Auf den Punkt gebracht: Stundengenau das Wetter im Blick
Mobile Wetter-Applikationen kranken bisher daran, dass sie meist nicht die ganz richtigen Wetterprognosen geben. Denn sie sind statisch an bestimmte Orte gebunden. METEOplus, die Wetter-App des privaten Instituts für Wetter- und Klimakommunikation GmbH (IWK) will das ändern.
Spannende Frage, wie wird das Wetter. Die große Bergtour steht an, es soll auf knapp 3000 Meter gehen. Es ist vier Uhr am Morgen, noch ist es dunkel. Dann sind solide Informationen über die Wetterentwicklung im Tagesverlauf unter Umständen sogar überlebenswichtig. Gut, dass es Smartphones gibt, damit hat man das Wetter über eine mobile Wetter-App schließlich immer dabei. Denkste! Denn bisher sind wirklich ortsbezogene und stundengenaue Wetterinformation über eine App auf das Smartphone nicht existent. Sie gleichen eher einem Stochern im Nebel. Denn sie beziehen sich auf Orte, die im schlimmsten Fall ziemlich weit weg, also zu weit weg, sind. METEOplus, eine vom Hamburger IWK entwickelte Applikation für Handys und Tablets von Apple soll den Nebel jetzt lichten. Eine Weltneuheit, verkündet das IWK selbstbewusst.
Zehn Tage Prognose im Voraus im Stundentakt
Die neue App startet mit Wetterprognosen im Minutentakt, und zwar am Ort des Geschehens zur aktuellen Ortszeit. Eine Landkarte oder eine Suchfunktion auf Straßenniveau bietet dann stundengenaue Prognosen der Wetterentwicklung für die nächsten zehn Tage. Mit dem Finger verschiebt der Nutzer die Karte entlang seiner Route und nimmt seine punktgenaue Wetterprognose so einfach mit. Und hier wird es für Bergwanderer interessant. Man wandert mit dem Finger seine Tour ab und weiß über die Wetterentwicklung im Tagesverlauf Bescheid. „So kann man zu Beginn der Wanderung im Tal schon sehen, wie das Wetter bei der Bergwanderung sein wird, sagt IWK-Geschäftsführer Frank Böttcher.
Die Wetterfrösche vom IWK haben ihr Prognosemodell Cormoran in den letzten 18 Monaten ziemlich aufgemöbelt. Jede Abfrage auf das System durchläuft eine ganze Kaskade inhaltlich und regional unterschiedlicher Datenquellen. Cormoran greift in Echtzeit auf die globalen Wettermodelle staatlicher Dienste zurück, nutzt umfassende statistische Verfahren zur Prognoseverbesserung und im Institut gerechnete hochaufgelöste Regionalmodelle und Oberflächenstrukturen. So kommen Wald, Wiese, Gebäude, Wasser und Berge in die Prognose. Dazu nutzt der Cormoran noch Radardaten, Satellitendaten und die normalen aktuellen Wettermeldungen. „Mit Cormoran haben wir ein Modell, das die Prognosen vor allem im Kurzfristbereich erheblich verbessert“, meint Böttcher.
Geoposition des Nutzers als Basis der ortsbezogenen Prognose
Der Anspruch der METEOplus-Anbieter ist ziemlich hoch. Sie wollen mit ihrer Wetter-App eine landkartenbasierte Wetterprognose für wirklich jeden Punkt auf der Erde liefern. Egal auf welcher Berghöhe man sich befindet, oder auch auf See, wo es ja keine Ortsnamen gibt, auf die man sich beziehen kann. Die Hamburger Wetter-Tüftler garantieren eine Prognose für wirklich jeden Ort auf der Erde. Basis für die Vorhersage ist daher eben nicht irgendeine Wetterstation, die sich in der Nähe des Ortes befindet, den der Nutzer eingibt. METEOplus erfragt anonym die aktuelle Geoposition des Nutzers und gibt ihm dann stundengenau für exakt diese Geoposition die Wetterprognose. Bis zu zehn Tagen im Voraus.
Nette Zusatzinformationen gibt das Tool obendrauf: Es informiert den Nutzer über die gefühlte Temperatur am jeweiligen Aufenthaltsort, was auf langen Bergtouren schon mal ordentlich für Gesprächsstoff sorgt. Dazu kennt es die Luftfeuchtigkeit, informiert über Windböen und hat auch noch die Sonnenauf- und Untergangszeiten im Angebot.
Doch das Tool kann noch mehr. Es warnt auf Wunsch selbstständig vor Niederschlag, und es zeigt einem die Zeit an, die einem bis zum nächsten Regen noch bleibt. Bei Bergwanderungen, mit der ständigen Gefahr plötzlich aufkommender Starkregen, Unwetter oder Gewitter, ist so ein Tool ein sehr nützlicher Begleiter. Der ganze Service rund um die punktgenaue Wetterprognose kostet 2,69 Euro, eine kostenlose Version gibt die Wetterprognose nur für die nächsten zwei Tage an und man muss Werbung ertragen. Die Macher haben mit ihrer Applikation noch viel vor: „Unser Ziel ist es, die Temperaturen auf 1 Grad genau zu treffen und das Wetter exakt zu prognostizieren. Das Wetter können wir nicht besser machen, aber die Prognosen.“Der Cormoran ist wirklich nah dran am Nutzer. Ist man orientierungslos, erlaubt die Suchfunktion das Finden von Straßen. Und, nur eine Kleinigkeit zwar, aber dennoch sehr hilfreich: Die Menüanordnung ist vom Rechts- auf den Linkshänder umschaltbar. Das erleichtert die Navigation in der Landkarte enorm und kann für Überraschungen sorgen. Denn die Wetter-App aus Hamburg kennt nicht nur auf der ganzen Welt die Temperaturen in der Luft, sondern auch im nassen Element. Bewegt sich der Nutzer mit dem Finger auf der Karte vom Strand ins Wasser, so zeigt ihm der kluge Wettervogel sogar die aktuelle Wassertemperatur. Die zeigt derzeit im Februar eigentlich nur eines an: Bitte nicht hineingehen, es ist viel zu kalt!
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