Solar 18.06.2010, 19:47 Uhr

Wechselrichter: mehr Leistung, weniger Raum

Wechselrichter sind das Herz jeder photovoltaischen Anlage, ohne sie kommt der erzeugte Gleichstrom nicht ins Wechselstromnetz. Viel drehte sich daher letzte Woche in München auf der weltgrößten Solarmesse Intersolar um diese Geräte. Neben deren Knappheit waren die Miniaturisierung, die Leistungssteigerung und die zunehmende Integration die Topthemen.

Wechselrichter werden immer effizienter, flexibler und kompakter: Wirkungsgrade über 98 % sind heute keine Seltenheit mehr, im Labor konnte das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE in Freiburg 99 % übertreffen. Viele Hersteller betonen, dass sie schon heute die Bedingungen der Mittelspannungsrichtlinie des BDEW (Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft) erfüllen. Diese verlangt unter anderem, dass solare Stromerzeuger bei Bedarf das Netz durch Blind- und Scheinleistung stützen.

Ein Beispiel für den Trend ist der 800-kW-Zentralwechselrichter Sunny Central 800CP mit 98,6 % Wirkungsgrad, den Marktführer SMA in München vorstellte. Das Gerät wiegt gerade einmal 1 t. Es besitzt eine lernfähige Schutzfunktion, die bis zu 1600 Strings – das ist die Reihenverschaltung der Solarmodule innerhalb des Stromgenerators – auf Ausfälle prüfen kann, und integriert eine Reihe weiterer Peripheriesysteme wie den Überspannschutz. Das Gerät erhielt auf der Messe Intersolar aufgrund seiner Kompaktheit und der damit einhergehenden Kosteneffizienz einen der Innovationspreise.

Fronius aus dem österreichischen Wels setzt bei seinem neuen Zentralsystem auf Modularität. Fronius CL kann bis zu 15 identische Leistungsteile je nach Sonneneinstrahlung zu bestimmten Stunden zu- oder abschalten. Dabei springen die einzelnen Leistungsteile bei Defekten füreinander ein, so dass laut Hersteller kaum Verluste entstehen.

Refu Elektronik aus Metzingen setzt auf Technologien aus der Windkraftbranche. Refusol 333K kann Strings mit maximal 1400 V anschließen und erzeugt trafolos eine Ausgangsspannung von 690 V AC. Mehrere dieser Systeme lassen sich parallel schalten. Am Ende werden deren Spannungen durch einen zentralen Trafo außerhalb der Wechselrichter auf die Ebene des Mittelspannungsnetzes gehoben – eine Struktur, wie sie in Windparks üblich ist.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Servicetechniker (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Techniker in der Tunnelüberwachung und Verkehrssteuerung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Hochschule Reutlingen-Firmenlogo
Akademische:r Mitarbeiter:in "Wärmewende" (m/w/x) Hochschule Reutlingen
Reutlingen Zum Job 
IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Elektrotechnik LV (m/w/d) IPH Institut "Prüffeld für elektrische Hochleistungstechnik" GmbH
Berlin-Marzahn Zum Job 
Mall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Wasserwirtschaft / Umweltwissenschaft (m/w/d) Mall GmbH
Donaueschingen Zum Job 
Stadtwerke Bad Vilbel GmbH-Firmenlogo
Regulierungsmanager in Teilzeit/Vollzeit (m/w/d) Stadtwerke Bad Vilbel GmbH
Bad Vilbel Zum Job 
VGH Versicherungen-Firmenlogo
Energiemanager (m/w/d) VGH Versicherungen
Hannover Zum Job 
Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieurin / Dipl.-Ingenieur (m/w/d) oder Bachelor / Master (m/w/d) Fachrichtung Architektur oder Bauingenieurwesen Landeswohlfahrtsverband Hessen (LWV)
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts-Firmenlogo
Sachgebietsleitung (m/w/d) Deponietechnik Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts
Hamburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Landespflege, Landschaftsplanung oder vergleichbar (planungsorientierte Ausrichtung) Regierungspräsidium Freiburg
Bad Säckingen, Donaueschingen, Singen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 

Der Schweizer Hersteller Sputnik bietet neue Dreiphasensysteme an. Die Solar-Max-MT-Serie verwendet Folien- statt der austrocknungsgefährdeten Elektrolytkondensatoren und eine neuartige Mehr-Ebenen-Verschaltung. Die Gesamtspannungen werden dabei so aufgeteilt, dass Halbleiter mit niedrigerer Spannung die Weiterverarbeitung übernehmen. Das reduziert Verluste.

Solutronic, ein kleinerer Hersteller aus dem schwäbischen Köngen, punktete auf der Messe mit pfiffigen Details. Er stattet seine Solplus-Inverter serienmäßig mit mehreren Kommunikationsschnittstellen aus. Außerdem gibt es eine De-Icing-Box, die bei Schnee Strom in die Module zurückspeist, so dass sie sich erwärmen und der Schnee schmilzt.

Ein weiterer Trend auf der Intersolar war die Wiederkehr des Modulwechselrichters. Enecsys, eine Ausgründung der englischen Universität Cambridge, verlegt die gesamte DC-/AC-Wandlung direkt ans Solarmodul. Das sei nur möglich, weil Fortschritte in der Elektronik die Geräte erheblich robuster machten, sagte Sulaiman Ahmad, Vice-President Business Development von Enecsys.

Wegen intelligenten Energiemanagements brauchen Enecsys‘ Micro-Inverter nur eine Kondensatorkapazität von 30 µF. Die Boxen sind für -40 °C bis +85 °C spezifiziert und kommunizieren über ZigBee an ein Kontrollgateway, über das sich die Gesamtanlage zentral überwachen lässt. Der Hersteller verspricht seinen Kunden 20 Jahre Garantie für beschädigte Inverter – inklusive Übernahme der Reparaturkosten am Dach. Als Markt werden Anlagen bis 50 kW angepeilt. Derzeit verhandelt man mit Partnern auf der Modulseite, die das Management innerhalb weniger Monate verkünden will.

Der israelische Anbieter Solar Edge verlegt nur Teilfunktionen direkt ans Modul. Hier sorgt die Power Box für das Arbeiten der einzelnen Module am Leistungsmaximum, das sogenannte MPP-Tracking (Maximum Power Point). Die Spannungstransformation erfolgt strangweise in einer nachgeschalteten, einfachen Inverterbox. Dieser Inverter muss jedoch von Solar Edge stammen.

Solar Edge arbeitet derzeit mit BP Solar, Schott und Isophotón. Bei Solar Magic, einem Projekt von National Semiconductor, kann dagegen das MPP-Tracking-Modul mit jedem Inverter und jedem Modul kombiniert werden. Das bedeutet für den Anwender erheblich mehr Flexibilität. GESolar bietet diese Lösung bereits an. Sollten sich derartige Technologien verbreiten, dürften sie den Wechselrichtermarkt mittelfristig gehörig durcheinanderwerfen.

ARIANE RÜDIGER

Ein Beitrag von:

  • Ariane Rüdiger

    Freie Journalistin in München. Schwerpunktthemen: Betriebliche IT-Themen (IT-Infrastruktur und ihr Management, Telekommunikation, Rolle des CIO), Nachhaltige Informationstechnik – Green IT (Virtualisierung, Recycling, nachhaltiges IT-Design…), Erneuerbare Energien (Smart Grid, Photovoltaik, Wind, Solarthermie, Pellets) und ökologisches Bauen, Nachhaltiges Wirtschaften und nachhaltige Stadtentwicklung, Queer Culture.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.