Mit Transrapidtechnik 27.06.2017, 07:29 Uhr

Thyssenkrupp stellt ersten seillosen Aufzug vor

Thyssenkrupp Elevator hat den Aufzug neu erfunden: Er heißt „Multi“, fährt ohne Seil und nicht nur hoch und runter, sondern auch seitwärts. Dafür wird die Technik der Magnetschwebebahn Transrapid genutzt. Im Berliner East Side Tower soll der revolutionäre Aufzug erstmals eingebaut werden. 

Andreas Schierenbeck, Vorstandsvorsitzender von Thyssenkrupp Elevator, präsentiert in Rottweil im Testturm das neue Aufzugsystem Multi. Die vorgestellten neuartigen Aufzüge werden durch Magnetschwebetechnik transportiert. 

Andreas Schierenbeck, Vorstandsvorsitzender von Thyssenkrupp Elevator, präsentiert in Rottweil im Testturm das neue Aufzugsystem Multi. Die vorgestellten neuartigen Aufzüge werden durch Magnetschwebetechnik transportiert. 

Foto: Patrick Seeger/dpa

Nach dreijähriger Entwicklungsarbeit hat Thyssenkrupp den ersten voll funktionsfähigen Multi in seinem Testzentrum im baden-württembergischen Rottweil vorgestellt. Dort erprobt das Unternehmen seinen seillosen Aufzug im 2015 errichteten 246 Meter hohen Versuchsturm, der gleichzeitig das deutsche Forschungs- und Entwicklungszentrum des Konzerns beherbergt. Für die Erprobung und Zertifizierung des Multi sind drei von zwölf Schächten reserviert.

Konzepte des Transrapid und des Paternosters kombiniert

Angetrieben werden die Kabinen aus Kohlefaser-Verbundmaterial von elektrischen Linearmotoren zusammen mit wandernden Magnetfeldern. Bis zu fünf Meter pro Sekunde legen die Lifte zurück, von denen gleichzeitig mehrere unabhängig voneinander im selben Schacht zirkulieren können.

Im neu errichteten 246 Meter hohen Versuchsturm (re.) im baden-württembergischen Rottweil wird in drei Schächten auch der seillose Aufzug Multi getestet.

Im neu errichteten 246 Meter hohen Versuchsturm (re.) im baden-württembergischen Rottweil wird in drei Schächten auch der seillose Aufzug Multi getestet.

Quelle: Thyssenkrupp AG

Stellenangebote im Bereich Gebäude- und Maschinenmanagement

Gebäude- und Maschinenmanagement Jobs
Heinrich Wassermann GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauleiter / Bauingenieur / Projektingenieur Tiefbau (m/w/d) als Projektleiter Kanalbau - Ingenieurbau - Stollenbau Heinrich Wassermann GmbH & Co. KG
VH-7 Medienküche GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur / Umweltingenieur oder Ingenieur Umweltschutztechnik (M/w/d) VH-7 Medienküche GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stadt Worms-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) CAFM Stadt Worms
Stadt Worms-Firmenlogo
Ingenieur / Landschaftsarchitekt (m/w/d) Stadt Worms
DB AG-Firmenlogo
Bauingenieur:in (w/m/d) DB AG
verschiedene Standorte Zum Job 
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Bachelor / Master of Engineering oder Science, Fachrichtung Bauingenieurwesen, Vertiefungsrichtung Konstruktiver Ingenieurbau, Verkehrswesen oder Baubetrieb für die technischen Abteilungen des Amtes für Brücken-, Tunnel-, und Stadtbahnbau (m/w/d) Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsseldorf Zum Job 
Landeshauptstadt Düsseldorf-Firmenlogo
Ingenieur*in / Architekt*in für den Bereich der Planung von Stadtbahnanlagen für das Amt für Brücken-, Tunnel- und Stadtbahnbau Landeshauptstadt Düsseldorf
Düsseldorf Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
DB Netz AG-Firmenlogo
Vergabemanager:in im Vertragsmanagement des Großprojekts Rhein-Ruhr-Express (RRX) (w/m/d) DB Netz AG
Köln, Dortmund, Duisburg Zum Job 
Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter*in Verkehrsanlagen Bauingenieur*in (m/w/d) Albtal-Verkehrs-Gesellschaft mbH
Karlsruhe Zum Job 
FC-Gruppe GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (M.Sc. / B.Sc.) als Geschäftsführer TGA (m/w/d) FC-Gruppe GmbH
Eschborn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur als Geschäftsbereichsleitung (w/m/d) Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
Osnabrück Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur / Architekt (w/m/d) als Leitung der Abteilung Hochbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Teamleiter*in Bauprojekte Elektrotechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
ISB Ingenieurgesellschaft für Sicherungstechnik und Bau mbH-Firmenlogo
Teamleiter (m/w/d) Technische Ausrüstung ISB Ingenieurgesellschaft für Sicherungstechnik und Bau mbH
Bautzen Zum Job 
Freiburger Stadtbau GmbH-Firmenlogo
Projektleiter / Bauherrenvertreter (m/w/d) Wohnungsbau Neubau / Modernisierung Freiburger Stadtbau GmbH
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Landesbetrieb Bau und Immobilien Hessen (LBIH)
Bad Nauheim, Gießen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Projektmanagement Straßenbau / Öffentliches Recht Die Autobahn GmbH des Bundes
Hohen Neuendorf bei Berlin Zum Job 
NKT Group GmbH-Firmenlogo
Junior Site Manager (m/w/d) NKT Group GmbH
Köln, Berlin Zum Job 
SPITZKE SE GVZ Berlin Süd-Firmenlogo
Bauingenieur als Arbeitsvorbereiter für Großprojekte / Ingenieurbau (m/w/d) SPITZKE SE GVZ Berlin Süd
Großbeeren Zum Job 

