Fassadendämmung – wie sinnvoll ist sie, welche Möglichkeiten gibt es?
Eine Fassadendämmung spart Energie und schont die Umwelt. Doch welche Möglichkeiten gibt es, Außenwände zu dämmen und welche Dämmstoffstärke ist notwendig?
Die Außenwände machen je nach Haustyp zwischen 35 und 45 Prozent der Gesamthüllfläche eines Gebäudes aus. Der Anteil an Fenster- oder Dachflächen und die Grundfläche des Hauses liegen darunter. Die Fassadendämmung ist somit der größte Hebel, wenn es um das Dämmen des Gebäudes geht. Die Hausbesitzerin oder der Hausbesitzer haben hierbei verschiedenen Möglichkeiten, die wir hier vorstellen möchten. Erfahren Sie außerdem, wie dick eine Fassadendämmung ausgeführt werden muss, damit sie den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
Welchen Sinn hat eine Fassadendämmung?
Die Fassadendämmung hat sich in der Praxis als effektive Maßnahme zur Reduzierung des Wärmeverlusts bewährt. Dennoch existieren einige gängige Vorurteile, die zu Verunsicherung bei den Eigentümern und Eigentümerinnen führen können. Hierbei handelt es sich um Missverständnisse, die der wissenschaftlich eindeutigen Sachlage zur Fassadendämmung widersprechen.
Tatsächlich führt eine gut durchgeführte Fassadendämmung zu einer erheblichen Verringerung des Wärmeverlusts im Vergleich zu ungedämmten Außenwänden. Der U-Wert, der den Wärmedurchgang durch die Wände misst, liegt dabei im Bereich von 0,1 bis 0,2 Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Durch die Dämmung von Fassade, Keller und Dach sowie den Austausch der Fenster können Eigentümer und Eigentümerinnen sogar bis zu 80 Prozent ihres Heizenergiebedarfs einsparen. Dieser Effekt ist besonders relevant angesichts der steigenden Energiepreise.
Darüber hinaus bietet eine Fassadendämmung auch im Sommer Vorteile. Sie verzögert den Eintritt von Hitze ins Haus und sorgt dafür, dass die Innenräume länger kühl bleiben. Dieser Aspekt gewinnt an Bedeutung angesichts der erwarteten Zunahme von Hitze im Sommer, wie es von Meteorologen prognostiziert wird. Zusätzlich reduziert eine gute Wärmedämmung in der Regel das Risiko von Schimmelbildung. Das setzt jedoch voraus, dass Wärmebrücken minimiert werden, so dass sich keine Feuchtigkeit an kalten Stellen niederlässt. Ein regelmäßiges Lüften ist bei dicht verpackten Gebäuden außerdem unabdingbar, um die Feuchtigkeit aus den Räumen zu bekommen.
Gibt es eine Pflicht zur Fassadendämmung?
Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen in Deutschland stellen sich oft die Frage, ob es eine Verpflichtung zur Dämmung gibt. Die Antwort lautet: Ja, unter bestimmten Bedingungen. Das Gebäudeenergiegesetz (GEG), das unter anderem die Energieeinsparverordnung (EnEV) abgelöst hat, regelt die Anforderungen an Gebäude und Wohnhäuser. Im Neubau wird die Dämmung als Gesamtkonzept betrachtet, ohne Unterscheidung zwischen verschiedenen Arten wie Fassadendämmung, Dachdämmung oder Kellerdämmung. Der erforderliche Dämmwert (U-Wert) hängt vom angestrebten Energiestandard des Neubaus ab.
Im Altbau besteht eine Dämmpflicht für die Fassadendämmung oder Außendämmung, wenn im Zuge einer Sanierung mehr als 10 Prozent der Gesamtfläche erneuert werden, oder auch bei Wechsel des Eigentümers. Das bedeutet, dass beispielsweise beim Austausch des Putzes die Dämmpflicht gemäß GEG-Standard aktiv wird. In diesem Fall muss die Außendämmung einen U-Wert von 0,24 W/(m²K) oder niedriger aufweisen.
Gut zu wissen: Wenn die Fassade sowieso renoviert werden muss, reduziert sich auch die Amortisationszeit einer Fassadendämmung. Sie liegt dann bei fünf bis zehn Jahren statt bei 30 oder 40 Jahren. Es sind dann nur die Mehrkosten für die Dämmung relevant.
Welchen Möglichkeiten der Außenwanddämmung gibt es?
