Second-Life 12.10.2023, 13:46 Uhr

Wie ausgediente Elektroauto-Batterien das lokale Stromnetz stabilisieren können

Ausgemusterte Elektroauto-Batterien lassen sich als feste Energiespeicher nutzen, um überschüssige erneuerbare Energie zu speichern und sie bei Bedarf wieder freizugeben. Die Agentur für Erneuerbare Energien hat zusammengestellt, welche Einsatzmöglichkeiten sich dadurch für lokale Stromnetze eröffnen.

E-Auto-Batterie

Fällt die Kapazität einer Elektroauto-Batterie unter 80 Prozent, muss sie getauscht werden. Sie gehört dann aber noch lange nicht zum alten Eisen.

Foto: Panthermedia.net/Fahroni

Energiespeicher, die aus Second-Life-Batterien gewonnen werden, bieten eine vielfältige Möglichkeit, lokale Stromnetze zu stabilisieren. Sie unterstützen nicht nur die Integration erneuerbarer Energien ins Gesamtsystem, sondern auch die Energiewende durch Verknüpfung von Elektrizität, Verkehr und Wärme. Zudem helfen sie dabei, die Nutzungsdauer von Elektroauto-Batterien zu verlängern. Zu diesem Thema hat die Agentur für Erneuerbare Energien (AEE) ein Hintergrundpapier veröffentlicht. Das Hintergrundpapier erörtert die Vorteile und potenziellen Anwendungen solcher Batteriespeicher. Wir fassen die wichtigsten Informationen daraus für Sie zusammen.

Ohne Energiespeicher funktioniert die Energiewende nicht

Der Erfolg der Energiewende und das Erreichen der Klimaziele sind eng mit dem Ausbau erneuerbarer Energien in unserer Stromversorgung verbunden. Gemäß dem Erneuerbare-Energien-Gesetz soll der Anteil dieser Energien bis 2030 auf mindestens 80 Prozent steigen. Insbesondere Wind- und Solaranlagen sind dabei von zentraler Bedeutung, da sie ein immenses Potenzial zur Zielerreichung bieten.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Fachexperte Umweltschutz (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Torsional Vibration Solution Architect (m/f/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
Hasse & Wrede GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur für Torsionsschwingungslösungen (m/w/d) Hasse & Wrede GmbH
Berlin (Home-Office) Zum Job 
MicroNova AG-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Electrical Engineering / Elektrotechnik MicroNova AG
Vierkirchen Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Konstruktionsingenieur (m/w/d) Maschinenbau JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
NORMA Group Holding GmbH-Firmenlogo
Product Design Engineer (m/f/d) NORMA Group Holding GmbH
Maintal Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) - Teilprojektleitung für Bauprojekte DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) konstruktiver Ingenieurbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
SARPI Deutschland GmbH-Firmenlogo
Junior-Betriebsingenieur/Verfahrensingenieur Prozesstechnik (m/w/d) SARPI Deutschland GmbH
Cummins Deutschland GmbH-Firmenlogo
Application Engineer (m/w/d) Systems / Software für Nutzfahrzeuge Cummins Deutschland GmbH
Nürnberg Zum Job 
Jülich Forschungszentrum-Firmenlogo
Revisor mit Schwerpunkt Baurevision oder IT-Revision (w/m/d) Jülich Forschungszentrum
Jülich bei Köln Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
MKH Greenergy Cert GmbH-Firmenlogo
Projekt-Ingenieur (m/w/d) in der Anlagenzertifizierung MKH Greenergy Cert GmbH
Hamburg Zum Job 
Schleifring GmbH-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) Schleifring GmbH
Fürstenfeldbruck Zum Job 
mondi-Firmenlogo
Junior Anwendungstechniker (m/w/x) mondi
Steinfeld Zum Job 
Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG-Firmenlogo
Technische Mitarbeiter Vertragsmanagement (m/w/d) Energieversorgung Leverkusen GmbH & Co.KG
Leverkusen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) für Straßenausstattungsanlagen und Verkehrsführung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Sprint Sanierung GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Großschäden Sprint Sanierung GmbH
Düsseldorf Zum Job 

Allerdings sind diese Energiequellen wetterabhängig und unterliegen tages- und jahreszeitlichen Schwankungen. An sonnen- und windreichen Tagen kann es zu Überkapazitäten im Stromnetz kommen, wohingegen bei wenig Sonne und Wind die Energieproduktion die Nachfrage möglicherweise nicht erfüllen kann. Daher sind neben dem essenziellen Ausbau des Stromnetzes auch zuverlässige Speicherlösungen für die Integration erneuerbarer Energien unerlässlich.

