Alternative zur Dachanlage? 03.09.2024, 14:51 Uhr

Wie sinnvoll ist ein Solarzaun? Alles, was Sie wissen müssen

Solarzäune bieten nicht nur Sichtschutz, sondern erzeugen auch nachhaltigen Strom. Welche Vorteile bieten die Zäune? Was kosten sie? Lohnt sich die Investition? Wir beantworten die wichtigsten Fragen zum Thema Solarzaun.

Solarzaun

Ein Solarzaun ist einerseits die perfekte Ergänzung zu einer bestehenden Solaranlage oder aber eine optimale Alternative, wenn man keine PV-Anlage am Dach installieren kann.

Foto: IMAGO/MiS

Die Nutzung der Solarenergie gewinnt weltweit an Bedeutung und damit auch die kreativen Möglichkeiten zur Nutzung der Photovoltaik. Eine dieser innovativen Lösungen ist der Solarzaun. Doch wie sinnvoll ist ein Solarzaun wirklich? In diesem Artikel gehen wir ausführlich auf die Funktionsweise, die Vor- und Nachteile, die Kosten und die Installation eines Solarzauns ein. Außerdem erfahren Sie, ob sich diese Investition für Sie lohnt und was bei der Planung und Umsetzung zu beachten ist.

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Was ist ein Solarzaun?

Ein Solarzaun ist im Wesentlichen eine Kombination aus einer herkömmlichen Grundstücksbegrenzung und einer Photovoltaikanlage. Er nutzt vertikal montierte Solarmodule, die sowohl als Sichtschutz dienen als auch Solarenergie erzeugen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Photovoltaikanlagen, die auf Dächern oder Freiflächen installiert werden, sind die Module beim Solarzaun vertikal angebracht. Diese Anordnung ermöglicht eine effiziente Nutzung der zur Verfügung stehenden Fläche, insbesondere in städtischen oder dicht bebauten Gebieten.

Die Verwendung von bifazialen Solarmodulen, die Sonnenlicht sowohl von der Vorder- als auch von der Rückseite absorbieren können, erhöht die Energieeffizienz eines Solarzauns. Diese Module nutzen sowohl das direkte Sonnenlicht als auch das von den umgebenden Oberflächen reflektierte Licht, was besonders vorteilhaft ist, wenn der Zaun in Ost-West-Richtung aufgestellt wird. So kann morgens und abends, wenn die Sonne niedrig steht, mehr Strom erzeugt werden.

Aufbau und Varianten

Ein Solarzaun besteht aus einer Reihe von Solarmodulen, die auf einem stabilen Rahmen befestigt sind. Die Module werden von feuerverzinkten und pulverbeschichteten Pfosten getragen, die entweder direkt in den Boden gerammt oder in einem Betonfundament verankert werden. Die Verkabelung erfolgt durch die Pfosten, was nicht nur für eine saubere Optik sorgt, sondern auch die Kabel vor Umwelteinflüssen schützt.

Der erzeugte Gleichstrom wird über Kabel durch die Pfosten zu einem Wechselrichter geleitet, der den Strom in nutzbaren Wechselstrom umwandelt. Dieser kann dann direkt im Haushalt genutzt, in einem Batteriespeicher gespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist werden.

Es gibt verschiedene Varianten von Solarzäunen, die je nach Einsatzort und Bedarf ausgewählt werden können:

  • Balkongeländer-Solarzäune: Ideal für Wohnungen oder Häuser mit begrenztem Platz. Sie fungieren als Geländer und erzeugen gleichzeitig Strom. Prinzipiell handelt es sich dabei um Balkonkraftwerke
  • Garten-Solarzäune: Diese Zäune können um den gesamten Garten oder das Grundstück herum installiert werden und bieten zusätzlichen Sicht- und Windschutz.
  • Agri-Solarzäune: Speziell für die Landwirtschaft entwickelt, um Felder zu schützen und gleichzeitig Strom zu erzeugen. Sie können den Boden vor Austrocknung schützen und die Erträge erhöhen.
Optimale Ausrichtung der Module
Um die Solarmodule optimal der Sonneneinstrahlung auszusetzen, werden PV-Zäune meist in Süd- oder Ost-West-Richtung ausgerichtet.
  • Die Ausrichtung nach Süden bietet den Vorteil, dass die besonders starke Mittagssonne direkt auf die Module trifft, was in den Mittagsstunden zu einer hohen Stromerzeugung führt.
  • Noch effektiver ist jedoch in der Regel eine Ost-West-Ausrichtung, insbesondere wenn bifaziale Solarmodule verwendet werden.

