Das kleinste Auto der Welt aus den 60ern haben zwei Engländer wieder aufgelegt
Es war das kleinste Auto der Welt – und diesen Rekord hält auch die Neuauflage. Zwei britische Jungunternehmer bauen den P50 der Firma Peel nach. Seit Ende Mai ist er auf dem Markt.
Zwischen 1962 und 1969 stellte Peel auf der Isle of Man den P50 her, der seitdem als kleinstes Auto der Welt im Guinness-Buch der Rekorde steht. Die Londoner Jungunternehmer Faizal Kahn und Gary Hillmann haben jetzt den Nachbau des legendären Kleinwagens auf den Markt gebracht.
Heute wie damals gibt es das kleinste straßentaugliche Serien-Auto in zwei Ausführungen – den Einsitzer P50 und den Zweisitzer Trident. Der P50 ist mit dem Nachbau gewachsen – drei Zentimeter in die Länge und fünf Zentimeter in die Breite. Er ist nun 1,38 Meter lang und 1,04 Meter breit. Damit ist er selbst neben einem Smart noch ein Winzling: Der misst 2,69 Meter in der Länge und 1,56 Meter in der Breite.
Moderne Mopedmotoren und ein Rückwärtsgang
Und auch wenn er optisch gleich geblieben ist und immer noch Aufsehen erregt – unter der Haube gibt es ein paar Neuerungen. In den 60ern mussten die Fahrer noch ohne Rückwärtsgang auskommen, den bringt die Neuauflage mit.
Beide Modelle sind außerdem mit modernen Lichtanlagen und Motoren ausgestattet und dem Zeitgeist entsprechend gibt es den P50 nun auch als umweltfreundliches Elektroauto. In dieser Version hat er allerdings nur eine Reichweite von 20 Kilometern. Kein Wunder: Wie soll in dem Miniaturauto auch eine größere Batterie Platz finden?
Der Verbrennungsmotor ist ein Mopedmotor von Honda mit 49 Kubikzentimetern Hubraum wie beim alten P50, dafür hat er aber nur noch 3,3 PS Leistung und verbraucht nach Angaben der Hersteller etwa zwei Liter auf 100 Kilometern. Den dreirädrigen Winzling gibt es heute in fünf Farben. Für den Straßenverkehr ist er als Moped zugelassen – mit einer Höchstgeschwindigkeit von 45 km/h.
Der Winzling Peel P50 kostet über 16.000 Euro
Auch der Preis ist seit den 60er Jahren natürlich gestiegen. 199 britische Pfund kostete der P50 damals, auf heutige Preise hochgerechnet ergäben das heute rund 1100 Euro. Der neue P50 ist für umgerechnet 16.327 Euro zu haben. Ein stolzer Preis für so wenig Auto. Und doch hat der neue P50 schon viele Liebhaber gefunden, wenn man der Firmen-Webseite glauben darf. „Nur noch eine Handvoll Peels übrig!“, heißt es dort.
Im Vergleich zu den wenigen noch übrigen Peels aus den 60ern ist der Preis für den Nachbau übrigens niedrig. Von insgesamt 50 P50, die gebaut wurden, gibt es nur noch 20. Auf Auktionen erreicht der Winzling deshalb Höchstpreise: Knapp 100.000 Euro zahlte ein Liebhaber zuletzt.
Wer den Peel einfach mal ausprobieren möchte, kann ihn auch mieten. Ob der Einsitzer allerdings als Hochzeitauto taugt, wie die Autovermietung wirbt, ist zweifelhaft – die Braut passt vermutlich nicht mehr rein, wenn der Bräutigam am Steuer sitzt.
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