CES 2024 11.01.2024, 11:37 Uhr

Multifunctional Smart Glass – Zeiss bringt Nasa-Technik nach Hause und ins Auto

Zeiss beschreibt die neue Technologie als ähnlichen Meilenstein wie die Erfindung des Buchdrucks. Auf der CES 2024 hat das Unternehmen eine transparente Displayfolie vorgestellt, die nahezu jede Glasoberfläche zum Display machen kann.

Holografische Augmented Reality Head-Up-Display

Mit der neuen Zeiss-Technologie lassen sich wichtige Infos auf die Windschutzscheibe projizieren, ohne dass Autofahrrerinnen und Autofahrer den Blick von der Straße wenden müssen.

Foto: Zeiss

Schwebende Schalter, transparente Kamera, Holografie im Auto, Wohnraumbeleuchtung plus Energieerzeugung: Auf der CES in Las Vegas hat Zeiss seine „Multifunctional Smart Glass“-Technologie vorgestellt. Prinzipiell handelt es sich dabei um eine transparente Displayfolie zur optischen Aktivierung transparenter Medien. Sie kombiniert vier Grundfunktionen: Projektion, Detektion, Beleuchtung und Filterung. Dies ermöglicht völlig neue holografische Einsatzmöglichkeiten, von Smart Home-Lösungen bis zu Augmented Reality Head-Up-Displays. Die Technologie wird bereits seit vielen Jahren in Weltraummissionen der Nasa oder Esa, der Halbleiter-Industrie und der Medizintechnik eingesetzt. Nun wird sie für jeden zugänglich.

Vergleichbar mit Erfindung des Buchdrucks?

Zeiss hat eine neue holografische Technologie entwickelt, die auf einem hauchdünnen, transparenten Film basiert. Dieser Film ist mit ultrahochpräzisen Optiken ausgestattet, die eine Transparenz von über 92 Prozent bei gleichzeitig maximaler Klarheit ermöglichen. Dadurch lässt sich die Holografie-Technologie auch an Orten einsetzen, wo sie bisher nicht möglich war, z. B. in Fahrzeugen oder Gebäuden.

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Die Technologie ist auch für den Massenmarkt geeignet, da sie vollautomatisch in großen Stückzahlen reproduziert werden kann. Dies eröffnet neue Möglichkeiten für den Einsatz von Holografie in der Unterhaltung, dem Einzelhandel und der Industrie. Roman Kleindienst, Leiter Zeiss Microoptics: „Vergleichbar ist dieser technologische Meilenstein für die Holografie mit dem, was die Erfindung des Buchdrucks für die Schrift bedeutet hat. Wir sprechen deswegen auch vom ‚Gutenberg-Moment‘ für die Holografie.“

Multifunctional Smart Glass Technologie

Die neue Technologie eröffnet mit ihrer dreidimensionalen Darstellung völlig neue Gestaltungsmöglichkeiten für Lichtsignaturen.

Foto: Zeiss

Mehr Sicherheit und Komfort im Auto

Die neue Technologie hat laut Zeiss viele Vorteile im Auto: Autofahrer und Autofahrerinnen erhalten die für sie notwendigen Infos, ohne den Blick von der Straße zu wenden. Sie bekommen in ihrem Blickfeld selektiv Informationen angezeigt, wenn diese für sie relevant oder gerade gewünscht sind. Zusätzliche Benefits sind die einfache Funktion und der zusätzliche Komfort: Holografische 3D-Inhalte ermöglichen mehr Design-, Branding-, Leit- oder Informationsfunktionen.

