Bitcoin: Milliarden-Ausverkauf! FTX wird liquidiert – crasht die Skandal-Börse erneut die Krypto-Märkte?
Während Bitcoin, Ethereum und Co. dem historisch bearishen September trotzen, schwingt sich ein neues Damoklesschwert über die Krypto-Branche: Die Skandal-Börse FTX darf ihre Krypto-Bestände liquidieren, es geht um Coins für Milliarden Dollar. So mancher Branchenbeobachter fürchtet einen brutalen Crash, der unter anderem BTC, Solana, ETH und Dogecoin auf neue Tiefststände sinken lässt. Was sollten Anleger jetzt wissen?
Bitcoin-Prognose: Absturz durch FTX?
Nach Wochen des Bangens ist es soweit: Die einstige Top-Krypto-Börse FTX, im November 2022 unter großem Medien-Echo spektakulär gescheitert, darf ihre Krypto-Bestände liquidieren. Insgesamt hält das Unternehmen Kryptowährungen im Wert von 3,4 Milliarden Dollar, darunter großkapitalisierte Vermögenswerte wie Bitcoin, Ethereum, Solana, Dogecoin oder Ripples XRP. Die sollen nun unter den Hammer, um Gläubiger im Rahmen des Insolvenzverfahrens zu entschädigen. Milliarden Coins, die mitten im Bärenmarkt binnen kürzester Zeit abgestoßen werden: der Sargnagel für den Bull-Run bei BTC und Co.? Viele Anleger und Branchenbeobachter fragen sich: Stehen die Krypto-Märkte vor einem neuen Crash?
Wichtig hierbei: FTX kann laut Gerichtsvorgaben nur eine begrenzte Menge an Kryptowährungen auf einmal liquidieren. Die Assets kommen also nicht schlagartig auf den Markt, sie sollen nach und nach bis 2028 verkauft werden. Ein Teil der Coins ist zudem gesperrt und erst ab 2025 zugänglich. Laut Plan dürfen nun jede Woche Kryptowährungen im Wert von höchstens 200 Millionen Dollar verkauft werden. Also alles halb so wild? Vermutlich schon. Die Liquidierung könnte zwar einige Altcoins perspektivisch unter Druck setzen – in einen drohenden Ausverkauf möchte niemand investieren, selbst wenn er Jahre entfernt ist. Bitcoin-Anleger dürfen der FTX-Liquidation aber entspannt entgegensehen: Das ehemalige Vorzeige-Unternehmen hält BTC für 353 Millionen Dollar – das entspricht lediglich rund 1% des wöchentlichen Trading-Volumens. „Der Markt kann also einen Großteil der Verkäufe auffangen, und das Gleiche gilt für ETH“, erläutern die Krypto-Marktforscher von Messari in einer Analyse.
Tatsächlich bleibt der große Absturz bislang aus, viele Coins steigen sogar: Bitcoin beispielsweise konnte innerhalb der letzten 24 Stunden +1,54 Prozent zulegen, tradet infolge bei 26.430 Dollar. Auch Ethereum (ETH) demonstriert Stärke: Die zweitwertvollste Kryptowährung nach Marktkapitalisierung notiert nach einem Tagesplus von 1,87 Prozent bei 1.620 Dollar. Den größten Kurssprung unter den Top-10-Coins verzeichnet mit +4,01 Prozent auf 18,79 Dollar derzeit allerdings Solana (SOL).
Visa und Solana: Kommt die SOL-Kreditkarte?
Einer der Gründe: Zahlungs-Gigant Visa setzt auf Solana (SOL), weitet seine Stablecoin-Abwicklungsdienste auf die SOL-Blockchain aus. So sollen beispielsweise grenzüberschreitende Zahlungen beschleunigt werden. Auch davon abgesehen scheint sich das Unternehmen für Solana zu begeistern, ist in einer neuen Analyse voll des Lobes für die Smart-Contract-Plattform: Die Transaktionsgebühren seien nicht nur erschwinglich, „sondern auch berechenbar“. Das mache Solana zu einem attraktiven Netzwerk, „um Effizienzsteigerungen und Kosteneinsparungen bei bestehenden Zahlungsvorgängen zu erzielen“ – sogar attraktiver als BTC oder ETH, die „mit unvorhersehbaren Transaktionskosten“ beim Verbraucher zu „verwirrenden Erfahrungen“ führen könnten. Verwirrend für manchen Anleger dürfte auch sein, warum Visa hierfür nicht das Bitcoin Lightning Network nutzt: Die Bitcoin-Erweiterung ist laut einer Analyse des führenden Krypto-Marktforschungsunternehmens Glassnode „signifikant“ günstiger als herkömmliche Zahlungsnetzwerke wie Visa oder Mastercard. Zum Vergleich: Die großen Kartenanbieter veranschlagen im Schnitt Händlergebühren von 2 bis 3 Prozent pro Transaktion. Die Durchschnittsgebühr einer Lightning-Transaktion hingegen liegt Glassnode-Analyst James Check zufolge bei 0,0029 Prozent – und damit um das Tausendfache niedriger.
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