Kryptowährung 20.10.2021, 11:47 Uhr

Bitcoin für 46 Millionen Dollar geschürft – im Kohlekraftwerk! Jetzt schlagen Umweltschützer Alarm

Ein Bitcoin-Kraftwerk in New York gefährdet die Umwelt – oder etwa nicht? Es ist anders als viele vermuten.

Bitcoin Symbol vor Skyline

In einem alten Kohlekraftwerk in New York wird Bitcoin geschürft. Das ruft Umweltschützer auf den Plan.

Foto: panthermedia.net/ PixelsHunter

Bitcoin steht am Allzeithoch, Anleger blicken derzeit gespannt auf die Kursentwicklung des digitalen Assets. Die Leitwährung erzeugt im Moment allerdings auch aus ganz anderen Gründen starke Emotionen: In New York protestieren Umweltschützer gegen ein altes Kohlekraftwerk, mit dem Bitcoin geschürft wird. Das sei eine Gefahr fürs Klima. Stimmt das – oder steckt womöglich mehr dahinter?

Bitcoin-Mining im Kohlekraftwerk

Mit Bitcoin-Mining, also dem Schürfen neuer Coins, lässt sich enorm Geld verdienen. Prominentes Beispiel der jüngeren Vergangenheit ist Greenidge Generation: Sage und schreibe 729 Bitcoins konnte das US-Unternehmen in den letzten drei Monaten „minen“. Zum aktuellen Preis von rund 63.500 Dollar entspricht das umgerechnet mehr als 46 Millionen Dollar. Das ist zwar eine kleine Erfolgsgeschichte – doch nun schlagen Umweltschützer Alarm. Denn: Greenidge fördert das begehrte digitale Asset mit fossiler Energie. 2017 hat die Firma ein stillgelegtes Kohlekraftwerk in der Nähe von New York gekauft, umgebaut – und mit Erdgas in Betrieb genommen. Die Anlage verfügt über eine Gesamtkapazität von 106 Megawatt, 44 Megawatt gehen an die insgesamt 15.300 Mining-Computer. Der sogenannte Überlauf wird dann ins Staatsnetz eingespeist. Zum Vergleich: Berechnungen zufolge soll es mit den 44 MW fürs Mining möglich sein, rund 35.000 Haushalte mit Strom zu versorgen. Das ist manchem unter Verweis auf den Planeten ein Dorn im Auge. „So wie es unserem Klima derzeit geht, sind Maßnahmen gegen das Schürfen von Kryptowährungen nötig“, erklärt beispielsweise Liz Moran von Earthjustice, einer gemeinnützigen Umweltorganisation mit Sitz in den USA. Klimaziele seien in Gefahr. Die Forderung: Der Staat New York möge dem BTC-Mining im Kraftwerk einen Riegel vorschieben – entsprechende Genehmigungen sollen nicht erneuert und künftig auch nicht mehr ausgestellt werden. Greenidge hingegen argumentiert: Der Betrieb der Anlage am Lake Seneca sei einerseits aufgrund des Erwerbs von CO2-Zertifikaten klimaneutral. Andererseits würden auch die hohen gesetzlichen Umweltstandards umfänglich eingehalten. Hinzu kommt ein weiterer Aspekt: Greenidge plant, einen Teil seiner exorbitanten Mining-Gewinne zu reinvestieren – und zwar in erneuerbare Energien.

