Bitcoin: Grabesstimmung an den Krypto-Märkten! Wie geht es jetzt weiter?
Nach dem Horror-Crash vom Wochenende wirkt Bitcoin immer noch schwach. Mit welcher Entwicklung rechnen Analysten jetzt?
Bitcoin und die Krypto-Märkte beginnen den Dezember mit extremer Volatilität. Rund 7.000 Dollar musste die Kryptowährung Nummer 1 im jüngsten Horror-Crash einbüßen. Zwischenzeitlich ist BTC zwar wieder leicht gestiegen – die Leitwährung wirkt aber immer noch schwach. Analysten halten kurzfristig weitere Verluste für möglich. Ein positives Signal sendet derweil ausgerechnet ein Vertreter der „alten“ Finanzwelt: Kreditkarten-Gigant Visa.
„Stimmung wie auf einer Beerdigung“
Quo vadis, Bitcoin? Am Wochenende sah sich die Kryptowährung dem heftigsten Absturz seit Wochen gegenüber (Daten von Coinmarketcap.com): Binnen 40 Minuten fiel das Asset von 52.163 Dollar auf 45.032 Dollar – ein Minus von mehr als 13%, Panik auf den Märkten. Zwar gelang umgehend die Erholung, allerdings nur minimal. Seitdem tradet BTC in einer engen Spanne zwischen 48.000 Dollar und 51.900 Dollar, aktuell bei 49.670 Dollar.
Der nächste Widerstand auf dem Weg nach oben liegt bei $53k – diesen Bereich gilt es jetzt zu durchbrechen, dann zu halten. Anleger sind im wahrsten Sinne des Wortes angst und bange, ob das gelingen kann. Zwar kommt es in Bullen-Märkten häufig zu heftigen Abstürzen und Kurs-Rücksetzern. Im 2017er-Run beispielsweise sah sich Bitcoin fünf Korrekturen gegenüber – jede in Höhe von mehr als 30%. Der Kurs konnte sich kurz danach stets erholen.
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Dennoch entfaltet jeder neue Rückgang eine enorme Wirkung auf die Märkte, genauer: die Anlegerstimmung. Die befindet sich aktuell im Keller, wie der „Crypto Fear & Greed Index“ verdeutlicht. Das Portal analysiert verschiedene Quellen (etwa Social Media, Google-Trends), bringt anschließend das Investoren-Sentiment in einer Zahl zum Ausdruck. 0 steht für den Höchstwert bei Angst, 100 hingegen signalisiert extreme Gier. Gegenwärtig befindet sich der Index auf 28 – „Angst“. „Seit dem Absturz im Mai war die Angst nicht mehr so ausgeprägt. Die Stimmung ist buchstäblich mit einer Beerdigung vergleichbar“, kommentiert Profi-Trader Michaël van de Poppe.
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The fear hasn’t been so low since May’s crash.
The sentiment is literally comparable to a funeral.
I like it.
— Michaël van de Poppe (@CryptoMichNL) December 5, 2021
Doch was bedeutet das für BTC? Welches Worst-Case-Szenario ist zu erwarten? Wie tief könnte Bitcoin sinken, wenn es ihm nicht gelingt, sich über 53.000 Dollar zu etablieren? „Ich denke, 42.000 Dollar sollte halten, das sollte der Tiefpunkt dieser Bewegung sein“, schätzt der populäre Krypto-Unternehmer Mike Novogratz. Er wäre „überrascht“, wenn Bitcoin unter 40.000 Dollar fällt, so der Amerikaner. Von 52.000 auf 42.000 – das entspricht einer Korrektur von etwas mehr als 19%. Für Bull-Run-Verhältnisse also immer noch harmlos.
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Visa startet Krypto-Offensive
Dass es sich tatsächlich nur um kurzfristigen Schmerz auf den Krypto-Märkten handeln könnte, das legt nun auch ein Vorstoß des Kreditkarten-Giganten Visa nahe. Der hat gerade einen Beratungsdienst für Kryptowährungen gestartet, möchte damit deren Verbreitung ankurbeln. Gelingen soll das, indem der „Crypto Advisory Service“ Kunden und Partner bei ihren Krypto-Absichten unterstützt. Auch an Zentralbanken richtet sich das Angebot.
„Wir haben im letzten Jahr eine wesentliche Veränderung in der Denkweise unserer Kunden festgestellt, vom Wunsch, Kryptowährungen zu erforschen und damit zu experimentieren, hin zum Aufbau einer Strategie und einer Produkt-Roadmap“, erläutert Claudio Di Nella, Head of Consulting & Analytics bei Visa Europe.
Eine Umfrage des Konzerns unter 6.430 Teilnehmern in Argentinien, Australien, Brasilien, Deutschland, Hongkong (SAR), Südafrika, den USA und dem Vereinigten Königreich zeigt zudem: Fast jeder dritte Befragte besitzt oder nutzt bereits Kryptowährungen.
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Zwei Drittel der Krypto-Besitzer äußern sogar, in den nächsten 12 Monaten einen größeren Anteil ihres Vermögens in Kryptowährungen investieren zu wollen. 40% dieser Gruppe geben außerdem an, in den nächsten 12 Monaten „wahrscheinlich oder sehr wahrscheinlich“ zu einem Kreditinstitut zu wechseln, das kryptobezogene Produkte anbietet. Antony Cahill, stellvertretender Visa-CEO für Europa, sieht nun die Banken unter Zugzwang: „Da die Verbraucher ihre Herangehensweise an Investitionen, ihre Bankgeschäfte und ihre Ansichten über die Zukunft des Geldes ändern, wird jedes Finanzinstitut eine Krypto-Strategie benötigen.“
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