Krypto-News 16.03.2023, 12:09 Uhr

Bitcoin und die Bankenkrise: Digitaler Fels in der Brandung?

Kann Bitcoin die derzeitige Bankenkrise zu seinen Gunsten nutzen? Einige Faktoren sprechen dafür, es gibt aber auch Stimmen, die vor einem Absturz warnen. Im Schatten der Krypto-Währung Nummer 1 ist Ethereum auf den höchsten Stand seit Herbst 2022 geklettert.

Bankenkrise

Kann Bitcoin aus der Bankenkrise Kapital schlagen oder drohen dadurch neue Gefahren? Der Kryptomarkt bleibt spannend.

Foto: Panthermedia.net/AndreyPopov

Bitcoin (BTC) demonstriert inmitten makroökonomischer Turbulenzen und einer schwelenden Bankenkrise enorme Stärke. Ein Absturz unter 20.000 Dollar konnte bislang vermieden werden, Prognosen stellen sogar eine erneute Aufwärtsbewegung in Aussicht. Viele Bitcoin-Enthusiasten zeigen sich zudem kämpferisch, betonen: Für Bitcoin ist jetzt die Zeit gekommen, sich zu beweisen. Doch wie widerstandsfähig ist die Kryptowährung Nummer 1 wirklich?

Bitcoin in der Bankenkrise

Seit Monaten steht die Krypto-Branche unter Beschuss – sowohl externe als auch interne Faktoren setzen Bitcoin und Co. unter Druck. Der Zusammenbruch von Terra LUNA, das Ende von Three Arrows Capital und Blockfi, die Voyager-Pleite, das FTX-Fiasko – nun das Aus bei den US-Banken Silicon Valley Bank, Silvergate sowie Signature, kombiniert mit regulatorischem Druck und Anleger-Ängsten.

In diesem Umfeld investieren nur Hartgesottene, scheint es – nur diejenigen, die wirklich von Bitcoin und seinem Wertversprechen überzeugt sind. Die werden allerdings stetig mehr, wie Statistiken der Analysefirma Glassnode zeigen – trotz der Probleme, die die Bankenkrise mit sich bringt. „Nach einer der folgenreichsten Wochen des Jahres 2023 fehlen der Digital-Asset-Branche drei kryptofreundliche Bankinstitute in den USA, und sie sieht sich einem zunehmend feindseligen regulatorischen Umfeld ausgesetzt“, fassen die Glassnode-Forscher zusammen. Die Krypto-Industrie und das globale Finanzsystem befänden sich nach wie vor „in unerforschten Gewässern“.

Bitcoin, so hört man es derzeit vielerorts munkeln, befindet sich jetzt in genau der Situation, für die er überhaupt geschaffen wurde – eine unkorrumpierbare Alternative zum traditionellen Bankensystem. Das Heilsbringer-Narrativ dürfte diese Woche den ersten Kurssprung ausgelöst haben – von 19.700 Dollar auf 26.380 Dollar (Daten von Coinmarketcap.com).

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Davon mitgerissen wurde auch Ethereum (ETH), die zweitwertvollste Kryptowährung: Die schoben die Bullen kurzerhand von 1.380 Dollar auf 1.776 Dollar – Preise, die die Smart-Contract-Plattform zuletzt im September 2022 gesehen hat. Zwischenzeitlich mussten beide Krypto-Assets einen Teil der jüngsten Gewinne aber wieder verlorengeben – BTC tradet aktuell bei 24.610 Dollar, ETH bei 1.652 Dollar, die globale Krypto-Marktkapitalisierung befindet sich bei 1,08 Billionen Dollar. Wie geht es von hier aus weiter?

Bitcoin: Droht ein neuer Absturz?

Viele Anleger sind in freudiger Erwartung neuer Höchststände – doch wie realistisch ist das? Der beliebte pseudonyme Top-Trader CanteringClark beispielsweise warnt: „Jetzt, wo die Banken Probleme haben, wirkt dieser Markt wie eine komplexe Maschine, die gerade eine Schraube verloren hat.“ Bitcoin sehe aus wie eine „High-Volume-Falle über 25.000 Dollar“. Sprich: Er rechnet kurzfristig mit einem Kursrücksetzer, setzt auf Leerverkäufe. „Die Monatseröffnung bei 23.130 Dollar ist das Niveau, das man bei Bitcoin im Auge behalten sollte, da es als ‚Scharnier‘ für Aufwärts- oder Abwärtsbewegungen dient“, ergänzt Krypto-Analyst Justin Bennett in einer neuen Prognose.

Solange Bitcoin auf den höheren Zeitskalen über diesem Niveau liege, sei eine Bewegung zurück zu 26.000 Dollar oder höher möglich. Falle BTC nachhaltig darunter, werde ein bärisches Umkippen in Richtung niedrigerer Niveaus in Richtung 21.150 Dollar wahrscheinlich. Mittelfristig rechnet aber auch Bennett mit einem Rückgang unter 20.000 Dollar: Seiner Einschätzung nach könnte Bitcoin einen letzten Vorstoß über 25.200 Dollar versuchen, werde dann jedoch die 18.400-Dollar-Marke (oder „möglicherweise noch tiefer“) testen.

Sein Fazit: Solange der Preis über 23.130 Dollar liegt, sei es „nicht ratsam, übermäßig bärisch zu werden“. Einen übermäßig bullishen Faktor steuert derweil Changpeng „CZ“ Zhao bei, Chef der weltgrößten Krypto-Börse Binance: Der gab jüngst bekannt, sage und schreibe 1 Milliarde Dollar in BTC, ETH und Binance Coin (BNB) investieren zu wollen, um „die Märkte zu unterstützen“. Treibt der Krypto-Unternehmer Bitcoin und Co. im Alleingang zum Allzeithoch?

Ein Beitrag von:

  • Jannis Grunewald

    Jannis Grunewald ist Autor mit Fokus auf Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ethereum. Er schreibt News, Analysen und Prognosen über digitale Assets und beschäftigt sich mit den Entwicklungen der Branche. Außerdem schreibt er über Technik und Innovationen.

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