Vorteile eines Solarzauns

  • Doppelte Funktionalität: Ein Solarzaun dient nicht nur als Grundstücksbegrenzung und Sichtschutz, sondern produziert gleichzeitig umweltfreundlichen Strom. Diese Kombination aus Funktionalität und Nachhaltigkeit macht ihn besonders attraktiv.
  • Platzsparende Lösung: In dicht bebauten städtischen Gebieten oder kleinen Gärten, wo Platz knapp ist, bietet ein Solarzaun eine effiziente Möglichkeit zur Energiegewinnung, ohne zusätzlichen Raum zu beanspruchen.
  • Bifaziale Technologie: Viele Solarzäune verwenden bifaziale Module, die Sonnenlicht von beiden Seiten aufnehmen können. Das erhöht die Energieausbeute, besonders in den Morgen- und Abendstunden, wenn die Sonne niedrig steht.
  • Ästhetik und Design: Moderne Solarzäune fügen sich gut in die Landschaft ein und bieten eine visuell ansprechende Alternative zu herkömmlichen Zäunen. Sie können so gestaltet werden, dass sie sowohl ästhetisch als auch funktional den Bedürfnissen des Besitzers entsprechen.
  • Lärm- und Windschutz: Neben der Stromerzeugung bietet ein Solarzaun auch Lärmschutz und dient als Windbarriere, was besonders in ländlichen oder windreichen Gebieten von Vorteil sein kann.

Nachteile eines Solarzauns

  • Geringere Effizienz: Aufgrund der vertikalen Ausrichtung ist die Effizienz von Solarzäunen im Vergleich zu schräg aufgestellten Solarmodulen geringer. Die ideale Ausrichtung für maximale Sonneneinstrahlung wird nicht erreicht, was zu einer geringeren Energieausbeute führt.
  • Anfälligkeit für Verschattung: Solarzäune sind bodennah und daher anfälliger für Verschattung durch nahe stehende Gebäude, Vegetation oder parkende Fahrzeuge. Verschattung kann die Leistung der Module erheblich beeinträchtigen.
  • Höherer Wartungsaufwand: Da Solarzäune näher am Boden sind, sammeln sich Schmutz, Blätter und andere Verunreinigungen schneller an. Regelmäßige Reinigungen und Inspektionen sind notwendig, um die Effizienz aufrechtzuerhalten.
  • Begrenzte Anbieterauswahl: Der Markt für Solarzäune ist noch relativ neu, weshalb es weniger Anbieter und Produktvarianten gibt als im Bereich der herkömmlichen Photovoltaik-Anlagen. Das kann die Auswahlmöglichkeiten und Preisverhandlungen einschränken.

Kosten eines Solarzauns

Die Kosten für die Installation eines Solarzauns können je nach Größe des Zauns, Qualität der Module und Anforderungen an die Installation stark variieren. Ein durchschnittlicher laufender Meter Solarzaun kostet etwa 600 Euro, einschließlich der PV-Module und der notwendigen Infrastruktur.

  • Anschaffungskosten: Diese umfassen die Solarmodule, die Zaunkonstruktion und alle erforderlichen Materialien. Ein 10 Meter langer und 2 Meter hoher Solarzaun kann beispielsweise etwa 6.000 Euro kosten.
  • Installationskosten: Die Kosten für die Installation hängen von der Komplexität des Projekts und den örtlichen Gegebenheiten ab. Eine professionelle Installation wird empfohlen, um die Stabilität und Sicherheit des Zauns zu gewährleisten.
  • Wartungskosten: Da Solarzäune näher am Boden installiert sind, müssen sie regelmäßig gereinigt und gewartet werden, um ihre Effizienz zu erhalten. Dies kann zusätzliche Kosten verursachen, die bei der Planung berücksichtigt werden sollten.

Stromertrag eines Solarzauns

Der Stromertrag eines Solarzauns variiert je nach Standort, Ausrichtung und der verwendeten Technologie. Ein einzelnes Modul mit einer Breite von einem Meter kann jährlich bis zu 300 kWh Strom erzeugen. Bei einer optimalen Ost-West-Ausrichtung und der Verwendung bifazialer Module kann die Energieausbeute sogar noch höher sein. Im Vergleich zu einer herkömmlichen PV-Anlage liegt der Stromertrag jedoch darunter. Diese produziert in Deutschland etwa 800 bis 1200 kWh Strom pro Jahr pro kWp Leistung.

