Aus langweiligen schwarz-weißen Strichen werden bunte Bilder
Jeder kennt sie: Die langweiligen kleinen, schwarz-weißen QR-Codes, mit denen der schnelle Besuch einer speziellen Website angeregt werden soll. Vielfach kommt es gar nicht so weit, weil die meisten dieser unauffälligen Codes einfach übersehen werden. Nun bietet ein israelisches Unternehmen mit chinesischer finanzieller Hilfe eine attraktive Lösung: QR-Codes können auch knallbunt sein – sogar Fotos lassen sich mit ihnen wiedergeben.
Während es im Netz meist einiger Minuten bedarf, um zu einem interessanten Produkt die richtige Website zu finden, ermöglichen QR-Codes das auf einen Schlag: kurz den Code ablichten und schon öffnet sich die richtige Website. Per Smartphone geht das schnell und einfach. Richtig Spaß macht es aber erst, wenn nicht mickrige kleine schwarze Punkte auf weißem Grund den QR-Code bilden sondern beispielsweise eine hübsche Handtasche, ein rassiges Pferd oder eine Champagner-Flasche auf die Internetseite locken.
Private Anwender können QR-Codes selbst gestalten
Das israelische Unternehmen Visualead in Tel Aviv beschäftigt sich seit mehreren Jahren mit der Umsetzung von farbigen Bildern in gute QR-Codes. Dass es schließlich funktioniert geht auf den Einstieg des chinesischen Internet-Konzerns Alibaba zurück. Die Chinesen haben sich dazu gleich am Kapital von Visualead beteiligt.
Dabei hat Alibaba aber nicht nur Unternehmen im Visier, sondern auch Privatpersonen. Die Rechnung scheint aufzugehen. Im Land des Lächelns wird die neue Technik schon auf ganz andere Art als in Europa und den USA genutzt: In China liegt der Reiz für viele junge Menschen darin, mit dem bunten QR-Code auf sich selbst aufmerksam zu machen. Wer die richtige Software erwirbt, kann schnell und einfach selbst QR-Codes gestalten – beispielsweise Bluse oder Hemd mit dem eigenen QR-Code bedrucken.
Es geht darum, sich aus der Masse hervorzuheben. Angesichts riesiger Menschenmengen in China ist das individuelle Interesse an der Differenzierung zu den Mitmenschen dort besonders groß. Zu den dabei beliebten persönlichen, individuellen Werbeaussagen zählt in China, dass der Träger oder die Trägerin des codierten Kleidungsstückes mitteilt, keinerlei Drogen zu nehmen.
Umgesetzt wird mittels spezieller Software
Das Umsetzungsverfahren von Visualead geht von einer einfachen JPEG-Darstellung des Motivs aus. Das kann eine Zeichnung sein, genauso aber auch ein Photo. Natürlich müssen bei der Produktion die verbindlichen QR-Normen eingehalten werden. Dabei hat Visualead aber eine Technik entwickelt, die dafür sorgt, dass das ursprüngliche bunte Motiv so weit wie irgend möglich erhalten bleibt. All das ist inzwischen soweit ausgereift, dass zum Beispiel das chinesische Unternehmen Renren, das ein Facebook-ähnliches Geschäft betreibt, fast ausschließlich mit Fotos als bunten QR-Codes arbeitet.
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