Studie der ING-Diba 05.05.2015, 12:23 Uhr

Roboter könnten 18 Millionen Deutsche arbeitslos machen

Es ist ein düsteres Bild des deutschen Arbeitsmarktes: Roboter und Software könnten in den nächsten Jahrzehnten 18 Millionen Arbeitnehmer ersetzen. Zu diesem Ergebnis kommen Volkswirte der Bank ING-Diba. 

Produktion des Opel Adam durch Roboter im Werk Eisenach: Autohersteller gehören beim Einsatz vernetzter Industrieroboter zu den Pionieren.

Produktion des Opel Adam durch Roboter im Werk Eisenach: Autohersteller gehören beim Einsatz vernetzter Industrieroboter zu den Pionieren.

Foto: Opel

Langfristig könnte die schnelle Technologisierung 59 Prozent der Arbeitsplätze in Deutschland gefährden: Von den 30,9 Millionen Beschäftigten, die die Studie der ING-Diba berücksichtigt hat, würden rund 18 Millionen durch Maschinen und Software ersetzt. „Der Übergang hat schon begonnen“, sagt Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der Bank ING-Diba und Co-Autor der Studie, in einem Bericht der Welt. „Schon jetzt sind einige Industriebereiche vollvernetzt und werden fast vollständig von Robotern geführt.“

Software gefährdet 1,9 Millionen Bürokräfte

Besonders bedroht sind Sach- und Verwaltungsarbeiter: Sie sehen sich laut Studie einer 86-prozentigen Wahrscheinlichkeit gegenüber, zukünftig durch Software oder Roboter ersetzt zu werden. 1,9 Millionen Büro- und Sekretariatskräfte könnten ihre Jobs verlieren. Von 340.000 Fachkräften in der Buchhaltung könnten nur 10.000 den Maschinenvormarsch überstehen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Mechaniker / Mechatroniker Sondermaschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektmanager für internationale Projekte (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
Satteldorf Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur Maschinenbau (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler - Frontend (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
STERIS-Firmenlogo
Lead Talent Acquisition Partner STERIS
keine Angabe Zum Job 
E+E Elektronik-Firmenlogo
Vertriebsingenieur (m/w/d) im Außendienst E+E Elektronik
Vertriebsgebiet Neue Bundesländer Zum Job 
Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH-Firmenlogo
Projektierer (m/w/d) Harro Höfliger Verpackungsmaschinen GmbH
verschiedene Standorte Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Chemieingenieur / Verfahrensingenieur (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel (Schweiz) Zum Job 
scanware electronic GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter (m/w/d) im technischer Vertriebsinnendienst scanware electronic GmbH
Bickenbach Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* in der Instandsetzung und Entwicklung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
TTP Holding GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur Pharmatechnik (m/w/d) 80% - 100% TTP Holding GmbH
Basel, Visp (Schweiz) Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Fresh Graduate - Electrical Engineer (m/f/d) Dow
Schkopau Zum Job 
TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH-Firmenlogo
Sachverständiger für Brand- und Explosionsschutz (m/w/d) TÜV Technische Überwachung Hessen GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Dow-Firmenlogo
Campus Internship - Process Engineering (Chemie-/Verfahrenstechnik) Dow
Prognost Systems GmbH-Firmenlogo
Elektroingenieur / Maschinenbauingenieur / Techniker (m/w/d) (Elektroniker, Elektrotechniker o. ä.) Prognost Systems GmbH
Dow-Firmenlogo
Jump-start Your Engineering Career at Dow - Talent Pool Dow
Schkopau Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in als Expertin oder Experte Kreuzungsprojekte und Qualitätsmanagement (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur (w/m/d) Vertragsmanagement Bauwerksprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleiter (w/m/d) im Projektteam Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
RS Ingenieure GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur als Tragwerksplaner (m/w/d) RS Ingenieure GmbH & Co. KG

Kaum besser geht es Hilfskräften in Lagern und bei Postdiensten (1,5 Millionen Arbeitslose), im Einzelhandel (1,2 Millionen) und in der Reinigung (1,2 Millionen). Bei Mechanikern, Fahrzeugführern und Maschinenbedienern könnten mehr als zwei Drittel der Stellen wegfallen.

Einziger Lichtblick in diesem Gewitterszenario: Die Autoren gehen davon aus, dass es noch viele Jahre dauern wird, bis Roboter günstig und klug genug sind, um komplexe Aufgaben tatsächlich zu übernehmen.

Service-Roboter auf der Hannover Messe: Würden Menschen dieser Blechbüchse am Postschalter vertrauen? Laut Studie laufen besonders Hilfskräfte in Lagern, bei Postdiensten, im Einzelhandel und in der Reinigung Gefahr, durch Roboter und Software ersetzt zu werden.

Service-Roboter auf der Hannover Messe: Würden Menschen dieser Blechbüchse am Postschalter vertrauen? Laut Studie laufen besonders Hilfskräfte in Lagern, bei Postdiensten, im Einzelhandel und in der Reinigung Gefahr, durch Roboter und Software ersetzt zu werden.

Quelle: Friso Gentsch/dpa

Und was passiert mit den Menschen, die bei der Technologisierung auf der Strecke bleiben? Dass sie alle wieder einen neuen Job finden, glauben die Ökonomen der ING-Diba nicht. „Die Erfahrungen mit früheren technologischen Veränderungen zeigen, dass es unrealistisch ist, darauf zu hoffen, dass Arbeitskräfte, die durch Roboter freigesetzt werden, einfach in anderen Bereichen eingesetzt werden können“, sagt Brzeski. „Dieser Wandel wird Gewinner kennen, aber leider auch Verlierer.“

Expertenwissen schützt vor Arbeitsplatzverlust durch Roboter

Doch nicht überall werden Roboter den Menschen ersetzen können. Generell scheint zu gelten: Je mehr Expertenwissen sich der Mensch aneignet und je mehr er mit anderen Menschen interagiert, desto sicherer ist der Job. Von 241.500 Ärzten in Deutschland sind beispielsweise nur 3100 Angestellte von der Technologisierung bedroht. Auf ähnlich dickem Eis stehen forschende Chemiker und Physiker. Nur 2800 von 46.100 Jobs könnten laut Studie in Zukunft Maschinen übernehmen.

Die Volkswirte der ING-Diba stützten sich bei ihrer Untersuchung auf eine Studie aus dem Jahr 2013. In „The Future of Employment“ untersuchten die Wissenschaftler Carl Frey und Michael Osborne, wie stark der US-amerikanische Arbeitsmarkt von der Technologisierung betroffen ist. Sie gehen davon aus, dass 47 Prozent der Arbeitsplätze gefährdet sind. Die deutschen Volkswirte übertrugen die Ergebnisse dann auf den deutschen Arbeitsmarkt. Das taten auch finnische und niederländische Kollegen.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.