause 13 Liter pro Minute: 286 Euro pro Jahr und Person
Duschbrause 6 Liter pro Minute: 132 Euro pro Jahr und Person
Ersparnis: 154 Euro pro Jahr und Person
Gerechnet wurde mit einer Wassertemperatur von 38 Grad Celsius und einer Duschdauer von sieben Minuten. Womit mit wir beim nächsten Punkt angekommen sind.
Wie lässt sich beim Duschen zusätzlich Geld sparen?
Zwei wichtige Faktoren bei der Berechnung der Einsparmöglichkeiten beim Duschen sind die Wassertemperatur und die Duschdauer.
Moderne Thermostatarmaturen liefern das Wasser standardmäßig mit einer Wohlfühltemperatur von 38 Grad Celsius aus. Nehmen Sie davon nur ein oder zwei Grad weg, verkleinert sich Ihre Energierechnung bereits um einige Prozent.
Noch mehr Geld einsparen lässt sich, wenn Sie die Duschdauer verringern. Bei unserer obigen Rechnung sind wir von sieben Minuten ausgegangen. Duschen Sie künftig nur noch die halbe Zeit, sparen Sie 50 Prozent Ihrer Kosten. Unser Tipp: Stellen Sie das Wasser beim Einseifen und Shampoonieren ab, das spart Duschzeit.
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