So ist auf Seiten- oder Heckscheiben eine prägnante und gut erkennbare Car-to-X-Kommunikation möglich. Scheiben können aber auch verdunkelt werden und projizierte Inhalte wahlweise nur von außen oder innen sichtbar sein. Sogar das Abspielen von Videos ist möglich. Als holografisches Beleuchtungssystem –bei Rückleuchten von Pkw oder Zweirädern – ermöglicht die ZEISS „Multifunctional Smart Glass“-Technologie mit ihrer dreidimensionalen Darstellung völlig neue Möglichkeiten für Lichtsignaturen.

holografische Schalter

Die Multifunctional Smart Glass Technologie erlaubt, 3D-Bedienelemente als Schalter oder Regler auf cleanen Black-Panel-Oberflächen holografisch darzustellen.

Foto: Zeiss

Schwebende Schalter

Schwebende Schalter sind ein Beispiel für die neuen Gestaltungsmöglichkeiten, die die Zeiss „Multifunctional Smart Glass“-Technologie bietet. Diese Schalter sind holografische 3D-Bedienelemente, die auf einer transparenten Oberfläche projiziert werden. Sie können per Sprachbefehl oder Gestensteuerung gesteuert werden und sorgen für ein modernes, klares Design.

Ein Beispiel für den Einsatz schwebender Schalter ist das Auto. Hier können sie beispielsweise für die Steuerung von Navigation, Unterhaltung oder Klimaanlage genutzt werden. Auch in der Steuerung smarter Haushaltsgeräte bieten schwebende Schalter neue Möglichkeiten. So können sie beispielsweise für die Steuerung von Beleuchtung, Rollläden oder Musik genutzt werden.

transparente Kamera

Die neue Technologie ermöglicht die frei platzierbare Installation einer transparenten Kamera – zum Beispiel zur Zugangskontrolle.

Foto: Zeiss

Unsichtbare Kamera

Die „Multifunctional Smart Glass“-Technologie ermöglicht nicht nur schwebende Schalter oder holografische 3D-Inhalte, sondern auch die Integration transparenter Kameras. Diese Holocams nutzen holografische Elemente, um das einfallende Licht auf einen verborgenen Bildsensor umzuleiten. Dadurch sind keine Aussparungen oder Bauräume für Kameras oder Sensoren im sichtbaren Feld mehr erforderlich.

Die Holocam bietet neue Möglichkeiten für die Automobilindustrie und die Unterhaltungselektronik. Im Auto können Holocams beispielsweise für Abstandstempomaten, Parkpiloten oder Müdigkeitsassistenten eingesetzt werden. In Videokonferenzen können Gesprächspartner sich dank Holocams künftig direkt in die Augen schauen. Die Transparenz des holografischen Films beeinträchtigt die Bildqualität dabei kaum.

Darüber hinaus können Holocams auch zur Detektion spektraler Anteile eingesetzt werden. Diese Daten können zur Überwachung der Umweltbelastung, wie Luftverschmutzung oder UV-Strahlung, verwendet werden.

Multifunktional Smart Glass

In Fenstern von Wohnräumen lässt sich die neue Zeiss-Technologie zur großflächigen Beleuchtung, als Projektionsfläche oder sogar als Energiequelle nutzen.

Foto: Zeiss

Wohnraumbeleuchtung und Energieerzeugung über Glasflächen

Neben den bereits vorgestellten Vorzügen bietet die neue Zeiss-Technologie neue Möglichkeiten im Bereich Smart Home und die Beleuchtung. Durch spezielle holografische Einkopplungselemente in der Fensterfront kann eine gleichmäßige und großflächige Beleuchtung erzeugt werden, die dem Tageslicht nahekommt. Die Lichtstimmung kann über Smart-Home-Lösungen individuell angepasst werden.

Die mikrooptisch strukturierte Schicht des Glases kann Sonnenlicht absorbieren und an eine Solarzelle weiterleiten. Dadurch können Glasflächen zur Stromerzeugung genutzt werden, die bisher nicht für Solaranlagen geeignet waren. Dies betrifft beispielsweise Glasfronten von Bürogebäuden, Hochhäusern oder Wohnhäusern. Überall, wo es große Glasflächen gibt, kann künftig Energie erzeugt werden.

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

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