Energiewende 10.06.2024, 08:24 Uhr

Zuverlässig auch bei großer Kälte: Neue Wärmepumpe nutzt offene Gewässer

Eine neue Art von Wärmepumpe nutzt die Wärme von nahegelegenen Gewässern und eignet sich insbesondere auch für kleinere Anlagen in Eigenheimen und in ländlichen Gebieten.

Meer

Eine neue Art von Wärmepumpe nutzt Fluss- oder Meerwasser und funktioniert auch bei großer Kälte sehr effizient.

Foto: PantherMedia / kamchatka

Forschende aus Edinburgh haben ein neues Heizungssystem entwickelt, das Energie aus Wasser bezieht – der weltweit häufigsten Ressource. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wasser-Wärmepumpen, die teure Grundwasserquellen nutzen, arbeitet dieses System kostengünstiger. Es kann Meerwasser, Flüsse, Teiche und sogar Grubenwasser verwenden, um Heizkörper sowie Warmwasser für Bäder und Duschen zu versorgen. Dabei kommt dieselbe Technologie wie bei Luftwärmepumpen zum Einsatz.

So funktioniert die Technologie

Schauen wir uns das neue System etwas genauer an. Wie schon geschrieben, nutzt es die Wärme von Meer- oder Flusswasser, um Häuser zu heizen. Die Wärmepumpe an sich funktioniert wie andere Wärmepumpen auch – es gibt einen Verdampfer und einen Verdichter. Und einen Wärmetauscher, an dem das Fluss- oder Meerwasser vorbeigeführt wird. Ein Kältemittel ist für die Aufnahme und den Transport der Wärmeenergie zuständig.

Das Kältemittel nimmt die Umweltwärme im flüssigen Zustand auf, wodurch es verdampft und gasförmig wird. Mit Hilfe eines strombetriebenen Kompressors, dem sogenannten Verdichter, wird das gasförmige Kältemittel zusammengedrückt, wodurch sich Druck und Temperatur stark erhöhen. Diese Wärme kann zum Heizen oder zur Warmwasserbereitung genutzt werden. Nach dem Durchströmen der Wärmepumpe wird das Kältemittel wieder flüssig und der Prozess beginnt von neuem.

Kompakter Prototyp

Die von den Hydrogeologen der Universität Edinburgh gebauten Prototypen sind kompakt und leicht zu transportieren. Das ist der Unterschied zu bereits bestehenden Großanlagen. Die Systeme eignen sich daher für den Einsatz in Haushalten und kleineren Gebäuden, besonders in ländlichen Gebieten und Küstenregionen.

Stellenangebote im Bereich Energie & Umwelt

Energie & Umwelt Jobs
Harz Guss Zorge GmbH-Firmenlogo
Energie- und Umweltmanager (w/m/d) Harz Guss Zorge GmbH
BG ETEM-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) als Referent/in für die Branche Feinmechanik BG ETEM
Profil Institut für Stoffwechselforschung GmbH-Firmenlogo
Head Site Management (w/m/d) Profil Institut für Stoffwechselforschung GmbH
Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH-Firmenlogo
Referent Kommunale Wärmeplanung (m/w/d) Stadtwerke Bayreuth Holding GmbH
Bayreuth Zum Job 
Hochschule Angewandte Wissenschaften München-Firmenlogo
Wissenschaftliche Mitarbeiterin oder Wissenschaftlicher Mitarbeiter zum Thema "Wärmepumpe für die Brennwertnutzung in Biomasseheizsystemen" (m/w/d) Hochschule Angewandte Wissenschaften München
München Zum Job 
SCORE GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) SCORE GmbH
Stadtwerke Essen AG-Firmenlogo
Projektmanager (gn) Geschäftsfeldentwicklung, EDL Stadtwerke Essen AG
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abfallexperte (w/m/d) im Bereich Planung und Bau Die Autobahn GmbH des Bundes
Stadtwerke Essen AG-Firmenlogo
Ingenieur (gn) für Wärmepumpenanlagen und Stadtwärmenetze Stadtwerke Essen AG
Energie und Wasser Potsdam GmbH-Firmenlogo
Energy-Analyst (m/w/d) Energie und Wasser Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH über Jacobi consulting GmbH-Firmenlogo
Leiter Netzbetrieb Gas (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH über Jacobi consulting GmbH
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
bayernweit Zum Job 
Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr-Firmenlogo
Traineeprogramm - Bachelor Fachrichtung Maschinenbau / Energie- und Gebäudetechnik (m/w/d) Bayerisches Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Vertragsmanager*in Großprojekte Mobilität (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
GELSENWASSER AG-Firmenlogo
Ingenieur*in Trinkwasser GELSENWASSER AG
Gelsenkirchen Zum Job 
Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fachkraft für Nah- und Fernwärme-Hausanschlüsse (m/w/d) Stadtwerke Esslingen am Neckar GmbH & Co. KG
Esslingen am Neckar Zum Job 
Stadtwerke Lübeck Gruppe-Firmenlogo
Referent:in Asset Management Technik - Schwerpunkt Anlageneinsatzplanung Stadtwerke Lübeck Gruppe
Lübeck Zum Job 
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Leitung des städtischen Krematoriums für das Garten-, Friedhofs- und Forstamt Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsseldorf Zum Job 
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Wirtschaftsjurist*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Contract & Claimsmanagement in Projektender Energiewende THOST Projektmanagement GmbH
Stuttgart, Mannheim Zum Job 
Netzgesellschaft Potsdam GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Strategische Netzplanung - Gas / Wärme / H2 Netzgesellschaft Potsdam GmbH
Potsdam Zum Job 

Das als SeaWarm bezeichnete System sammelt das Wasser in einer großen runden Wanne mit einem Fassungsvermögen von 3,7 Kubikmetern, was etwa dem Volumen von 12 Badewannen entspricht. Das System kann Wasser aus einer Quelle nutzen, die bis zu 500 Meter vom Gebäude entfernt ist.

Ähnlich effizient wie Luftwärmepumpe

Um die Wärme besser zu speichern, kann die Wanne auch in den Boden eingelassen werden. Nach Angaben des Forschungsteams ist die Anlage zwar teurer als eine Luftwärmepumpe, aber günstiger als eine Erdwärmepumpe. Außerdem muss ein Gewässer in der Nähe sein.

Was den Wirkungsgrad angeht, sieht das Team sein System in der Nähe der effizientesten Luftwärmepumpen. Das HotTwist genannte System liefert 350 bis 400 Prozent der für den Betrieb benötigten Energie als Wärme. Einen großen Vorteil hat die Anlage den Forschenden zufolge aber noch: Während Luftwärmepumpen bei extremer Kälte hart arbeiten müssen, kann die neue Wärmepumpe sogar gefrorenes Wasser nutzen. Das funktioniert dann wie bei einem Eisspeicher.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.