Über drehbare Weichen können sie auch in horizontale Schächte wechseln und so Gebäude miteinander verbinden oder Schächte wechseln. „Vergleichbar mit einem U-Bahn-System im Gebäude“, beschreibt Thyssenkrupp das neue System. „Wir haben die Konzepte des Transrapid und des Paternosters kombiniert“, sagt Andreas Schierenbeck, Vorstandsvorsitzender von Thyssenkrupp Elevator.

Mit Multi ganz hoch hinaus

Im Gegensatz zum seilgebundenen Aufzug unterliegt die neue Technologie keinerlei Beschränkungen in der Höhe. Die neue Technik ist speziell für den Einsatz in Wolkenkratzern gedacht. Sogar 1.000 Meter Höhe sollen damit in einem Rutsch zu schaffen sein. Und länger als eine halbe Minute soll niemand auf den Multi warten. Dafür hält er aber auch nicht auf jeder Etage. Nur alle 50 bis 100 m seien Stopps sinnvoll, erklärte der Hersteller. Dann heißt es umsteigen in konventionelle Aufzüge.

Eine Kabine des neuen Aufzugsystems Multi von Thyssenkrupp Elevator fährt im Testturm. 

Eine Kabine des neuen Aufzugsystems Multi von Thyssenkrupp Elevator fährt im Testturm. 

Quelle: Patrick Seeger/dpa

Bei einem Stromausfall soll ein vierstufiges Bremssystem die mit Batterien ausgestatteten Kabinen vor einem Absturz sichern. Zusätzlich sind mechanische Fangarme wie in herkömmlichen Personenaufzügen verbaut.  Acht Personen passen in die seillosen Kabinen.

Als ersten Kunden für den Aufzug der Zukunft präsentierte Thyssenkrupp den Immobilienentwickler OVG Real Estate, der unter anderem das faszinierende Bürohaus The Edge in Amsterdam baute, das wir auf ingenieur.de vorgestellt haben.

Weniger und kleinere Schächte

Seine Premiere wird der neue Aufzug im 140 Meter hohen Büroturm East Side Tower in Berlin haben. „Wir freuen uns, als Partner von Thyssenkrupp die ersten Multi-Aufzüge in unserem neuen Projekt, dem East Side Tower in Berlin, zu installieren“, sagte Real-Estate-Chef Coen van Oostrom. „Das Gebäude entsteht nahe der Mercedes-Benz-Arena und der Warschauer Straße und hat das Potenzial, ein neuer Orientierungspunkt der Berliner Skyline zu werden.“ 2020 soll das Hochhaus bezugsfertig sein. 

Das seillose Aufzugsystem Multi von Thyssenkrupp Elevator soll bis zu 1.000 m in einem Rutsch bewältigen können. 

Das seillose Aufzugsystem Multi von Thyssenkrupp Elevator soll bis zu 1.000 m in einem Rutsch bewältigen können. 

Quelle: Patrick Seeger/dpa

Dass das Aufzugsystem auch horizontal fahren kann, ist bemerkenswert. Doch das sind die weiteren Vorteile? Laut Hersteller können die Transportkapazitäten um bis zu 50 Prozent gesteigert und damit die Wartezeiten der Fahrgäste verkürzt werden. Gleichzeitig lassen sich die bei konventionellen Aufzugsystemen auftretenden Spitzen beim Energieverbrauch um bis zu 60 Prozent senken.

Und dann spart der Verzicht auf Seile ganz erheblich Platz. So benötigt die neue Technologie weniger und kleinere Schächte als konventionelle Systeme. Im Vergleich würde sich die Nutzfläche in Gebäuden um bis zu 25 Prozent erhöhen. Und das bedeutet zusätzliche Mieteinnahmen in nennenswertem Umfang.

Ihr Browser kann leider keine eingebetteten Frames anzeigen

„Wir sind davon überzeugt, dass Multi die Art und Weise, wie sich Menschen in ihrer gebauten Umwelt bewegen, wie sie leben und arbeiten, fundamental verändern wird“, sagt Thyssenkrupp-Chef Andreas Schierenbeck. „Er kann Wartezeiten deutlich verringern und sorgt für einen erheblichen Gewinn an Nutzfläche in Gebäuden. Multi ist der Schlüssel zum Umbruch in der Aufzugsindustrie.“

Ein Beitrag von:

  • Martina Kefer

    Diplom-Medienpädagogin und Ausbildung zur Journalistin beim Bonner General-Anzeiger

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.