Strategiewechsel unter Cook 24.04.2014, 12:54 Uhr

Apple macht erstmals die ganze Welt zum Produkttester

Menschen auf der ganzen Welt dürfen die aktuelle Betaversion 10.9.3 des Apple Betriebssystems OS X umsonst herunterladen und testen. Sie müssen sich allerdings schriftlich zur Verschwiegenheit verpflichten. Apple-Chef Tim Cook will durch diesen Strategiewechsel weg von der Geheimniskrämerei schneller auf Fehlerquellen zu stoßen.  

Apple-Chef Tim Cook ändert die Strategie des Konzerns. Erstmals darf die ganze Welt schon vor Veröffentlichung die Betaversion des Betriebssystems OS X 10.9.3 kostenlos herunterladen und testen. 

Apple-Chef Tim Cook ändert die Strategie des Konzerns. Erstmals darf die ganze Welt schon vor Veröffentlichung die Betaversion des Betriebssystems OS X 10.9.3 kostenlos herunterladen und testen. 

Foto: Apple

Apple-Gründer Steve Jobs hatte zu seinen Lebzeiten neue Produkte wie einen Schatz gehütet. Die Geheimhaltungspflicht für Mitarbeiter galt sogar gegenüber ihren Angehörigen. Durchs Internet geisterten vor Produktstarts höchstens Gerüchte und Mockups. Doch jetzt ändert Jobs Nachfolger Tim Cook die Strategie des Konzerns – zumindest bei der neuen Betaversion des Betriebssystems OS X Mavericks.

Betaversion von OS X 10.9.3 steht frei verfügbar im Internet

Die neue Strategie sieht wie folgt aus: Jedermann kann die aktuelle Betaversion 10.9.3 von OS X herunterladen und testen. Bisher gab es solche Optionen nur für Interessenten, die sich gegen eine Jahresgebühr von 99 Dollar als Entwickler registrieren ließen – und für von Apple handverlesene Produkttester.

Seit Version 10.9 läuft das Apple Betriebssystem unter dem Namen Mavericks. Zum Test der aktuellen Betaversion 10.9.3 ist jetzt die ganze Welt eingeladen. 

Seit Version 10.9 läuft das Apple Betriebssystem unter dem Namen Mavericks. Zum Test der aktuellen Betaversion 10.9.3 ist jetzt die ganze Welt eingeladen. 

Quelle: Apple

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Das ist durchaus eine kluge Entscheidung, denn mit der Anzahl der Produkttester steigt auch die Wahrscheinlichkeit, dass Fehler oder andere Unzulänglichkeiten noch vor dem Marktstart gefunden und beseitigt werden können und so letztlich ein besseres Produkt ausgeliefert werden kann. Microsoft und Google machen das übrigens genauso. Die fertige Version wird Apple vermutlich auf der Entwicklerkonferenz in San Francisco im Juni vorstellen.

Apple verpflichtet Teilnehmer des Beta-Tests zur Verschwiegenheit

Es gibt allerdings eine Geheimhaltungsklausel, der sich die Beta-Tester unterwerfen müssen. Wer an dem Beta-Programm von OS X teilnimmt, darf darüber weder schreiben noch Screenshots veröffentlichen. „Blogge nicht, poste keine Screenshots, twittere oder veröffentliche keine Informationen über die Vorveröffentlichung der Apple-Software“, steht dazu im Vertrag. Damit behält sich Apple das Recht vor, im Zweifelsfall gegen Teilnehmer des Beta-Programms vorgehen zu können, die gegen die Geheimhaltung verstoßen.

Wer an dem öffentlichen Betatest teilnehmen möchte, sollte aber vorsichtig sein. Ein Backup des eigenen Systems vor dem Aufspielen jeder Betaversion ist eigentlich unverzichtbar, wenn man keine unangenehmen Überraschungen erleben möchte – Vorabversionen von Betriebssystemen stecken auch bei Apple oft noch voll mit Sicherheitslücken und Programm- und Darstellungsfehlern.

Ein Beitrag von:

  • Klaus Ahrens

    Klaus Ahrens fühlt sich im Bereich Techniknews Zuhause. Vor allem die Bereiche Programmierung, Wissenschaft und Technik begeistern ihn.

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