Es gibt verschiedenste Möglichkeiten, mit einer Fassadendämmung den erforderlichen U-Wert zu erreichen. Nicht immer stehen alle Möglichkeiten offen, meist hängt es vom vorhandenen Wandaufbau ab. Grundsätzlich lassen sich jedoch diese Varianten der Außenwanddämmung unterscheiden:
- Mauerwerk mit Innendämmung
- Zweischaliges Mauerwerk mit Kerndämmung
- Mauerwerk mit Wärmedämmputz
- Mauerwerk mit Wärmedämmverbundsystem (WDVS)
- Mauerwerk mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade (VHF)
- Mauerwerk mit transparenter Wärmedämmung (TWD)
Darüber hinaus lässt sich der geforderte U-Wert auch mit modernen Mauerziegeln und ausreichender Wandstärke erreichen. Bei Bestandsbauten ist die Wärmeleitfähigkeit der verwendeten Mauersteine in der Regel jedoch so hoch, dass auf jeden Fall eine Fassadendämmung notwendig ist.
Fassade von innen dämmen
Eine Innendämmung ist bei der Planung eines Neubaus stets die schlechtere Alternative, hier sollten Sie auf jeden Fall eine Außendämmung vornehmen. Bei Altbauten sieht es theoretisch genauso aus, jedoch ist nicht immer eine Dämmung von außen möglich oder erlaubt. Dann ist es besser, von innen als gar nicht zu dämmen. Denkbar ist eine Innendämmung zum Beispiel, wenn:
- die Fassade unter Denkmalschutz steht
- die Fassade so bestehen bleiben soll (Sichtfachwerk oder Sichtmauerwerk)
- eine Außendämmung wegen fehlender Grenzabstände nicht ausgeführt werden kann
- ein Außendämmung wegen technischer Probleme nicht möglich ist
Da bei einer Innendämmung der Taupunkt in die Wand verlagert wird, stehen viele Handwerker, Planer oder Denkmalschützer dieser Art zu Dämmen skeptisch gegenüber. Das macht die Planung etwas schwieriger, doch bei fachgerechter Ausführung lässt sich eine Wand auch von innen dämmen, ohne dass es zu Schimmel oder anderen Feuchteschäden kommt.
Anders als bei einer Außendämmung muss bei der Innendämmung eine sorgfältige Bestandsanalyse vorgenommen werden. Da geht es zum Beispiel um Schlagregenschutz, Gebäudestandort oder Wärmebrücken. Das ist insofern wichtig, da bei der Innendämmung das Austrocknen der Wand in eine Richtung weitestgehend unterbunden wird. Das gilt insbesondere dann, wenn Dampfsperren zum Einsatz kommen. Zusätzlich sinkt bei einer Innendämmung die Temperatur in der Wand, so dass diese langsamer austrocknet. Das alles sorgt für steigende Schimmelgefahr.
Innendämmung mit System
In der Regel wird die Innendämmung heute als System angeboten, wobei es die verschiedensten Varianten gibt. Grundsätzlich lassen sich jedoch folgende Arten der Innendämmung unterscheiden:
- Bei der Dämmung mit Verbundplatten sind Dämmstoff und Deckplatte werkseitig miteinander verklebt. Manchmal ist zusätzlich eine Dampfsperre integriert. Verbundplatten werden an der an der Wand verdübelt und/oder verklebt. Die Deckplatte lässt sich spachteln und streichen oder verputzen.
- Bei Innenputzsystemen wird eine Dämmplatte verdübelt und/oder verklebt und direkt nass verputzt. Alternativ kommen auch Wärmedämmputze zum Einsatz, bei denen der Dämmstoff in Form von kleinen Kügelchen beigemischt wird. Besonders effizient sind Aerogele.
- Bei der Lösung mit Unterkonstruktion wird der Dämmstoff zwischen Holz- oder Metallträgern montiert. Anschließend wird die Konstruktion zum Beispiel mit einer Gipskartonplatte, Profilbrettern oder einer Putzträgerplatte verkleidet. Teilweise mit Luftdichtung oder Dampfbremse.
- Schnell und preisgünstig ist das Stellen einer Vorsatzschale, die mit einer OSB-Platte beplankt und anschließend mit Zellulose-Einblasdämmung verfüllt wird. Anschließend folgt eine Gipskartonplatte, die verputzt oder tapeziert werden.