Beispielrechnung
Südausrichtung: Ein Zaun mit einer Gesamtlänge von 15 Metern und einer Leistung von 4500 Wp kann bei einer Südausrichtung jährlich etwa 3375 kWh Strom erzeugen.
Ost-West-Ausrichtung: Bei einer Ost-West-Ausrichtung und der Nutzung von bifazialen Modulen kann die Leistung des gleichen Zauns auf 9000 Wp erhöht werden, was zu einem jährlichen Ertrag von etwa 5400 kWh führt.

Ähnlich wie bei herkömmlichen Photovoltaikanlagen gilt auch für den Solarzaun: Je höher der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms, desto wirtschaftlicher ist die Anlage. Ein Stromspeicher kann den Anteil des Eigenverbrauchs erhöhen und stellt daher auch für eine vertikale PV-Anlage eine sinnvolle Ergänzung dar.

Genehmigung und rechtliche Rahmenbedingungen

Die Errichtung eines Solarzauns ist in der Regel genehmigungsfrei, wenn bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. Die meisten Bundesländer in Deutschland erlauben die Installation von Solarzäunen ohne Genehmigung, solange sie eine maximale Höhe von 2,5 bis 3 Metern und eine Gesamtlänge von 9 Metern nicht überschreiten.

Dennoch sollten sich potenzielle Solarzaunbesitzer vor der Installation beim zuständigen Bauamt erkundigen, da die Vorschriften je nach Region variieren können. Insbesondere wer in einem denkmalgeschützten Haus wohnt, sollte vorher unbedingt bei den Behörden vorsprechen.

Darüber hinaus muss der Solarzaun bei der lokalen Netzbetreiber gemeldet werden, um den erzeugten Strom ins Netz einspeisen zu können. Dies ist ein formaler Akt, der sicherstellt, dass die Netzkapazitäten entsprechend angepasst werden können.

Bundesland Genehmigungsfreie Solaranlagen Paragraph
Baden-Württemberg
  • Solaranlagen zur photovoltaischen und thermischen Nutzung
  • Freiflächenanlagen bis 3 m Höhe und 9 m Gesamtlänge
§ 50 Abs. 1 (Anhang 3c)

Landesbauordnung für Baden-Württemberg (LBO)

Bayern
  • Solarenergieanlagen und Sonnenkollektoren auf Dach- und Außenwandflächen, Flachdächern
  • Freiflächenanlagen bis 3 m Höhe und 9 m Gesamtlänge
§ 57 Art. 1 (3aa & 3bb)

Bayerische Bauordnung (BayBO)

Berlin
  • Solaranlagen auf Dach- und Außenwandflächen sowie damit verbundene Nutzungsänderungen
  • Freiflächenanlagen bis 3 m Höhe und 9 m Gesamtlänge
§ 62 Art. 1 (3a & 3b)

Bauordnung für Berlin (BauO Bln)

Brandenburg
  • Solaranlagen auf Dach- und Außenwandflächen (außer bei Hochhäusern)
  • Freiflächenanlagen bis 3 m Höhe und 9 m Gesamtlänge
§ 61 Art. 1 (3a & 3b)

Brandenburgische Bauordnung (BbgBO)

Bremen
  • Solarenergieanlagen und Sonnenkollektoren auf Dach- und Außenwandflächen
  • Freiflächenanlagen bis 3 m Höhe und 9 m Gesamtlänge
§ 61 Art. 1 (2b)

Bremische Landesbauordnung (BremGBl.)

Hamburg
  • Solarenergieanlagen und Sonnenkollektoren auf Dach- und Außenwandflächen
  • Freiflächenanlagen bis 3 m Höhe und 9 m Gesamtlänge
§ 60 Abs. 2 (Anhang 2)

Hamburgische Bauordnung (HBauO)

Hessen
  • Solaranlagen, Sonnenkollektoren und Fotovoltaikanlagen auf Dachflächen, Fassaden oder Flachdächern
  • Anlagen bis 10 m² Fläche
§ 55 (Anlage 2 – 3.9)

Hessische Bauordnung (HBO)

Mecklenburg-Vorpommern
  • Solaranlagen auf Dach- und Außenwandflächen (außer bei Hochhäusern)
  • Freiflächenanlagen bis 3 m Höhe und 9 m Gesamtlänge
§ 61 Art. 1 (3b & 3b)

Landesbauordnung Mecklenburg-Vorpommern (LBauO M-V)

Niedersachsen
  • Solarenergieanlagen und Sonnenkollektoren gemäß den im Anhang genannten Bedingungen
§ 69 Art. 1 (Anhang 2.4)

