Pilotprojekt in den Niederlanden 19.07.2017, 08:33 Uhr

Windkraftanlagen, die auf Deichen stehen

Obwohl sich Deiche als Standorte für Windkraftanlagen gewiss eignen, wird dort bisher keine Energie gewonnen. In den Niederlanden möchte Innogy nun testen, wie man Windanlagen auf Deichen errichten und instand halten kann, ohne deren Schutzfunktion zu beeinträchtigen.

Foto: Innogy SE

Wer schon einmal im Herbst am Meer war, der weiß es mit Sicherheit: Nirgends sonst bläst der Wind so stark wie an der Küste. Das wollen sich der niederländische Wasserverband Noorderzijlvest und die Innogy Windpower Netherlands B.V., der niederländische Zweig der Erneuerbaren-Tochter des deutschen Energieversorgers RWE, nicht entgehen lassen. Kürzlich unterzeichneten sie eine Vereinbarung zum Start einer Pilotanlage.

Deiche waren bisher für Windkraftanlagen tabu

Die drei Windkraftanlagen, die auf dem Oostpolderdeich in nordöstlichen Eemshaven errichtet werden sollen, wären die ersten Anlagen auf einem Deich weltweit. Und auch die beiden Vertragspartner haben sechs Jahre benötigt, um zum heutigen Punkt zu gelangen. „Seit 2011 denken wir darüber nach, ob es möglich ist, Windkraftanlagen auf einem Deich zu errichten, ohne dessen Schutzfunktion zu beeinträchtigen“, berichtet Eisse Luitjens, Vorstandsmitglied von Noorderzijlvest, bei der Vertragsunterzeichnung.

Immerhin sollen Deiche die dahinterliegenden Ortschaften vor Hochwasser schützen. Im tiefgelegenen Oranje-Land ist das eine besonders gefragte Funktion, die keinesfalls beeinträchtigt werden darf von darauf arbeitenden Windkraftanlagen. Das ist die besondere Herausforderung, die Innogy nun zu meistern gedenkt. 

Selbst Länge der Rotorblätter ist vorgegeben

Dafür stellt der Wasserverband dem Unternehmen den Oostpolderdeich als Testfläche zur Verfügung. Dort darf Innogy testen, wie Windkraftanlagen am besten auf Deichen zu erreichten sind und wie sie später instand gehalten werden können.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH-Firmenlogo
Planungsingenieur (m/w/d) Fernwärme Stadtwerke Weimar Stadtversorgungs-GmbH
Propan Rheingas GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Senior Energieberater (m/w/d) Propan Rheingas GmbH & Co. KG
Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences-Firmenlogo
Professor:in (W2) für das Lehrgebiet "Automatisierungssysteme in Gebäude-, Energie- und Umwelttechnik" Hochschule Esslingen - University of Applied Sciences
Esslingen am Neckar Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung Verkehrssicherheit (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Broadcast Solutions GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur* in Vollzeit (m/w/d) Broadcast Solutions GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Immissionsschutz (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Diplom (FH) Landespflege, Landschaftsplanung oder vergleichbar (planungsorientierte Ausrichtung) Regierungspräsidium Freiburg
Bad Säckingen, Donaueschingen, Singen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte Bau/Stoffstrommanager (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Bundesamt für Strahlenschutz-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) Liegenschafts- und Gebäudemanagement Bundesamt für Strahlenschutz
Oberschleißheim (bei München), Salzgitter, Berlin Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Gebäudeenergieberater*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Maschinen- und Anlagentechnik (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur*in Kanalplanung / -bau Technische Werke Emmerich am Rhein GmbH
Emmerich am Rhein Zum Job 
Kreis Coesfeld-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) im Bereich betrieblicher Umweltschutz Kreis Coesfeld
Coesfeld Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Ingenieur*in in den Bereichen Landschaftsplanung und Naturschutz Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Landkreis Grafschaft Bentheim-Firmenlogo
Projektingenieur*in für die Bearbeitung des HORIZON Förderprojektes "SpongeWorks" Landkreis Grafschaft Bentheim
Nordhorn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektleitung (m/w/d) Abfall Die Autobahn GmbH des Bundes
Heilbronn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) Verkehrsbehörde Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) für Boden-, Baustoff- und Abfallmanagement Die Autobahn GmbH des Bundes
Freiburg, Donaueschingen Zum Job 
ANDRITZ Separation GmbH-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Schwerpunkt HSE ANDRITZ Separation GmbH
Vierkirchen Zum Job 

„Eine Herausforderung ist beispielsweise die begrenzte Fläche, die das Aufstellen eines Installationskrans nur schwer bis gar nicht ermöglicht“, lässt das Unternehmen auf Anfrage wissen. Außerdem dürften die Rotorblätter nicht über den Deich hinausragen, was wiederum die Turbinendimensionen beschränkt und die Anlagen weniger leistungsfähig macht.

Innerhalb von zwei Jahren sollen die drei Windkraftanlagen nun errichtet und in Betrieb genommen werden. Innogy plant bisher mit einer installierten Leistung von bis zu 10,5 Megawatt. 

Parallel werden Windkraftanlagen ohne Flügel getestet

Eine Entwicklung aus dem niederrheinischen Moers könnte den Ingenieuren vielleicht helfen. Dort experimentiert die Firma Directtech mit einer Windanlage ohne sichtbare Rotoren. Stattdessen ist der Windtracker mit Kleinturbinen ausgestattet, die vertikal auf einem Mast angebracht sind. Die Windtracker sollen für die dezentrale Energieversorgung etwa am Straßenrand oder in Stadtgebieten genutzt werden, ein Ersatz für große Windparks sollen sie nicht sein.

Und auch das Start-up Vortex arbeitet an flügellosen Windkraftanlagen. Die Bladeless-Anlagen, von denen wir 2015 berichteten, ragen wie Baseballkeulen in den Himmel und sollten eine Kraft nutzen, die für rotierende Strömungen an aufrechten Strukturen verantwortlich ist: die sogenannte Wirbelstärke. Sie sollte die Anlagen in Vibration versetzen und so nach demselben Prinzip funktionieren wie herkömmliche Windkraftanlagen mit Flügeln auch. Noch arbeiten die Spanier an ihrem Prototyp. Einem Deich dürften die Schwingungen allerdings nicht zusagen.

Ein Beitrag von:

  • Lisa Diez-Holz

    Die Autorin war von 2017 bis Ende 2019 Content Managerin für das TechnikKarriere-News-Portal des VDI Verlags. Zuvor schrieb sie als Redakteurin für die VDI nachrichten.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.