Als Dämmstoff für eine Innendämmung eignen sich zum Beispiel Mineralwolle, Polystyrol, Zellulose, Holzfaser, aber auch Schafwolle, Hanf, Blähperlit, Kalziumsilikat oder Schaumglas. Prinzipiell gibt es kaum eine Einschränkung – höchstens bei der Dämmstoffstärke. Diese sollte maximal acht Zentimeter betragen, höhere Dämmstärken führen nur noch zu geringen zusätzlichen Energieeinsparungen, da es bei einer Innendämmung grundsätzlich immer zu Wärmebrücken kommt, über die Wärme abfließen kann.
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Kerndämmung von Fassaden
Eine Kerndämmung ist sowohl bei Neubauten als auch bei Bestandsgebäuden möglich, sofern die Außenwand aus zwei Schalen realisiert wurde bzw. wird. Zwei Schalen bedeutet bei einem Neubau, dass es eine stärkere tragende Wand gibt, die zusätzlich als Wärmespeicher fungiert. Sie ist 18 bis 25 Zentimeter dick. Die zweite Schale übernimmt den Wetterschutz, sie ist acht bis zwölf Zentimeter stark und an der inneren Wand verankert. Dazwischen liegt die Dämmschicht, die idealerweise 15 bis 25 Zentimeter stark ist.
Als Dämmware eignen sich bei einem Neubau Matten, Platten oder Schüttungen. Das können Hartschaumplatten, Mineralwolle oder EPS-Granulat und Blähperlite. Allerdings ist solch ein Aufbau vergleichsweise teuer und es entstehen sehr dicke Wände. Dafür gibt es keine Wärmebrücken und der sommerliche Wärmeschutz sowie die Schalldämmung sind sehr gut. Hinzu kommen eine gute Wärmespeicherfähigkeit und eine lange Lebensdauer.
So funktioniert die Kerndämmung bei Altbauten
Auch früher wurden Außenwände mitunter zweischalig ausgeführt, allerdings ohne Dämmung. Im Innern gibt es dann einfach einen Hohlraum mit mehrere Zentimetern Luft. Hier sind wir aber weit weg von den Werten beim Neubau, die zwischen 15 und 25 Zentimetern sein sollten. Auch ist es technisch nicht sinnvoll möglich, den Hohlraum mit Platten oder Matten zu füllen. In der Praxis hat sich die Hohlraumfüllung bewährt. Hierbei wird ein kleines Loch in die Fassade gebohrt und die lose Dämmung mit Hilfe eines Schlauchs zwischen die beiden Schalen der Fassade geblasen.
Für die Einblasdämmung dürfen nur Dämmstoffe mit bauaufsichtlicher Zulassung verwendet werden, die hydrophob, also wasserabweisend sind. Es gibt sowohl organische als auch anorganische Dämmstoffe, die diese Anforderungen erfüllen. Denkbar sind zum Beispiel Blähglas, Perlite, Polystyrol oder Steinwollegranulat. Auch Aerogele mit einer besonders niedrigen Wärmeleitfähigkeit sind denkbar, allerdings sind diese vergleichsweise teuer. Dafür dämmen sie wesentlich besser. Wenn in einem Altbau nur wenige Zentimeter Hohlraum vorhanden sind, kann dies eine gute Option sein.
Wichtig zu wissen: Hat Ihr Altbau eine zweischalige Fassade und ist der Hohlraum noch nicht gedämmt, verpuffen sowohl eine Innendämmung als auch eine Außendämmung wirkungslos. Solange im Hohlraum noch Luft zirkuliert, wird die Wärme durch Ritzen und Fugen abgeführt.
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Wärmedämmputz für Fassaden
Die Grundidee hinter einem Wärmedämmputz ist die, dass dieser anstelle der klassischen Außendämmung mit Dämmplatten auf die Außenwand aufgetragen wird. So könnte ein Arbeitsschritt entfallen. Allerdings muss man sagen, dass ein Wärmedämmputz in der Regel keine Alternative zur herkömmlichen Fassadendämmung ist. Er kommt meist nur dort zum Einsatz, wo es zur Verbesserung des Wärmeschutzes keine andere Option gibt. Außerdem ist solch ein Putz auf eine Dicke von maximal zehn Zentimeter beschränkt. Mehr ist aus technischer Sicht derzeit nicht möglich.