Niedersächsische Bauordnung (NBauO)

Nordrhein-Westfalen
  • Solaranlagen auf Dach- und Außenwandflächen oder als untergeordnete Nebenanlagen
§ 61 Art. 1 (44a) & § 61 Art. 2 (3)

Landesbauordnung (BauO NRW)

Rheinland-Pfalz
  • Solaranlagen auf Dach- und Außenwandflächen (außer bei Hochhäusern), Nutzungsänderungen baulicher Anlagen
  • Freiflächenanlagen in Gewerbe- und Industriegebieten bis 3 m Höhe und 9 m Gesamtlänge
  • Keine Solaranlagen an oder auf Kulturdenkmälern
§ 62 Art. 1 (2e)

Landesbauordnung Rheinland-Pfalz (LBauO)

Saarland
  •  Solaranlagen auf Dach- oder Außenwandflächen, inklusive Nutzungsänderungen
  • Freiflächenanlagen bis 3 m Höhe und 12 m Gesamtlänge
§ 61 Art. 1 (3a & 3b)

Landesbauordnung (LBO)

Sachsen
  • Solaranlagen auf Dach- und Außenwandflächen und damit verbundene Nutzungsänderungen
  • Freiflächenanlagen bis 3 m Höhe und 9 m Gesamtlänge
§ 61 Art. 1 (3a & 3b)

Sächsische Bauordnung (SächsBO)

Sachsen-Anhalt
  • Solaranlagen auf Dach- und Außenwandflächen (außer bei Hochhäusern)
§ 60 Art. 1 (3a)

Bauordnung des Landes Sachsen-Anhalt (BauO LSA)

Schleswig-Holstein
  • Solaranlagen auf Dach- und Außenwandflächen (außer bei Gebäuden der Klassen 4 und 5 sowie Hochhäusern)
  • Freiflächenanlagen bis 2,75 m Höhe und 9 m Gesamtlänge
§ 63 Art. 1 (3a & 3b)

Landesbauordnung für das Land Schleswig-Holstein (LBO)

Thüringen
  • Solaranlagen auf Dach- und Außenwandflächen (außer bei Hochhäusern)
  • Freiflächenanlagen bis 3 m Höhe und 9 m Gesamtlänge
§ 60 Art. 1 (3a & 3b)

Thüringer Bauordnung (ThürBO)

Fördermöglichkeiten

Für Solarzäune stehen verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung, die die Investition attraktiver machen können. Dazu gehören Zuschüsse und zinsgünstige Kredite von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) sowie regionale Förderprogramme, die die Installation von Photovoltaikanlagen unterstützen.

Es empfiehlt sich, vor der Installation eines Solarzauns Informationen über mögliche Förderungen bei den zuständigen Stellen einzuholen. Diese Förderungen können die Amortisationszeit erheblich verkürzen und die Gesamtwirtschaftlichkeit der Anlage verbessern.

EEG-Vergütung für Solarzäune
Es kommt häufig vor, dass Netzbetreiber den Strom von Solarzäunen zwar abnehmen, aber nicht vergüten. Aus Sicht der Netzbetreiber gelten Solarzäune als Freiflächenanlagen, die nur bei Vorliegen eines entsprechenden Bebauungsplans Anspruch auf Vergütung haben.

Anfang 2024 stellte jedoch die Clearingstelle EEG klar, dass Solarzäune als Photovoltaikanlagen auf sonstigen baulichen Anlagen gelten und somit nach Paragraf 48 des EEG förderfähig sind.

Fazit: Wann lohnt sich ein Solarzaun?

Ein Solarzaun kann eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative zu herkömmlichen Solaranlagen sein, insbesondere in folgenden Fällen:

  • Wenn die Dachfläche bereits für PV-Anlagen genutzt oder für die Installation ungeeignet ist.
  • In dicht bebauten Gebieten, wo kein Platz für Freiflächen-Solaranlagen vorhanden ist.
  • Zur Ergänzung bestehender Photovoltaiksysteme, um zusätzliche Stromerträge zu erzielen.
  • Für Grundstücksbesitzer, die neben der Stromerzeugung auch Sicht- und Lärmschutz benötigen.

Trotz der geringeren Effizienz und des höheren Wartungsaufwands bietet ein Solarzaun eine vielseitige und innovative Lösung zur nachhaltigen Energiegewinnung. Bei sorgfältiger Planung und Ausführung kann er nicht nur zur Reduzierung der Stromkosten beitragen, sondern auch den CO2-Fußabdruck verringern und die Energiewende unterstützen.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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