Lesen Sie auch: Forscher: Bitcoin entspricht einer „neuen Definition von Leben“

Gewinne fließen in erneuerbare Energien

So arbeitet die Bitcoin-Mining-Firma derzeit daran, eine vierzig Jahre alte Kohlenasche-Deponie in New York dichtzumachen und in eine Solaranlage umzuwandeln – finanziert nach eigener Aussage mit den Einnahmen durchs Bitcoin-Mining. Greenidge ist zwar bereits seit 2014 Eigentümer der Deponie – die Mühlen mahlen jedoch langsam: Aktuell wird die Anlage noch genutzt, um Kohleverbrennungsrückstände und andere Abfälle zu entsorgen. Jetzt soll der Umbau schlussendlich beginnen – nach Angaben des Unternehmens deutlich früher als ursprünglich geplant. Ob es sich hierbei lediglich um einen öffentlichkeitswirksamen PR-Stunt handelt, um den seit geraumer Zeit grassierenden Umweltbedenken zu begegnen, bleibt aber abzuwarten. Greenidge-CEO Jeff Kirt zufolge sei das Bitcoin-Mining seiner Firma jedenfalls „ein Vorbild für die Branche“. Die Werbung in eigener Sache einmal außen vorgelassen: Tatsächlich gehen Experten davon aus, dass Mining-Unternehmen langfristig überwiegend auf nachhaltige Formen der Energiegewinnung umstellen werden. Dafür spricht beispielsweise, dass sich in Bitcoins Energiemix von Jahr zu Jahr immer weniger Kohlenstoff findet. Außerdem wurden innerhalb der Mining-Branche Initiativen wie der „Crypto Climate Accord“ ins Leben gerufen. Das Ziel – inspiriert durch das Pariser Klimaabkommen: sich zu verpflichten, den CO2-Fußabdruck von Bitcoin zu reduzieren. Und wie sich am Beispiel von Greenidge zeigt: Erneuerbare Energien wie Solarkraft werden immer effizienter – und damit auch attraktiver fürs Bitcoin-Mining. Das könnte der Mining-Industrie zukünftig weitere Anreize bieten, in diese Technologien zu investieren.

Stellenangebote im Bereich IT/TK-Projektmanagement

IT/TK-Projektmanagement Jobs
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
System- und Softwarearchitekt (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
Embedded Anwendungs-Softwareentwickler (m/w/d) - mobile Arbeitsmaschinen WIRTGEN GmbH
Windhagen (Raum Köln/Bonn) Zum Job 
B. Braun Melsungen AG-Firmenlogo
Global Lead (w/m/d) Operational Technology (OT) B. Braun Melsungen AG
Melsungen Zum Job 
WIRTGEN GmbH-Firmenlogo
Duales Studium Software Engineering - Bachelor of Engineering (m/w/d) WIRTGEN GmbH
Windhagen, Remagen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur Vermessung (m/w/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Lösungsentwickler (w/m/d) im Digitallabor Geoinformatik Die Autobahn GmbH des Bundes
VIAVI-Firmenlogo
Senior / Software Engineer (C++, Python & Cloud) (m/w/d) VIAVI
Eningen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (w/m/d) BIM-Management Die Autobahn GmbH des Bundes
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
Stadt Worms-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) CAFM Stadt Worms
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) C-ITS Entwicklung Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
Recogizer-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) KI-gestützte CO2-Reduktion Recogizer
HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen-Firmenlogo
Laboringenieur*in für das Digitallabor HAWK Hochschule Hildesheim/Holzminden/Göttingen
Holzminden Zum Job 
Tagueri AG-Firmenlogo
Consultant OTA - Connected Cars (m/w/d)* Tagueri AG
Stuttgart Zum Job 
CS CLEAN SOLUTIONS GmbH-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Steuerungstechnik Software (m/w/d) CS CLEAN SOLUTIONS GmbH
Ismaning bei München Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin-Firmenlogo
Professur (W2) | auf Lebenszeit Fachgebiet Rechnerarchitekturen und Rechnersysteme Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Manager für Building Information Modeling (BIM) (w/m/d) Bauingenieurwesen, Bauinformatik, Vermessungswesen, Geodäsie, Geoinformatik, Geomatik Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Transfermanager*in HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin-Firmenlogo
Professor (W2) | Permanent Computer Architecture and Computer Systems Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

Weitere Themen:

Bitcoin: So schützen Sie Ihre Kryptowährungen richtig vor Diebstahl

Bitcoin-Kurs: Leitwährung auf Spitzenniveau – doch eine Sache ist diesmal anders

Bitcoin: Analysten rechnen mit Extrem-Szenario – „$100K bis Weihnachten“

Ein Beitrag von:

  • Jannis Grunewald

    Jannis Grunewald ist Autor mit Fokus auf Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum. Er schreibt News, Analysen und Prognosen über digitale Assets und beschäftigt sich mit den Entwicklungen der Branche. Außerdem schreibt er über Technik und Innovationen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.