Ein Wärmedämmputz unterscheidet sich von einem herkömmlichen Putz durch eine sehr viel geringere Wärmeleitfähigkeit. Liegt dieser bei einem Kalkzementputz zum Beispiel bei λ = 1,00 W/(mK), sinkt er bei einem Wärmedämmputz auf λ < 0,20 W/(mK). Die verringerte Wärmeleitfähigkeit wird zum Beispiel durch Zugabe von Perlite, Blähglas, Bimsstein oder Polystyrol-Kügelchen erreicht. Hightech ist die Zugabe von Aerogel, solche Dämmputze haben eine Wärmeleitfähigkeit von unter 0,03 W/(mK). Allerdings sind Aerogel-Wärmedämmputze recht teuer und auch die Verarbeitung ist komplex, da beim Auftragen die luftgefüllten Poren zerstört werden können und die Dämmwirkung dann verloren geht.
In der Praxis kommt ein weiteres Problem hinzu: Der Putz einer Außenwand sollte gut wasserbeständig sein. Das lässt sich jedoch nur recht schlecht mit einer geringen Wärmeleitfähigkeit verbinden. Es ist daher eine Kombination aus wasserabweisendem Oberputz und einem wärmedämmenden Unterputz anzuraten.
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Mauerwerk mit Wärmedämmverbundsystem
Das Wärmedämmverbundsystem (WDVS), mitunter auch als Thermohaut oder Vollwärmeschutz bezeichnet, ist ein System aus aufeinander abgestimmten Komponenten, die schichtweise an den Außenwänden eines Gebäudes (Fassade) angebracht werden, um eine effektive Wärmedämmung zu gewährleisten. Das WDVS bietet zudem Schutz vor Wind und Wetter sowie Brandschutz. Es dient auch als Träger für die Putzschicht und trägt somit zur ästhetischen Gestaltung der Fassade bei.
Der Aufbau des WDVS ist baurechtlich geregelt, und die Einzelkomponenten müssen bestimmte europäische und deutsche Normen erfüllen. Aus diesem Grund werden WDVS-Systeme nur als Komplettpaket von spezialisierten Anbietern angeboten. Wenn eine zugelassene Komponente durch eine andere ersetzt wird, kann dies die Dämmwirkung beeinträchtigen und die Zulassung des WDVS gefährden. Viele Handwerker arbeiten daher eng mit WDVS-Herstellern zusammen und sind mit dem jeweiligen System gut vertraut. Sie können die erforderlichen Anpassungen an die baulichen Gegebenheiten des zu dämmenden Gebäudes fachgerecht vornehmen.
Typische Komponenten eines WDVS sind die Tragwand, die je nach Fassade aus verputzten oder unverputzten Ziegeln oder Beton besteht. Des Weiteren gehören der Klebe- und Armierungsmörtel zum Verbund, um die Dämmstoffplatten zu befestigen. Der Kern des WDVS sind die Dämmplatten, die in der Regel aus EPS-Hartschaum oder Mineralwolle (Steinwolle) bestehen.
Die Dämmplatten dienen als Untergrund für den Unter- und Oberputz und werden daher auch als WDVS-Putzträgerplatten bezeichnet. Um eine gute Haftung des Putzes zu gewährleisten, wird in den Unterputz eine sogenannte Putzbewehrung (Armierungsgewebe) integriert. Diese Schicht mit Gewebe wird auch als Armierungsschicht bezeichnet.
Abschließend kann eine Egalisierungsschicht aufgetragen werden, die das Erscheinungsbild verbessert und den Wetterschutz verstärkt. Sie verlangsamt den durch Witterungseinflüsse bedingten Substanzverlust der Putzoberfläche und verringert die Anfälligkeit für Verschmutzung durch eine Reduzierung der Oberflächenporosität.
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Mauerwerk mit vorgehängter hinterlüfteter Fassade
Als Alternative zum WDVS bietet sich eine vorgehängte hinterlüftete Fassade (VHF) an. Da sie jedoch kostenintensiver ist, kommt sie eher im Gewerbebau zum Einsatz. Eine VHF besteht in der Regel aus vier Bestandteilen: Der Wärmedämmung, einer Unterkonstruktion mit den Befestigungsmitteln, einer vertikalen Luftschicht als Hinterlüftungsebene sowie der vorgehängten Fassade aus den unterschiedlichsten Materialien.
