UVD Roboter unterstützt Krankenhauspersonal 20.03.2020, 10:11 Uhr

Desinfektionsroboter eliminiert Coronavirus mit UV-C-Licht

Blue Ocean Robotics hat Krankenhauserregern mit dem “UVD Robot” den Kampf angesagt. Er fährt autonom durch Krankenhäuser und erledigt Keime dank UV-C-Licht. Eingesetzt wird die dänische Entwicklung nun im Zuge des Coronavirus – vor allem in chinesischen Krankenhäusern.

Der UVD-Roboter fährt autonom und eliminiert Keime in Krankenhäusern. 
Foto: Blue Ocean Robotics

Der UVD-Roboter fährt autonom und eliminiert Keime in Krankenhäusern.

Foto: Blue Ocean Robotics

Wie lässt sich die Verbreitung des Coronavirus weiter eindämmen? Diese Frage beschäftigt aktuell die ganze Welt. Chinesische Krankenhäuser setzen jetzt auf Desinfektionsroboter.

Die Entwicklung des dänischen Unternehmens UVD Roboter haben wir bereits Mitte 2019 vorgestellt. In der aktuellen Situation erlebt der desinfizierende Roboter seine wichtigste Stunde. Chinesische Krankenhäuser setzen die dänische Erfindung in ihren Krankenhäusern ein, um die Ansteckungsgefahr durch das Virus Covid-19 zu minimieren. 

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Der Roboter kann mit ultraviolettem Licht Viren und Bakterien autonom desinfizieren und abtöten. Dieser Bereich der Ultraviolettstrahlung konzentriert sich auf die Wellenlängen 280-100 Nanometer und ist für das menschliche Auge nicht sichtbar. Das Ziel: Die Ausbreitung von Coronaviren wirksam eindämmen und das Krankenhauspersonal schützen. Die chinesische Firma Sunay Healthcare Supply setzt die dänischen Roboter bereits in allen Provinzen ein. 

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„Mit dieser Vereinbarung werden nun mehr als 2.000 Krankenhäuser die Möglichkeit haben, eine effektive Desinfektion zu gewährleisten und sowohl ihre Patienten als auch ihr Personal zu schützen“, sagt Su Yan, CEO von Sunay Healthcare Supply. 

Die UVD Robots sind nicht nur in Asien, sondern auch in Europa und in den Vereinigten Staaten im Einsatz. Konzentriertes UV-C-Licht wird beim Fahren des Roboters abgegeben; eine keimtötende Wirkung entsteht. Praktisch alle in der Luft befindlichen Viren und Bakterien auf den Oberflächen eines Raumes können so entfernt werden.

Warum das so wichtig ist, zeigt unser folgender Beitrag. Coronaviren bleiben nämlich auf Edelstahl und Kunststoff lange anstecken. Mehr erfahren

Desinfektionsrate liegt bei 99,9 %

Auf seiner Jagd nach Krankenhauserregern beseitigt er Bakterien und schädliche Mikroorganismen. Die Desinfektionsrate des dänischen Roboters liegt bei 99,99 %, so der Hersteller. Für diese Leistung hat Blue Ocean Robotics den internationalen Innovations- und Entrepreneur-Award in Robotik und Automation (Iera) gewonnen. Die Auszeichnung würdigt die Entwicklung eines Roboters, die das Risiko für Patienten, Personal und Besucher reduziert, sich mit einem gefährlichen Erreger zu infizieren.

Grenzenloses Potenzial von Robotern im Gesundheitswesen

Krankenhausinfektionen verursachen extreme Kosten im Gesundheitswesen. Pro Jahr muss die Europäische Union allein 7 Milliarden Euro aufgrund von Infektionen mit Keimen bereitstellen. Die Infektionsquellen sind dabei insbesondere andere Patienten, Mitarbeiter und Geräte im Krankenhaus. Vor allem auf manuell schlecht erreichbaren Geräteoberflächen kann ein Roboter oder Greifarm Pflegekräfte bei der Hygiene unterstützen. Der ausgezeichnete UVD-Roboter fährt autonom durch die Räume und positioniert sich selbstständig in seiner Umgebung. Für diese Funktion ist ein Laserscanner im Roboter installiert, der sowohl die Maße des Raumes als auch dort befindliche Gegenstände erfassen kann.

Der Roboter behandelt daraufhin die Oberflächen in einer Krankenstation mit Licht aus mehreren Winkeln und aus nächster Nähe. Das Gerät desinfiziert jegliche Kontaktflächen von Gegenständen und lässt prädestinierten Infektionsquellen keine Chance mehr. Der Einsatz des UVD-Roboters ist auf geschlossene Räume beschränkt.

Die Technologie hinter dem UVD-Roboter kann auch auf andere Bereiche ausgeweitet werden und zum Beispiel in Hotel- und Gastronomie, Bauwesen und Landwirtschaft Einsatz finden. „Der UV-Desinfektionsroboter von Blue Ocean Robotics zeigt, was für ein nahezu grenzenloses Potenzial die Robotik beim Einsatz in neuen Umgebungen hat“, sagt Arturo Baroncelli. Der ehemalige Präsident der International Federation of Robotics, die den Iera-Award mitverleiht, gibt weiter an: „Die Kombination von “klassischen” mechatronischen Disziplinen – typisch für die Robotik – mit dem Know-how von Medizin und Pharmazie ist ein fantastischer Beweis auf diesem Weg des Fortschritts. Die IFR freut sich, diesen virtuellen Trend anzuerkennen und zu unterstützen.“

Eine alternative Möglichkeit ist der Einsatz von antimikrobiellen Oberflächen. Nanomaterialien eignen sich aufgrund ihrer spezifischen Eigenschaften zur Beschichtung dieser äußeren Flächen. Dank der Nanotechnologie lassen sich für Reinigungskräfte schwer zugängliche Oberflächen wie Ritzen mit einem weiteren Hygieneschutz versehen. Keime, die sich dort festsetzen wollen, würden durch die antimikrobielle Oberfläche abgewiesen. Lesen Sie auch hier, wie Nanotechnologie Krankenhausinfektionen bekämpft.

Safety first: UVD-Roboter verfügt über Sicherheitsmerkmale

Damit das UV-C-Licht keine Einwirkung auf den Menschen hat, wurde der smarte Roboter mit diversen Sicherheitsmerkmalen ausgestattet. Das UV-C-Licht schaltet sich beispielsweise automatisch aus, sobald eine Person den Raum betritt. Die Arbeit des Roboters setzt wieder ein, wenn die betroffene Raumfläche leer ist. Zur digitalen Unterstützung wird ein Tablet mit Bewegungssensor an der Tür des Patientenzimmers angebracht. Das Tablet ist mit dem Roboter vernetzt und übermittelt ein Signal, sofern sich noch Personen in einem Raum aufhalten oder das Zimmer betreten. Daraufhin endet die Behandlung des Roboters unmittelbar.

Erste Interessenten an der Technologie kommen aus dem Mittleren Osten und Asien. Sorgfältige Desinfektionen kann das UV-C-Gerät auch in Anlagen in der Lebensmittelproduktion oder in einem Labor ausführen.

Der Iera-Award ist eine der weltweit renommiertesten Auszeichnungen in der Robotik. Er würdigt die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Industrie bei der Herstellung von Robotern und wird gemeinsam von der International Federation of Robotics (IFR) und der IEEE Robotics and Automation Society (IEEE/RAS), der weltweit größten technischen Fachorganisation, vergeben.

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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