Bitcoin im Aufwind – doch der Schein trügt, warnen Analysten: Kommt es zum September-Crash?
Bullishe Entwicklungen bescheren Bitcoin (BTC) zwar ein starkes Wochenplus. Ob der BTC-Kurs allerdings lange im Aufwind bleibt, ist fraglich – Analysten stellen sich bereits auf weitere Verluste ein. Was erwartet Bitcoin in den nächsten Wochen?
Bitcoin hat in den letzten Tagen einen enormen Kursanstieg erlebt, der den Wert der Kryptowährung von 26.000 auf über 28.000 Dollar getrieben hat. Auslöser war ein Urteil in einem Rechtsstreit zwischen Grayscale Investments und der US-Börsenaufsicht SEC. Das Urteil weckte Hoffnungen auf eine Zulassung von Bitcoin-Spot-ETFs sowohl in den USA als auch in Europa. Dennoch herrscht Skepsis über die Nachhaltigkeit dieses Aufwärtstrends. Einige Analysten, darunter Top-Analyst Benjamin Cowen, prognostizieren für September eher einen Rückgang des Bitcoin-Wertes.
Wird Bitcoin in Zukunft steigen?
Einen derartigen Kurssprung hat die Kryptowährung Nummer 1 schon länger nicht gesehen: Innerhalb kürzester Zeit schob sich BTC von 26.000 Dollar auf mehr als 28.000 Dollar – eine senkrechte grüne Kerze auf dem Chart. Staunende Anleger, euphorische Trader: So kennt und liebt man BTC. Auslöser der Kurs-Explosion: US-Kryptovermögensverwalter Grayscale Investments, nach eigener Aussage der „führende Krypto-Asset-Manager“, konnte einen Rechtstreit mit der US-Börsenaufsichtsbehörde SEC für sich entscheiden.
Hintergrund: Das Unternehmen hat einen Bitcoin-Spot-ETF beantragt, hierfür von der SEC aber keine Genehmigung erhalten. Konkurrierende, im Ansatz vergleichbare Produkte allerdings schon. Das hätte nicht sein dürfen, so das Gericht – und nun werden die Karten neu gemischt. Das Urteil ist zwar keine Garantie dafür, dass der Bitcoin-Spot-ETF nun doch durchgewunken wird – viele Branchenbeobachter sehen allerdings ein starkes Signal und positionieren sich entsprechend.
„Die Genehmigung eines Bitcoin Spot ETF wird einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte der Bitcoin-Adaption markieren“, kommentiert etwa der populäre Bitcoin-Bulle und US-Unternehmer Michael Saylor. Der MicroStrategy-CEO hält persönlich sage und schreibe 17.732 BTC, seine Firma unglaubliche 152.800 BTC (Stand August 2023) – der Erfolg von Bitcoin ist folglich direkt mit seinem eigenen verknüpft.
BCOIN: Europas erster Bitcoin Spot ETF
Der Bitcoin-Spot-ETF als Heilsbringer also? Dieses Narrativ scheint die Märkte derzeit in Kombination mit dem für April 2024 erwarteten Halving am Leben zu halten. In den nächsten Monaten hat die SEC über sechs weitere Bitcoin-Spot-ETF-Anträge zu entscheiden – die Hoffnung ist nun groß, dass hierfür grünes Licht gegeben wird. Ob, wie schnell und wie intensiv entsprechende Finanzprodukte den BTC-Kurs nach oben treiben können, bleibt allerdings abzuwarten.
Europa beispielsweise hat seit Mitte August bereits einen Bitcoin Spot ETF. Der stammt vom in London ansässigen Vermögensverwalter Jacobi Asset Management und kann unter dem Kürzel BCOIN an der Euronext Amsterdam getradet werden. Branchenbeobachter feiern das Produkt als Meilenstein, Anleger wünschen sich eine starke Wirkung auf den Bitcoin-Kurs – doch bislang bleibt der Bitcoin Spot ETF hinter den Erwartungen zurück. „Preistechnisch hat er nichts bewirkt, da Bitcoin weiterhin fällt“, kommentiert etwa der pseudonyme Aktien- und Krypto-Analyst „IncomeSharks“.
Tatsächlich hat sich die bullishe Preisaktion der letzten 48 Stunden rasant abgekühlt, der Kurs ist mittlerweile auf 27.250 Dollar zurückgegangen. Die meisten Coins der Krypto-Top-100 treten derzeit auf der Stelle oder fallen. Insgesamt musste die globale Krypto-Marktkapitalisierung seit gestern 0,55% verlorengeben, sie befindet sich infolge bei aktuell 1,08 Billionen Dollar (Daten von Coinmarketcap.com). Wie geht’s von hier aus weiter? Kann Bitcoin das Momentum für sich nutzen und erneut pumpen? Oder findet der hype-getriebene Kurs-Push nun ein jähes Ende?
Bitcoin: Neuer Crash im September?
Top-Analyst Benjamin Cowen rechnet kurzfristig nicht mit weiteren Gewinnen. Die Durchschnitts-Rendite für September betrage -7% bei BTC, erläutert der Analyst in einer Prognose. „Sehr wahrscheinlich sehen wir Bitcoin bei 23.000 Dollar im September“, so die Warnung an seine mehr als 789.000 X-Follower (ehemals Twitter). Viele Branchenbeobachter schließen sich dem bärischen Singsang an. Der Tenor: Augen zu und durch – 2024 kann’s nur besser werden.
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