Die durchgehende Belüftungsebene sollte mindestens zwei Zentimeter breit sein, damit Feuchtigkeit sicher abgeführt werden kann. Feuchtigkeit entsteht zum Beispiel bei der Diffusion von Wasserdampf von innen nach außen, durch Kondensat, das sich innen an der Fassadenverkleidung bildet oder Feuchte, die von außen in die Fassade eindringt. Damit die Feuchtigkeit abgeführt werden kann, braucht es zudem im Sockel- und Dachbereich ausreichend große Zu- und Abluftöffnungen.
Die Dämmung wird ein- oder zweilagig auf der Außenwand montiert, in der Regel, nachdem die Unterkonstruktion montiert wurde. Diese kann zum Beispiel aus einer Holzlattung, aber auch aus Aluminiumkonstruktionen oder Edelstahlankern bestehen. Als Dämmstoff eignen sich Platten- und Mattenware wie zum Beispiel Hanf, Flachs, Mineralwolle, Phenolharz oder Holzfaser. Wichtig ist, dass sie für den VHF-Einsatz geeignet sind und das Kurzzeichen WAB tragen. Eine bauaufsichtliche Zulassung ist notwendig.
Je nachdem, welches Material gewählt wird, kann die vorgehängte Fassade das teuerste Bauteil der VHF sein. Zum Einsatz kommen zum Beispiel Natur- und Kunstschieferplatten, Natursteinplatten wie Marmor, Kupfer- und Zinktafeln, Aluminiumplatten oder keramische Platten. Auch eine Holzverkleidung ist möglich, zum Beispiel als Brett- und Stülpschalung oder Holzschindeln. Bei einer Holzschalung muss eine diffusionsoffene Winddichtung über die Dämmung montiert werden, damit diese nicht von kalter Luft hinterströmt wird.
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Mauerwerk mit transparenter Wärmedämmung
Transparente Wärmedämmung (TWD) kann in Form von opaken Dämmsystemen und Tageslichtsystemen angewendet werden. Im Falle von opaken Dämmsystemen nutzt das System die flache Wintersonne, um Wärme zu gewinnen, indem die warmen Sonnenstrahlen an das massive Mauerwerk weitergeleitet werden. Im Gegensatz dazu wird die steile Sommersonne reflektiert, um eine Überhitzung zu verhindern. Im Falle von Tageslichtsystemen dient die „solare Umweltwand“ als eine Art „transluzente Wärmedämmung“ in Werkhallen oder Büros.
Wie bereits geschrieben, gelangen bei der transparenten Wärmedämmung die Sonnenstrahlen durch die lichtdurchlässige Fassade auf die massive Wand. Diese speichert die Sonnenenergie als Wärme und gibt sie zeitverzögert an den Raum ab. Dadurch wird tagsüber eine Überhitzung vermieden und nachts bleiben die Räume wärmer. Zusätzlich zum verbesserten Wärmeschutz sorgt die Strahlungswärme der Wand für ein angenehmes Wohlbefinden bei den meisten Menschen.
Bei oder trotz herkömmlicher Wärmedämmung geht im Winter Wärme von innen nach außen verloren. Die transluzente Dämmung wirkt diesem Effekt aktiv entgegen, da sie einen Großteil der Sonnenstrahlung durch die Dämmschicht hindurchlässt und die dahinterliegende Wand erwärmt. Aufgrund des höheren Transmissionswiderstands des transparenten Dämmmaterials im Vergleich zum Wandbaustoff gelangt die Wärme ins Mauerwerk, das als Wärmespeicher fungiert. Dadurch können Transmissionsverluste verringert oder sogar eine Erwärmung der Innenwand erreicht werden, abhängig von der Temperaturdifferenz und der Intensität der Sonneneinstrahlung.
Wenn die Wandinnentemperatur die Raumtemperatur übersteigt, entsteht ein Wärmestrom von der Wand in den Raum, ähnlich einer Wandheizung. Dies ermöglicht eine Verringerung des Heizaufwands und somit Kosteneinsparungen. Die Effektivität der TWD kann durch die Auswahl des transluzenten Dämmstoffs, des Wandbaustoffs und der Wanddicke variiert und optimiert werden.
Im Sommer werden die stark einfallenden Sonnenstrahlen teilweise je nach Oberfläche der Wand reflektiert. Um eine Überhitzung der Räume zu vermeiden, ist jedoch ein entsprechender Sonnenschutz erforderlich.