Im Projekt „Fluxlicon“ werden stationäre Speicher aus Elektroauto-Batterien entwickelt

Wie bereits geschrieben, spielen Energiespeicher eine Schlüsselrolle bei der Integration erneuerbarer Energien ins Stromnetz und der Förderung der Energiewende. Sie speichern überschüssigen Strom während Phasen niedriger Nachfrage und geben ihn zurück ins Netz, wenn er benötigt wird. So tragen sie zu einer stabilen und effizienten Energieversorgung bei.

Das Forschungsprojekt mit dem Namen „Fluxlicon“ arbeitet aktuell an einem stationären Speichersystem, das aus gebrauchten Elektroauto-Batterien verschiedener Hersteller und Modelle besteht. Dieser modulare und flexible Ansatz nutzt Recyclingpotenziale und fördert eine nachhaltige Energiespeicherung.

Verlorene Stromerzeugung aus Erneuerbare Energien

Im Jahr 2022 wurden 1,4 Prozent des Erneuerbaren Stroms abgeregelt

Im Jahr 2022 mussten in Deutschland 1,4 Prozent des aus erneuerbaren Quellen erzeugten Stroms abgeregelt werden. Dies war notwendig, da es Phasen gab, in denen das Netz mehr Strom erhielt, als es aufnehmen konnte. Solche Einspeisemanagement-Maßnahmen treten in Kraft, wenn das Netz so überlastet ist, dass eine Stromverteilung an die Endverbraucher nicht möglich ist.

Dr. Robert Brandt, Geschäftsführer der AEE, betont: „Wir können es uns als Gesellschaft schlichtweg einfach nicht mehr leisten, Erneuerbaren Strom auf diese Art zu verlieren.“ Um solche Eingriffe zu minimieren, ist ein Ausbau der Stromnetze unabdingbar. Darüber hinaus sollte der Fokus darauf liegen, überschüssigen Strom zu speichern oder in anderen Bereichen, wie Heizung oder Elektromobilität, zu verwenden.

Anwendungsmöglichkeiten für Second-Life-Batteriespeicher

Kommunen können die innovativen Energiespeicher vielfältig nutzen

Innovative Energiespeicher, die auf Second-Life-Batterien basieren, sind in der Lage, überschüssige Energie aus erneuerbaren Quellen zu speichern und bei Bedarf wieder ins Netz einzuspeisen, so das Ergebnis der Studie. Das sichert nicht nur die stetige Stromversorgung, sondern fördert auch die effiziente Einbindung erneuerbarer Energien ins Stromnetz.

Kommunen können von diesen Speichertechnologien in vielfältiger Weise profitieren: Sie ermöglichen den Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, gewährleisten die kontinuierliche Energieversorgung wichtiger Einrichtungen wie Krankenhäuser und Feuerwehrstationen, versorgen Wohngebiete mit Strom und können ebenfalls in Kläranlagen effektiv eingesetzt werden.

Nachhaltigkeit von Elektroautobatterien

Bei einer Kapazität von unter 80 Prozent sind Batterien für E-Autos unbrauchbar

Fällt die Kapazität von Batterien aus Elektrofahrzeugen auf unter 80 Prozent, müssen Sie aus den Autos ausgebaut werden, da sie sich nicht mehr für den Antrieb eignen. Da sie jedoch in der Regel technisch intakt und voll funktionsfähig sind, wäre es schade und nicht unbedingt ökologisch und wirtschaftlich sinnvoll, diese einfach wegzuwerfen. Für ein zweites Leben als stationäre Speicher eignen sie sich noch problemlos.

„Die Wiederverwendung von Batterien, die bereits in Elektrofahrzeugen gedient haben, bietet eine nachhaltigere Möglichkeit, überschüssige Energie zu speichern und in Zeiten hoher Nachfrage wieder freizusetzen“ betont Brandt.  „Indem wir diesen wertvollen Ressourcen ein zweites Leben schenken, tragen wir aktiv dazu bei, den Ausbau von Erneuerbaren Energien zu fördern und die Ressourcen, die für die Herstellung von Batterien nötig sind, zu schonen.“

Hier können Sie das komplette Hintergrundpapier herunterladen.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.