Bitcoin: Absturz oder Aufstieg – was ist jetzt wahrscheinlicher?
Bitcoin verharrt im Niemandsland: Die Kryptowährung Nummer 1 tradet unter einem kritischen Niveau, konnte seit geraumer Zeit keine nennenswerte Dynamik entwickeln. Zahlreiche Analysten haben nun ihre Prognosen für Bitcoin aktualisiert. Was erwartet Krypto-Anleger in den nächsten Wochen und Monaten?
Die meisten hatten einen Sprint erwartet, nun tritt Bitcoin auf der Stelle. Seit rund einer Woche scheitert die Leitwährung an einem Ausbruch: BTC bewegt sich innerhalb einer engen Spanne, tradet zwischen 59.840 Dollar und lokalen Tiefstständen bei 55.738 Dollar.
Eine reine Seitwärtsbewegung – ohne klaren Trend. Aktuell (Zeitpunkt dieses Artikels) notiert Bitcoin nach einem leichten Verlust innerhalb der letzten 24 Stunden bei 57.295 Dollar. Experten sind sich einig: Der Kurs muss über 60.000 Dollar schließen, um einen Bull-Run anzukurbeln.
Blockchain-Forscher warnen vor weiteren Verlusten
Wie schnell das nun gelingt, ist fraglich. Insbesondere aufgrund des intensiven Rückgangs am vergangenen Montag: Da versuchte sich das digitale Asset erneut an einem Run über den Widerstand bei $60k, wurde aber brutal abgelehnt – und zog sich infolge von 58.906 Dollar auf 55.783 Dollar zurück.
Ein Minus von mehr als 5% innerhalb weniger Stunden, von dem sich der Coin bislang nicht erholen konnte. Das hat sich auch auf die Anlegerstimmung ausgewirkt. Der sogenannte „Crypto Fear & Greed Index“, ein Indikator, der das Sentiment in der Branche misst, zeigt: Die meisten Investoren sind derzeit sorgevoll, rechnen mit weiteren Verlusten. Auch Blockchain-Datenanbieter Glassnode warnt vor einem potenziell bearishen Indikator. Demnach weisen 15% des gesamten Bitcoin-Angebots im Moment eine On-Chain-Kostenbasis von mehr als 57.000 Dollar auf. Anders formuliert: Viele Investoren befinden sich im Minus.
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Das hat den Forschern zufolge in der Vergangenheit ausgereicht, um einen „reflexartigen Abwärtstrend auszulösen“, falls der Preis nicht in der Lage ist, innerhalb eines angemessenen Zeitrahmens höhere Niveaus zu erreichen. Steht Bitcoin also vor einem erneuten Absturz? Wie wahrscheinlich ist das? Ursprünglich hatten Analysten bei Bitcoin mit sechsstelligen Preisen bis Jahresende gerechnet. Für mindestens 100.000 Dollar sollte Bitcoin an Weihnachten traden, so die Einschätzung mehrerer Chart-Experten. Dafür fehlt nun höchstwahrscheinlich die Zeit. Aktualisierte Prognosen rechnen zwar nach wie vor mit Bitcoin-Preisen jenseits $100k – allerdings später als bislang gedacht.
Bitcoin: „Es gibt keinen Grund zur Panik“
Eine entsprechende Einschätzung teilt gegenwärtig beispielsweise der beliebte Krypto-Stratege Adrian Zduńczyk alias „CRYPTO₿IRB“. „Der Tages-Chart hat zwar besser ausgesehen, aber es gibt keinen Grund zur Panik. Es handelt sich immer noch um eine Art Seitwärtsbewegung und nicht um einen tatsächlichen Abwärtstrend“, relativiert der Krypto-Unternehmer. Dem Kursverlauf fehle eindeutig ein tieferes Hoch im Bereich zwischen 62.000 und 63.000 Dollar.
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Ein Pullback nach oben in diese Region sei deshalb der nächste logische Schritt in den nächsten Tagen oder Wochen. Dem Branchenbeobachter nach müsse Bitcoin lediglich auf Tages- oder Wochenbasis einen Abschluss über 66.222 oder 69.000 Dollar erreichen, um sich für einen Push über 70k, 80k und 90k zu positionieren. Zduńczyk ergänzt: Auch ein erneutes Aufsuchen der Region zwischen 50.000 und 53.000 Dollar ist möglich, ohne den Aufwärtstrend zu beschädigen.
„Das langfristige Narrativ, dass BTC/USD in den nächsten Wochen die 100k-Marke überschreiten wird, hat sich bei mir nicht geändert.“
Der technische Analyst ist mit seinem optimistischen Fazit nicht alleine, im Gegenteil: Zahlreiche Trader und Branchenbeobachter äußern sich ähnlich. Der Tenor: Bitcoin wird neue Rekordpreise erreichen – aber erst 2022.
Der sonst eher für seine sehr konservativ-bearishen Prognosen bekannte Profi-Trader Tone Vays beispielsweise kommentiert in einer aktuellen Video-Analyse: „Obwohl ich es immer noch gerne sähe, wenn Bitcoin bis zum Ende des Jahres die 100.000-Dollar-Marke durchbrechen würde, ist das im Moment eher unwahrscheinlich. Aber Q1 2022 ist für den Durchbruch der $100.000-Marke durchaus angemessen.“ Und Trader-Kollege Michaël van de Poppe (@CryptoMichNL auf Twitter) ergänzt: „2022 wird ein großartiges Jahr werden.“
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