Die transparente Wärmedämmung eignet sich insbesondere für Gebäude mit massiven, schweren Außenwänden. Vorzugsweise sollte sie auf der Südseite des Gebäudes angebracht werden, da dort die höchste Sonneneinstrahlung zu erwarten ist. Es ist auch wichtig, dass im Winter die Fassade von der Sonne erreicht wird und kein Schatten von Bäumen oder benachbarten Gebäuden darauf fällt. Unter diesen Bedingungen eignet sich die TWD auch für die Sanierung von Altbauten.
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Welche Dämmstoffstärke ist für die Fassade notwendig?
Viele Hausbesitzer fragen sich, welche Dämmstoffdicke optimal ist, wenn es um das Dämmen geht. Eine pauschale Antwort darauf gibt es jedoch nicht. Bei der Bestimmung der richtigen Dämmstoffdicke müssen verschiedene Aspekte berücksichtigt werden: Wie ist der energetische Zustand des Gebäudes vor der Dämmung? Möchte man Förderprogramme nutzen? Steht ausreichend Platz zur Verfügung?
Es steht fest, dass Dämmen Energie einspart und somit eine Entscheidung für mehr Klimaschutz ist. Insbesondere bei älteren Gebäuden hat eine nachträgliche Dämmung, unabhängig von der Dicke oder Art der Dämmung, eine positive Auswirkung auf die Heizkosten und schont wertvolle Ressourcen. Es ist wichtig, für jedes individuelle Gebäude die optimale Lösung zu finden. Es empfiehlt sich, sich von einem Energieberater oder qualifizierten Fachhandwerker beraten zu lassen, um das Beste aus der Investition herauszuholen.
Wärmeleitfähigkeit und Wärmedurchgangskoeffizient
Bei der Dämmstoffstärke kommt man nicht um die Begriffe Wärmeleitfähigkeit (λ-Wert) und Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) herum. Der λ-Wert gibt an, wie gut ein Material Wärme leitet. Je niedriger der λ-Wert ist, desto besser dämmt das Material. Die Einheit dafür ist „Watt pro Meter und Kelvin“ (W/(m*K)). Alle europäisch genormten Dämmstoffe müssen gemäß der EU-Bauproduktenverordnung Angaben zum Nennwert der Wärmeleitfähigkeit (λD) enthalten, anhand derer der Planer den späteren Wärmedurchgangskoeffizienten der gedämmten Wand berechnen kann.
Der U-Wert gibt an, wie viel Wärme zwischen der Innen- und Außenseite des Gebäudes verloren geht. Er wird im Bauwesen üblicherweise in der Einheit „Watt pro Quadratmeter und Kelvin“ (W/(m²*K)) angegeben und kann anhand des λ-Werts und der Dicke des Materials berechnet werden.
Im Gebäudeenergiegesetz (GEG) werden für Änderungen an bestehenden Gebäuden maximale U-Werte vorgeschrieben. Für Außenwände beträgt dieser Wert 0,24 W/(m²K). Das bedeutet, selbst wenn ursprünglich nur eine Fassadensanierung geplant war, muss bei älteren Gebäuden in der Regel nachträglich eine Dämmung angebracht werden. Dabei sollte die Dämmstoffdicke so gewählt werden, dass der U-Wert der Außenwand von 0,24 W/(m²K) erreicht oder unterschritten wird.
Und wie dick muss die Fassadendämmung nun sein?
Wie dick eine Fassadendämmung sein muss, lässt sich nicht pauschal in Zentimetern ausdrücken. Wichtig ist zunächst einmal zu wissen, welchen U-Wert die bestehende Außenwand besitzt. Ist das bekannt, lässt sich errechnen, die dick eine Fassadendämmung sein muss, um den erforderlichen U-Wert von 0,24 W/(m²K) zu erreichen. Dann kommt es noch darauf an, welche Wärmeleitfähigkeit der gewählte Dämmstoff hat. In der Praxis wird dies als WLS-Wert angegeben. Hat ein Dämmstoff zum Beispiel einen λ-Wert von 0,030 W/(m*K), hat er eine WLS von 030.
In der nachfolgenden Tabelle haben wir typische Dämmstoffdicken für Sie zusammengestellt:
U-Wert (Ist) | U-Wert (Soll) | WLS | Dämmstärke | |
Betonwand (25 cm) |
3,3 W/(m²K) | 0,24 W/(m²K) | 040 | 15 cm |
030 | 12 cm | |||
Mauerziegel (25 cm) |
1,5 W/(m²K) | 0,24 W/(m²K) | 040 | 14 cm |
030 | 11 cm |
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